Hilfsaufenthalt in Indien

Unterwegs nach Indien - 15.02.2012

02/15/2012

Heute Nachmittag sind Erni, Sabrina, Wendelin und Alexandra von München nach Kalkutta abgeflogen. Nach einer Zwischenlandung in Dubai werden sie morgen Nachmittag deutscher Zeit in Indien eintreffen. Die erste Indienreise in 2012 wird dann zuerst nach Orissa führen, neben Bihar der ärmste Bundesstaat in Indien. Zum Abschluß der Reise wird Alexandra alleine nach Nordindien fahren und die Projekte dort besuchen, bevor sie am 09. März zurück nach Deutschland fliegt. Erni, Wendelin und Sabrina werden schon einige Tage früher aus Kalkutta nach Hause fliegen. Die Reise nach Orissa wird die vier in "Neuland" führen und wir dürfen gespannt sein, was sie dort vorfinden. Unser indischer Freund Venu wird sie ab Kalkutta begleiten und bei der Arbeit vor Ort unterstützen. Einen schönen Abend Frank

Gut angekommen

02/16/2012

Guten Abend, Erni, Wendelin, Sabrina und Alexandra sind gut in Kalkutta angekommen und haben sich aus dem Hotel gemeldet. Die Anreise war wegen der Wetterverhältnisse und verschiedener Schwierigkeiten sehr anstrengend und spannend. Hoffentlich läuft ab jetzt alles besser :-) Schöne Grüße Frank

1. Tagesbericht - 16.02.2012

02/18/2012

16.02.2012
Die Anreise nach Kalutta war diesmal mit vielen Hindernissen gespickt, doch "Ende gut

2. Tagesbericht - 17.02.2012 in Kalkutta

02/19/2012

17.02.2012
Am zweiten Tag nach unserer Anreise erledigen wir einige notwendige organisatorische Dinge. Handykarte aufladen, Geld wechseln und ein Zugticket nach Orissa kaufen.
Da wir zum ersten Mal in Kalutta sind und die entsprechenden Geschäfte und Stellen erst ausfindig machen müssen, ist es zunächst mühsam.
Aber wie auch bei unseren vorherigen Reisen erfahren wir, dass nichts, das wir erleben, umsonst ist.
Unterwegs treffen wir sehr viele Bettler, behinderte Menschen und Mütter mit Babys, die überglücklich sind, als wir ihnen das gewünschte Babymilchpulver kaufen.
Wie in anderen Städten Indiens auch sind die Straßen gesäumt mit Menschen und kleinen Geschäften. Im Gegensatz zum schnelllebigen, kontrastreichen Delhi wirkt Kalkutta auf uns etwas entspannter. Die Zeit scheint mancherorts still zu stehen. Wir fühlen uns einhundert oder in manchen Gegenden zweihundert Jahre zurückversetzt.
Rikshafahrer sind hier noch Rikshaläufer und es ist unglaublich beeindruckend für uns wie die Männer die schwere Last von Menschen und Transporten auf großen Rädern laufend hinter sich her ziehen. Zudem sind sie meistens nicht Eigentümer der Riksha sondern nur Angestellte. Wie 50% aller indischen Bürger verdienen sie meist nur unter einem Dollar am Tag. Nachts schlafen sie unter Planen oder kleinen Decken vor den geschlossenen Geschäften. Einen Teil des verdienten Geldes brauchen sie für ihre eigene Nahrung. Den anderen Teil bekommt die Familie, die oft weiter weg in einem noch ärmeren Bundesstaat wohnt, z.B. Orissa oder Bihar.

Foto:
Eine indische Mutter freut sich über Milchpulver das sie geschenkt bekommen hat. Links auf dem Foto seht ihr Sabrine, hinten in der Mitte Alexandra und rechts Erni, Wendelin fotografiert.

3. Tagesbericht - 18.02.2012

02/21/2012

18.02.2012
Am Morgen des 18.02.12 besuchen wir ein Hospital, welches in vielen Dörfern außerhalb Kalkuttas Augenuntersuchungen und Augenoperationen für mittellose Menschen umsonst durchführt.
Hier spenden wir den großen Koffer mit den Brillen, die wir aus Deutschland mitgebracht haben. (Liste mit unseren Optikergeschäften, von denen wir die Spenden erhalten haben, folgt in den nächsten Tagen.)
Außerdem unterstützt der Friendcircle Worldhelp noch sechs Augenoperationen. Eine Operation kostet in diesem Hospital ca. 19,00€. DANKE an alle Freunde zu Hause!!

Auf dem Foto seht ihr Alexandra in dem Hospital.
Ab heute gibt es auch eine neue Fotogalerie mit weiteren Bildern.

4. Tagesbericht - 19.02.2012

02/21/2012

19.02.2012
Am Sonntag, den 19.02. fahren wir mit dem Zug um 5.45 Uhr vom Hotel los. Es erwartet uns eine siebenstündige Fahrt, die uns alle zusammen (für vier Personen) sage und schreibe 7,50 € kostet. Wir sind sicher, dass wir, wie auch bei der Hinfahrt vom Flughafen, gemeinsam in ein Taxi passen werden.
Doch es stellt sich heraus, dass die Koffer nicht in ein Auto zu bringen sind. Nach einer Diskussion mit mindestens sechs Bediensteten des Hotels und zwei Taxifahrern ent-
scheiden wir uns endlich für zwei Taxis. Ehe wir uns versehen, düst der erste Fahrer, zusammen mit Wendelin und Sabrina davon. Am Bahnhof angekommen befinden wir uns schnell in einer dichten Menge. Unzählige gelbfarbene Taxis, die an die 60-er Jahre erinnern, Rikshas und wohl Tausende von Menschen, die alle zielstrebig ihre Richtung verfolgen. Doch von Sabrina und Wendelin fehlt jede Spur. Alexandra sucht nach den beiden, während Erni beim Gepäck im Taxi sitzen bleibt. Alexandra kommt immer wieder zurück und erklärt dem Taxifahrer, der gerne ausladen möchte, dass wir nicht eher hier weggehen bis wir die beiden wiedergefunden haben. Irrtümlicherweise dachten wir, dass die beiden Taxifahrer sich kennen, aber das war nicht der Fall! Endlich, nach ca. 15 aufregenden Minuten tauchen die beiden in der Menge auf und wir erreichen gerade noch unseren Zug nach Rourkela.
Während der Fahrt laufen sehr viele Männer mit Kleinigkeiten durch die Gänge, die laut ausrufen, was sie zu verkaufen haben: Chips, kleine Burger, verschiedene Getränke...
Auch viele Bettler, blinde Menschen oder Kinder, die Kunststücke vorführen, laufen an uns vorbei uns bitten um eine Gabe.
In Rourkela angekommen suchen wir nach einem günstigen Hotel. Die ersten drei sind schon belegt, da diese Gegend am Bahnhof, wie wir später erfahren, industrielles Gebiet ist und wohl viele Geschäftsleute hierherkommen. Am Abend treffen wir unseren indischen Freund Venu, der uns bei unseren Vorhaben begleiten wird. Wir besprechen noch einige Eckpunkte für den nächsten Tag und gehen dann müde zu Bett.

Kurzes Update

02/24/2012

Die letzten beiden Tage waren die vier gemeinsam mit Venu und Nike im Hinterland von Orissa unterwegs. Es war nur möglich per SMS und mit kurzen Anrufen Kontakt zu halten. Von Rourkela aus ging es zunächst wie geplant zu einer Leprakolonie. Bei der Besprechung was dort benötigt wird stellte sich heraus, dass es riesige Probleme mit der Wasserversorgung gibt. Kurzentschlossen entschieden die Freunde einen Brunnen auf Kosten des Friendcircle Worldhelp bohren zu lassen. Venu organisierte mit den Dorfbewohnern eine Firma die auch sofort mit der Bohrung begann. Bei der Rückkehr nach mehreren Stunden war die Freude in dem Dorf unbeschreiblich groß, die Bohrung war erfolgreich! Der Plan sah noch einen weiteren Besuch in einem anderen Dorf vor und so wurde vereinbart in zwei Tagen wieder zu kommen. Von der Leprakolonie ging es in dann einer zehnstündigen Fahrt in ein weiteres Dorf. Dies ist das Heimatdorf von Nike, einem der Begleiter, das er vor 35 Jahren wegen seiner Lepraerkrankung verlassen hatte. Seit dem war er nur ein mal unbemerkt dort gewesen. Er hatte dieses Geheimnis nur Venu auf der Fahrt erzählt. Der Empfang in der Heimat war sehr rührend und voller Freude! Auch hier wurde eine Möglichkeit gesucht eine Wasserversorgung einzurichten. Die Lebensumstände für die Bewohner dort sind sehr hart. Bei jedem Monsun wird das gesamte Dorf von einer Flutwelle überschwemmt. An der Besprechung nahm auch ein Wasserbauingenieur der indischen Regierung teil und es wurde der Plan entwickelt, eine lange Pipeline vom Fluss zu verlegen. Aufgrund der langen Fahrtzeit konnte nach der Besprechung die Rückfahrt nicht am gleichen Tag erfolgen. So musste ungeplant in einer schlechten Unterkunft übernachtet werden. Alexandra hatte zufällig als einzige ihre Zahnbürste dabei :-) Am nächsten Morgen wurde alles notwendige für den Bau der Pipeline besprochen und organisiert und dann ging die Fahrt nach Bubaneshwar zu einer Firma die die Arbeiten durchführen wird. Freundlicherweise wurde dort ein Nachlass auf das Material und die Arbeiten gewährt, als Unterstützung für das Projekt. Dann ging es noch in sieben Stunden zurück nach Rourkela wo die sechs im Morgengrauen um sechs Uhr wieder im Hotel eintrafen. Seit gestern Mittag hatten sie nichts gegessen und bei meinem Anruf waren sie jetzt auf dem Weg zum Frühstück / Mittagessen. Heute wird dann noch eine Pumpe für den gebohrten Brunnen gekauft und morgen eine weitere neue Leprakolonie besucht. Übermorgen dann Nachmittags um drei Abfahrt mit dem Zug nach Bihar. Die Fahrt dauert siebzehn Stunden und geht über Nacht... Liebe Grüße Frank

5. Tagesbericht - 20.02.2012

02/24/2012

20.02.2012
Am Morgen des 20.02.12 besuchen wir die Radha Krishna Lepra Kolonie in der Nähe von Rourkela.
Die Probleme sind schnell klar, nachdem uns unser indischer Freund das Dorf und den Garten zeigt: die Wasserversorgung und Nahrung.
Bisher müssen die Menschen hier hauptsächlich betteln, um ihren täglichen Lebensunterhalt zu verdienen. Durch erhebliche Deformitäten von Händen und Füßen sind viele nicht mehr in der Lage, zu arbeiten oder sich selbst zu versorgen.
Doch sie haben gesunde Kinder, denen die Eltern aufgrund von Mittellosigkeit jedoch meist keine Ausbildung bezahlen können. Durch Gartenarbeit könnten die Menschen hier Erträge erzielen, um dann das Gemüse zu verkaufen.
Kurzerhand entschließen wir uns, einen Brunnen bohren zu lassen, damit die Menschen sauberes Trinkwasser haben und sich darüber hinaus durch Gartenanbau besser selbst versorgen können.
Schätzungsweise bis zu 70 Metern Tiefe wird gebohrt werden müssen. Wir leiten wichtige Maßnahmen für die Bohrung in die Wege und bestellen Grundnahrungsmittel bei einem Händler, die der Friendcircle Worldhelp hier spenden wird.

6. Tagesbericht - 21.02.2012

02/26/2012

21.02.2012:
Am Morgen des 21.02.12 tauschen wir Euro in Rupees um. Lange Menschenschlangen warten an den Schaltern, während wachsame Polizisten mit Schrotflinten die Lage beobachten.
Unser Pass muss für den Währungsumtausch kopiert werden. Es geht alles recht zügig. Nach zwanzig Minuten sitzen wir wieder in der Riksha und fahren zum Händler, um die Lebensmittel für die Kolonie zu bezahlen.
Unsere Freunde verhandeln den Preis und suchen aus den Schälchen eine geeignete Qualität von Reis heraus. Bei dieser Menge ist das wichtig, denn einige Reissorten sind nahrhafter als andere.
Nach Begleichen der Rechnung fahren wir mit dem Riksha weiter zur Kolonie, wo wir dem Brunnenbohr

Kein Internetzugang

02/28/2012

Guten Abend, unsere Gruppe ist im Moment im Hinterland unterwegs und es gibt seit zwei Tagen keinen Internetzugang und nur sporadisch ein Handynetz. Sie haben dort mehrere Leprakolonien besucht und konnten dort wertvolle Hilfe leisten und auch für die nächste Reise schon Absprachen treffen. Die Reise- und Lebensumstände die sie dort angetroffen haben sind sehr eindrucksvoll, ihr werdet es dann in den nächsten Berichten miterleben können. Ab Morgen fahren die vier wieder ca. 20 Stunden Zug zurück nach Kalkutta. Von dort können wir dann wieder Berichte und Fotos bekommen. In der Zwischenzeit bin ich hier im "Back-office" damit beschäftigt die weitere Reise von Alexandra sicher zu stellen. Ihr Inlandsflug wurde schon zwei mal storniert und sie soll jetzt am Samstag über Mumbai nach Delhi fliegen - ein mittleres Chaos ;-) Hoffen wir dass alles gut gelingt. Erni, Sabrina und Wendelin fliegen am Samstag direkt zurück nach Deutschland. Schöne Grüße Frank

7. Tagesbericht - 22.02.2012

03/01/2012

22.02.2012:
Am 22.02. fahren wir um fünf Uhr morgens mit dem Siebensitzertaxi nach Vir Bhadra Pur in der Nähe von Marsa Ghai an die Ostküste von Orissa.
Wir wollen ein Dorf besuchen, welches laut unserem indischen Freund Nike sehr arm ist und sehen, was die Probleme dort sind und wie sie dauerhaft angegangen werden können.
Die Fahrt soll sechs Stunden dauern, jedoch stellt sich heraus, dass wir zehn Stunden brauchen. Da wir noch eine Pause für ein kleines Frühstück machen,
kommen wir erst am Nachmittag an.

Wir treffen einen Bewohner des Dorfes, der uns auf Wunsch unserer Freunde Venu und Nike einige verantwortliche Männer herbeiholt.
Die Menschen erklären uns, dass das Hauptproblem hier die Wasserversorgung ist. Trinkwasser steht nur unzureichend mittels zwei kleiner Leitungen von einem nahe gelegenen Nachbardorf zur Verfügung. Wenn dies nicht ausreicht, dann nutzen die Menschen das Flusswasser in weiterer Entfernung. Beides ist jedoch nicht hygienisch und führt zu Krankheiten, vor allem bei Kindern, alten und schwachen Menschen.
Wenn die Monsunzeit (Regenzeit) kommt, dann ist das kostbare Nass nach der langen Trockenzeit für die Menschen ein Segen, doch nicht in diesem Dorf, denn es liegt tiefer und für eine oder zwei Wochen lang wird das gesamte Dorf bis zu ein Meter achtzig hoch überschwemmt. Mit ihren wenigen Habseligkeiten müssen die Leute schon vorher ihren Heimatort verlassen und sich einige provisorische Unterkünfte aus Stroh oder anderen Materialien bauen, um die Zeit zu überbrücken. Wenn sie dann zurückkommen ist vieles wieder zerstört.

Foto im Album: Die Hütte von diesen beiden alten Leuten ist nach der Flut zerstört.

Ein weiteres Problem ist, dass die Ernte auf ihren Feldern während der Flut ebenfalls weggeschwemmt wird. Erst nach der Flut ist es daher möglich, Gemüse, Kartoffeln, Sonnenblumen und ähnliches anzubauen, doch dann ist die Haupterntezeit bereits vorbei. Einer der betroffenen Bauern berichtet uns: "Wenn wir genügend Wasser hätten, dann könnten wir Jute anpflanzen. Jute ist kräftig genug, um der Flut zu widerstehen."

Die Menschen erzählen uns ihre Sorgen. Diese Frau bittet uns in ihre kärgliche Hütte, wo sie mit ihrer kranken Mutter wohnt.
Während wir uns bis spät abends mit den Dorfbewohnern unterhalten und uns in den verschiedenen Hütten der Menschen umsehen und sie uns ihre Sorgen erzählen, überlegen wir, auch hier einen Brunnen zu bohren.
Es ist bereits sehr spät und eine Rückfahrt nach Rourkela ist unmöglich. Nach längerer Suche finden wir endlich ein sehr einfaches, aber günstiges Gasthaus. Ohne frische Kleider oder Waschsachen fallen wir völlig erschöpft ins Bett.

8. Tagesbericht - 23.02.2012

03/01/2012

Alexandra berichtet aus Indien

23.02.2012:

Ausgeruht von der Nacht versuchen wir in Marsa Ghai in einigen der unzähligen Banken Euros in Rupien zu umzuwechseln. Der verantwortliche Bedienstete ist bei der ersten Bank nicht da und bei allen weiteren Banken ist es ebenfalls nicht möglich, zu wechseln. Schließlich treffen wir durch Zufall auf einen Automechaniker, der uns aus der misslichen Lage befreit und uns wie durch ein Wunder eine gute Summe Geld umwechseln kann. Es dauert eine Weile, bis das Geld "organisiert" ist, doch umso glücklicher fahren wir dann weiter zum Dorf.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund fahren wir zunächst auf die gegenüberliegende Seite des Dorfes, welches wir gestern besucht hatten. Ein Mann kommt uns entgegen und beginnt, mit unseren indischen Freunden zu sprechen. Es stellt sich heraus, dass auch diese Begegnung wieder einen besonderen Sinn hat. Der Mann hat dreißig Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Regierungsbeamten und er empfiehlt uns ein Treffen mit einem Wasserbauingenieur der indischen Regierung. Außerdem meint er, dass in dieser Gegend das Grundwasser besonders tief läge, was zu hohen Kosten bei der Bohrung eines Brunnens führen könnte und darüber hinaus würde auch das Pumpsystem sehr teuer werden. Der erheblichste Nachteil wäre jedoch, dass eine solche Anlage unter Umständen schon nach fünf oder zehn Jahre defekt sein könnte.
All diese Argumente lassen uns sofort einen Termin mit dem örtlichen Beamten vereinbaren, der uns freundlicherweise noch heute zusagt.

Begeistert fahren einige junge Leute des Dorfes, die sofort ihre Mithilfe zusagen, auf einem Motorrad voraus.
Bei einem intensiven Gespräch empfielt uns der Ingenieur nicht nach Wasser zu bohren, da es sehr tief liegt und man womöglich nur Salzwasser finden würde. Eine Pipeline vom Fluss zum Dorf zu legen wäre das Ideale. Nach reiflicher Überlegung entschließen wir uns, dieses Projekt anzugehen, auch wenn uns bewusst ist, dass es ein sehr kostenintensives werden wird.
Wendelin hat noch die sehr gute Idee, nämlich, an die ein

9. Tagesbericht - 24.02.2012

03/04/2012

Alexandra berichtet aus Indien:

24.02.2012

Noch mit etwas schwerfälligen Gliedern von der anstrengenden Fahrt nehmen wir am Mittag unser Essen ein und warten zum vereinbarten Zeitpunkt in der Lobby des Hotels auf unseren indischen Mitarbeiter Venu, doch er kommt nicht. Mehrmals versuchen wir ihn, auf seinem Handy zu erreichen

10. Tagesbericht - 25.02.2012

03/04/2012

Alexandra berichtet aus Indien:

25.02.2012

Heute reisen wir in ein weiteres Lepradorf, etwa zweieinhalb Stunden von Rourkela entfernt. Auch hier werden aus den "indischen zweieinhalb Stunden" durch die schwierigen Straßenverhältnisse letztlich vier. Als wir ankommen, empfangen uns die Kinder und Erwachsenen mit Trommeln und Gesang. Venu und Nike hatten ihnen bereits bescheid gegeben, dass wir heute kommen werden. Wir sind betroffen von den Lebensumständen in diesem Dorf, die wir als noch schwieriger einstufen, als die der ersten Kolonie. Auch hier ist das größte Hinderniss zur Selbstversorgung der einhundertdreißig Menschen: Mangel an Wasser. Doch auch frei umherlaufende Kühe und wilde Schweine machen den Menschen Probleme und fressen alle Pflanzen ab, welche sie mühsam auf der harten, ausgetrockneten Erde anzubauen versuchen. Durch ihre teilweise schwersten körperlichen Behinderungen können die Menschen sich nicht schnell fortbewegen, so dass sie sich adäquat gegen die wilden Tiere behaupten könnten. Unsere Zeit an diesem Nachmitttag ist knapp und nachdem uns die Leute ihre Situation selbst geschildert hatten, schreiten wir schnell zur Tat. Auch hier wollen wir einen Brunnen bohren, da dies die einzige Möglichkeit ist, die Lebensbedingungen dieser Menschen dauerhaft zu verbessern. Wenn der Brunnen errichtet ist, dann ist der weitere Plan einen starken Drahtzaun zu spannen, damit das Wild abgehalten werden kann, in den Garten einzudringen. Auch Nahrungsmittel wollen wir heute einkaufen. Da es schon später Nachmittag ist, teilen wir uns, um Zeit zu sparen, in Teams auf. Erni und Alexandra gehen mit Venu zusammen die Nahrungsmittel einkaufen, während Sabrina und Wendelin zusammen mit Nike bei einer Brunnenbohrfirma in der Nähe Erkundungen einholen und sich die Kosten für die Bohrung errechnen lassen.
Das Glück meint es gut mit uns und wir schaffen es mit vereinten Kräften alles in die Wege zu leiten, was an diesem Abend noch möglich ist. Sogar der Brunnenbauer selbst kommt noch in der Kolonie vorbei, um eine Anzahlung persönlich entgegen zu nehmen und uns eine Quittung dafür zu überlassen. Er ist sehr freundlich, gibt uns jedoch zu bedenken, dass ein kleiner Prozentsatz einer Möglichkeit verbleibt, dass wir hier kein Wasser finden werden. Ein schwelendes, mulmiges Gefühl im Bauch lässt uns noch einige Minuten nachdenken, doch wir wissen: wir haben keine andere Wahl, wenn den Leuten hier langfristig geholfen werden soll.
Mit Süßigkeiten für alle verabschieden wir uns an diesem Abend. Es sollte vorerst unser letzter in Orissa sein.
Unser Freund Nike wird die Betreuung dieses Projektes hier übernehmen und uns stets telefonisch informieren. Morgen schon werden wir in einen weiteren Bundesstaat aufbrechen: nach Bihar.
Die Menschen begleiten uns noch bis zum Auto und mit gefalteten Händen und dankbaren Gesichertern winken sie uns in der Dunkelheit nach.

Kurze Info

03/07/2012

Guten Abend, Erni, Sabrina und Wendelin sind bereits am Sonntag gut aus Indien zurückgekehrt. Alexandra ist mit einem Inlandsflug von Kalkutta nach Delhi geflogen. Dort besucht sie zur Zeit einige der anderen Hilfsprojekte bevor sie am Freitag Abend auch nach Deutschland zurückfliegt. Ich habe heute mit ihr telefoniert und es geht ihr gut. Gemeinsam mit Gita (der Tochter von Venus) und Sunny ist sie in und um Delhi unterwegs. Sobald sie wieder einen Internetzugang hat, wird sie uns noch weitere Berichte senden. Liebe Grüße Frank

11. Tagesbericht - 26.02.2012

03/08/2012

Alexandra berichtet aus Indien

26.02.2012:

Am Morgen des 26.02.12 packen wir unsere Koffer. Um 15.25 Uhr soll es mit dem Zug weiter nach Patna gehen, der Haupstadt von Bihar. 17 Stunden dauert die Fahrt im Liegewagen über Nacht. Die Reise ist nicht sehr bequem, aber zumindest überdauern wir sie diesmal im Liegen.

Vorher besuchen wir noch einmal die Menschen in der ersten Leprakolonie und wollen den Brunnen mit der eingebauten Pumpe fotografieren.
In der ersten Stunde während unseres Besuchs warten wir geduldig auf Strom, der momentan nicht verfügbar ist.
Sabrina und Erni zünden die Kerzen an und stecken Räucherstäbchen in die Erde, welche ihnen die indischen Freunde übergeben haben. Danach werden noch Blüten auf die Erde gestreut und an zwei dicken Holzästen wird ein rotes Band angebracht.
Alle sind gespannt...

12. Tagesbericht - 27.02.2012

03/08/2012

Alexandra berichtet aus Indien

27.02.2012:

Am 27.02.12 kommen wir um sieben Uhr morgens in Patna, der Hauptstadt von Bihar, an. Am Bahnhof gibt es unzählig viele Obdachlose. Die Anzahl der Armen kommt uns fast noch größer vor als in Kalkutta. Da wir keine Zeit verlieren wollen, fahren wir mit einem Taxi gleich weiter zur nächsten Leprakolonie "Chakia" im District Moti Hari. Uns scheint, als seien die Straßen hier besonders holprig und staubig. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir die etwa einhundertköpfige Kolonie. Und wieder übertrifft der Zustand und die Armut der Menschen alles, was wir uns hätten vorstellen können. Es sind keine Sanitäranlagen vorhanden. Die Häuser sind einfache Stroh-Lehmhütten, die in der Monsunzeit leicht weggeschwemmt werden. Zu allem Unglück ist dieses Dorf mitten an einer Hauptstraße auch von der Flut betroffen. Sehr herzlich und dennoch demütig und zurückhaltend empfangen uns die Menschen hier.
Die einzelnen Schicksale der Menschen schockieren uns. Ein Mann erzählt uns sehr bewegend seine Geschichte. Er ist Witwer. Durch die Lepra hat er verschiedene Körperteile verloren. Sogar an Stelle seiner Nase befindet sich nur noch ein Loch.
Die jüngeren Menschen der Kolonie breiten eine Plastikplane aus, so dass wir alle Platz nehmen können. Es wird uns Tee serviert und einige Kekse, die sie wohl im Bewusstsein unseres Kommens vorbereitet hatten. Gespannt und äußerst konzentriert hören die Menschen unserem Mitarbeiter Venu zu, der erzählt, wie viele Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenhelfen, um diese Unterstützung für sie möglich werden zu lassen. Voller Ehrfurcht und Dankbarkeit verneigen sich immer wieder die Menschen und manche weinen.

Venu berichtet ihnen auch von einem möglichen Projekt, das bisher noch in der Planung ist: wir möchten eine Fahrradwerkstatt eröffnen und dauerhaft auch Jugendliche aus ihrer Kolonie miteinbeziehen. Während des Gesprächs stellt sich heraus, dass keiner der Menschen hier jemals eine Schule besucht hatte.

13. Tagesbericht - 28.02.2012

03/08/2012

Alexandra berichtet aus Indien:

28.02.2012:

Die erste Nacht bei einer indischen Familie haben wir gut überstanden. Zumindest die Frauen unter uns. Wendelin war am nächsten Tag von oben bis unten voll mit Moskitostichen, vor allem im Gesicht, denn statt Türen und Fenster waren bei seinem Zimmer Gitterstäbe angebracht.
Von Suzilla bekommen am Morgen wir ein leckeres Frühstück mit Chapatis, Kartoffeln, Gemüse und ein Glas Milch.
Heute werden wir zwei weitere Leprakolonien besuchen, die am Aufbau der Fahrradwerkstatt teilnehmen sollen.
Wir verabschieden uns von unserer Gastfamilie und fahren weiter.

Die Straßen sind teilweise so schlecht, dass wir sogar einen kleinen Bach mit dem Auto durchqueren, um ans Ziel zu kommen.

Bei der zweiten Leprakolonie stellen wir zu unserer Freude fest, dass eine christliche Hilfsorganisation hier vor Jahren neben den dürftigen Hütten einige Gebäude errichtet hat. Wirtschaftlich sieht die Situation der Menschen hier jedoch auch nicht viel besser aus, als in allen anderen Kolonien, die wir bisher besucht haben. Eher noch schlechter, da sie, anders als in Orissa, kein Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung haben. Größtenteils leben die Menschen von Betteln.
Die Rahmenbedingen sehen auf den ersten Blick gut aus, um hier die Werkstatt einzurichten. Als ein weiterer Vorteil stellt sich heraus, dass die nächste Stadt nur einen Kilometer entfernt ist, was für einen Transport der Räder und evtl. Verkauf ideal ist.
Einige der jungen Männer (Kinder der Leprabetroffenen, welche selbst nie krank waren) haben bereits Arbeit in einer Fabrik gefunden, wo sie ca. 100,00€ im Monat verdienen.
Alle paar Wochen kommen sie für einige Tage nach Hause, um ihre Familien mit ihrem Gehalt zu unterstützen.
Gerade für Kinder von leprabetroffenen Familien ist das Leben von Anfang an alles andere als einfach. Meistens erzählen sie niemandem von ihrer Herkunft, da sie Angst haben, ausgeschlossen zu werden. Obgleich heutzutage durch Aufklärungskampagnen die Diskrimierung aufgrund von Angst vor einer möglichen Ansteckung geringer geworden ist, so ist doch die soziale Benachteiligung noch immer deutlich spürbar.
Unsere beiden Mitarbeiter erklären den Menschen unsere Arbeit und wie wir uns eine Zusammenarbeit mit ihnen vorstellen können.
Die Verantwortlichen der Kolonie sagen zu und unterschreiben eine Art Vertrag wie in der ersten Kolonie in Bihar mit ihrem Fingerabdruck.

Diese Leprakolonie besitzt bereits eine Wasserpumpe, so dass eines der üblichen Probleme bereits gelöst ist

Foto:
Ein Mädchen klettert auf ein Bambusrohr

Nachdem wir auch hier eine Spende für Nahrungsmittel übergeben haben, fahren wir weiter zur dritten und letzten Kolonie in Bihar, welche wir für dieses Mal unterstützen möchten.

Nachdem wir hier ebenfalls vorstellen, was wir in dieser Region vorhaben, erfahren wir, dass einige der Jugendlichen hier ihr Geld mit Rikshafahren verdienen, um sich und ihren Verwandten zumindest den täglichen Nahrungsmittelbedarf zu sichern. Ein Junge, der sich die ganze Zeit, während des Gesprächs schüchtern im Hintergrund aufhält, fährt mit einem Fahrrad und Anhänger täglich von Dorf zu Dorf, um den Müll einzusammeln und dann an eine Recyclingfirma zu verkaufen. Für beide Arbeiten verdient man in Indien täglich durchschnittlich einen Dollar, also weniger als einen Euro.
"Die Sanitäranlagen dieser Kolonie", übersetzt uns Venu, "sind stark renovierungsbedürftig". Das Häuschen ist bereits jetzt einsturzgefährdet und dem nächsten Monsun kann es voraussichtlich nicht mehr standhalten.
Vor allem für die Frauen sind die Toiletten sehr notwendig, da die Kolonie, wie auch die beiden vorangegangen, kein zusätzliches Land besitzt, damit die Menschen dort ihre Notdurft verrichten könnten. Für dieses Mal haben wir keine Mittel mehr, um den Menschen Hilfe für eine Renovierung zusagen zu können, aber wir versprechen, dass wir uns die Lage im Juli wieder vornehmen werden und dann eine Entscheidung treffen.

Fotos:

14. Tagesbericht - 29.02.2012

03/10/2012

Alexandra berichtet aus Indien

29.02.2012:

Am Morgen des 29.02.12 stehen wir rechtzeitig auf, um bei der Bank Geld zu wechseln und für die zweite Brunnenbohrung eine Überweisung vorzunehmen.
Seit Tagen haben wir die letzten Rupien zusammengekratzt, um über die Runden zu kommen.
Leider machen die Geschäfte und Banken auch hier erst um 10.00 Uhr auf, so dass wir noch einige Zeit überbrücken müssen.
Da uns etwas langweilig ist, überreden wir Wendelin, seine Haare an einem Straßenstand frisieren zu lassen.
Wir müssen mit etlichen Argumenten aufwarten, bis Wendelin schließlich einwilligt.

15. Tagesbericht - 01.03.2012

03/10/2012

Alexandra berichtet aus Indien

01.03.2012:
Um sieben Uhr kommen wir am 01.03.12 in Kalkutta am Bahnhof an. Die Zugfahrt war durch die engen, dicht übereinander hängenden Liegen anstrengend gewesen und da nicht genügend Platz im Abteil war, musste auch das Gepäck darauf verstaut werden.
Sabrina schlief auf der mittleren von drei Liegen und sie erzählt uns, dass sie immer wieder aufwachte und bemerkte, dass interessierte Menschen direkt vor ihr standen und sie musterten.

Auch wir anderen drei schliefen nicht sonderlich tief und so beschließen wir, dass wir, sobald wir ein billiges Zimmer in Kalkutta finden, erst etwas auszuruhen.
Zum Glück finden wir dieses Mal eine Unterkunft, die nur 1000 Rupien pro Nacht kostet, also etwa acht Euro für jeden.

Der günstige Preis bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich wie uns nach kurzer Zeit klar wird: von Kakerlaken im Bad über Ameisen bei Alexandra im Bett und einem Zimmerservice, der nichts davon wissen zu wollen scheint, dass wir übermüdet sind.
Immer wieder klopft jemand anderer an die Tür: "Madam, ihr Ausweis!" "Madam, sie haben ihren Kugelschreiber vergessen!" "Madam, hier sind die Handtücher!" "Madam, können wir bitte die Gläser wieder haben?"

Na gut, mit Ausruhen scheint es heute nichts zu werden. Wir nehmen eine kurze Dusche, ziehen uns an und machen uns auf den Weg.
Wir wollen heute die indischen Kleider ändern lassen, die wir bei einem bestimmten Schneider am New Market vor unserer Reise nach Orissa haben scheidern lassen.
Eines der Oberteile von Sabrina ist so eng, dass es unmöglich ist, hineinzuschlüpfen. Bei der ersten Anprobe im Hotelzimmer hatten Sabrina und Alexandra zusammenhelfen müssen, damit
Sabrina aus dem engen Kleidungsstück wieder befreit werden konnte.
Wendelin wird wieder seine Schuhe putzen lassen und außerdem freuen wir uns auch sehr darauf, dass wir heute unseren Freund Carsten treffen, der seit einigen Jahren in Indien lebt und indische, klassische Musik studiert. Carsten wird uns bei einigen wichtigen organisatorischen Erledigungen unterstützen, wie z.B. Flugdaten in einem Geschäft ausdrucken etc.

Bei Carsten zu Hause angekommen, bekommen wir Süßigkeiten und Tee und er schenkt uns eine Kostprobe seines Könnens: einen indischen Rage. Foto siehe in der Galerie.

Glücklich und zufrieden, doch körperlich sehr müde kommen wir in unserem Hotel an und schlafen diesmal trotz der Umstände tief und fest.

16. Tagesbericht - 02.03.2012

03/12/2012

Alexandra berichtet aus Indien, zurück in Kalkutta

02.03.2012

Am 02.03.12 geht es weiter mit der Straßenarbeit.
An etlichen Verkaufsständen und in Kaufhäusern versorgen wir viele Kinder und ältere Menschen mit Essen und notwendiger Kleidung.

Während Sabrina, Alexandra und Erni gemeinsam in einem Kaufhaus an verschiedenen Stellen mit den Kindern Kleidung aussuchen, wartet Wendelin draußen bei unseren Taschen. Immer mehr bedürftige Leute bekommen rasch mit, was vor sich geht und innerhalb von nur fünfzehn Minuten müssen wir das Chaos in Schach halten. Unzählige drängen zur Kasse und erklären uns in einer uns unbekannten Sprache, was sie brauchen. In so einem Fall ist es ein Glück, dass niemand unsere Absprachen auf deutsch versteht. Wir bezahlen schnell und laufen dann schnurstraks zum vereinbarten Treffpunkt in der Nähe, um dann mit der nächstbesten Riksha zu einem nahe gelegenen Restaurant zu flüchten. Wir hatten völlig die Zeit vergessen und haben einen Bärenhunger. Morgen wollen wir das Gleiche noch einmal wagen, aber dann mit frischem Kopf und gefüllten Mägen.

17. Tagesbericht - 03.03.2012

03/12/2012

Alexandra berichtet aus Indien, zurück in Kalkutta

03.03.2012

Obwohl der 03.03.12 der letzte Tag unserer Freunde Sabrina, Wendelin und Erni auf dieser Reise ist und sie schon um 17.00 Uhr zum Flughafen aufbrechen werden, lassen sie es sich nicht nehmen, auch heute noch einiges für die Notleidenden zu unternehmen.
Sabrina möchte gerne zum gleichen Kaufhaus wie gestern und Tüten mit lebensnotwendigen Dingen packen lassen, um sie danach zu verteilen.
Vorher schlichten wir noch alle privaten Sachen, die wir nicht mehr unbedingt brauchen in Alexandras alte Reisetasche und bringen sie den Menschen in den Slums gegenüber von unserem Hotel.
Unglaublich mühsam verdienen diese Menschen Rupie für Rupie mit kleinen Gelegenheitsarbeiten wie z.B. Flaschenköpfchen sammeln und aussortieren, welche dann recyclet werden.
Bei einem Stand in der Nähe kaufen wir zusätzlich noch Streichhölzer und Kerzen, da es keinen Strom gibt, Kekse für die Kinder, Zahnbürsten und Zahnpasta ein...

Sofort werden wir samt den Schätzen mit Begeisterung aufgenommen
Es dauert keine drei Minuten und die Tasche ist samt Inhalt geleert und unter den Plastikplanen verschwunden

Foto:
Neben den Hütten waschen zwei Frauen gerade das Geschirr vom Frühstück. Im Hintergrund sieht man "unsere" Reisetasche
Erni kauft einigen Kindern noch frischen Saft.

Foto:
Wendelin bringt noch Obst zu den Hütten, die vom Inhalt der Reisetasche leider nichts abbekommen haben.

Foto:
Die Mädchen freuen sich sehr über das Obst

Da die Zeit drängt, machen wir uns schnell weiter zum Kaufhaus.
Auf dem Weg dorthin können wir noch einen gehbehinderten Mann unterstützen und eine Frau, die an Hals und Kinn Verbrennungen erlitten hatte.
Im Kaufhaus angekommen, sind etwa zwölf Mitarbeiter damit beschäftigt, unseren Auftrag auszuführen, also Tütchen mit Linsen, Reis und Zucker abzupacken und auch den Rest der Schätze wie Kekse, Zahnbürste, Zahnpasta und Seife gerecht auf die fünfundzwanzig Tüten zu verteilen.

Alte Menschen und Kinder warten bereits draußen bis wir kommen, aber wie so oft ist es rasch nicht mehr kontrollierbar, wer schon eine Tüte bekommen hat. Daher beschließen Sabrina und Wendelin blitzschnell mit einer Riksha wegzufahren, um die restlichen Taschen an andere Bedürftige in der Umgebung zu verteilen. Alexandra wartet einstweilen im Kaufhaus auf Erni, die kurz weggegangen ist, um in einem weiteren Geschäft etwas zu besorgen.

Nach dieser aufregenden Arbeit nehmen wir noch ein ausgewogenes Mittagessen ein und dann geht's auch schon zum Flughafen, wo Erni, Wendelin und Sabrina zunächst mit Emirates nach Dubai fliegen. Dort müssen sie vorerst die letzte lange Wartezeit überstehen: neun Stunden Aufenthalt. Danach geht's weiter nach München. Macht's gut! Ihr wart' ein tolles Team!

Abschied tut weh. Macht's gut, Freunde!

Alexandra wird morgen weiter nach Delhi fliegen und sich dort zusammen mit unseren Mitarbeitern Venu, Geeta und Sunny um weitere Projekte kümmern.

18. Tagesbericht - 04.03.2012

03/12/2012

Alexandra berichtet aus Indien, Inlandsflug von Kalkutta nach Delhi

04.03.2012

Obwohl es wegen dem Inlandsflug Kalkutta

19. Tagesbericht - 05.03.2012

03/13/2012

Alexandra berichtet aus Indien

05.03.2012

Am Morgen des 05.03.12 fahren wir wieder zum Maschinengeschäft, damit die blinden Menschen selbst durch Erfühlen die Qualität der Maschinen testen können.

Foto:
Sanjesh ertastet die Papierteller

20. Tagesbericht - 06.03.2012

03/13/2012

Alexandra berichtet aus Indien:

06.03.2012:

Am 06.03.12 fahren wir zu einer Firma in der Nähe von Geetas Zuhause. Dort werden wir Papier einkaufen, damit die blinden Menschen anfangen können, Teller zu produzieren.

Foto:
Unterwegs kommen wir an einer der zahlreichen Müllhalden vorbei, wo Schweine im Abfall nach Essbarem wühlen.

Foto:
Wir sehen uns in der Papierfirma um

Am Abend treffen wir wieder bei unseren blinden Freunden ein. Wir gehen die Kabel und Schalter kaufen. Der nette Mann im Laden ist äußerst zuvorkommend und sagt uns zu, dass er schon am nächsten Morgen, obwohl Sonntag ist, die Elektrik umsonst installieren wird.

Außerdem besprechen wir mit einem Schreiner noch den Bau von zwei großen Holzuntertischen. Einen für jeweils zwei Maschinen. Auch wird noch eine Einführhilfe für das Papier benötigt, damit sich die blinden Menschen nicht an den Fingern verletzen. Bis zum Abend ist alles besprochen und wir fahren zurück zum Hotel.

Foto:
In voller Größe und Beleuchtung thront die "Gottheit Hanuman" über der Stadt und zieht viele Menschen in die Tore ihres Tempels.

21. Tagesbericht - 07.03.2012

03/13/2012

Alexandra berichtet vom vorletzten Tag aus Indien

07.03.2012

Heute, am 07.03.12 ist Holi, das Fest der Farben, das zwei Tage andauern wird.
Auch heute noch hat es in vielen Teilen Indiens seinen ursprünglich religiösen Charakter bewahrt, doch nutzen die Menschen heute die Tage auch zum Ausspannen im Kreis ihrer Familie oder um einfach nur ausgelassen zu sein.
An diesem Tag sind alle Grenzen aufgehoben. Weder Alter, Geschlecht, Kaste noch Religion spielen eine Rolle, wenn man sich gegenseitig mit Farbpulver und farbigen Wasserballons bewirft. Es soll Glück bringen.
Während man früher vornehmlich auf heilende Kräuterfarben zurückgriff, werden heute auch vielfach chemische Farben verwendet, die teilweise sogar Juckreiz verursachen können.
Alexandra zieht es auf den Rat einiger Inder daher vor, an diesen beiden Tagen das Hotel nicht zu verlassen.

Mit Venu und Geeta findet heute daher eine Besprechung statt. Die Jungen, die Stipendien vom Friendcircle Worldhelp erhalten, haben ihren Englischkurs erfolgreich beendet. Geeta trifft sich alle vierzehn Tage mit ihnen und möchte wissen, wie sie mit dem Studium vorankommen.
Einer der Jungen, Ashok, 25 Jahre alt, möchte bald heiraten.
Ein Mädchen aus Patna, dem Bundesstaat Bihar. Da wir künftig auch in Patna zu tun haben werden oder zumindest auf der Durchreise sind, ist das ein glücklicher Zufall.
Venu und Geeta werden außerdem dafür Sorge tragen, dass Ashok durch das Ausfüllen entsprechender Formulare sein Studium in Patna fortsetzen kann.
Die beiden überreichen Alexandra alle gesammelten Belege und zeigen ihr das Buch, in welchem fein säuberlich alle Ausgaben aufgelistet sind, die sie in unserer Abwesenheit für den Friendcircle Worldhelp tätigen.
Auch für die Bezahlung der Salben, Verbände etc. für die monatlich geförderte medizinische Station in einer Leprakolonie in Delhi bekommt Alexandra die Qittungen augehändigt.
Nun heißt es Abschied nehmen und "Auf Wiedersehen" zu sagen. Im Juli werden wir uns wieder treffen, um unsere Projekte gemeinsam weiter zu betreuen.

Fotos:
Holi

22. Tagesbericht - 08.03.2012 und Rückflug am 09.03.2012

03/13/2012

Alexandra berichtet vom letzten Tag in Delhi:

08.03.2012

Am 08.03.12 lässt Sunny es sich nicht nehmen und möchte Alexandra unbedingt zumindest vom Taxi aus "Holi" (Fest der Farben) zeigen.

Foto:
Auch vor diesem armen Mann, der eine Tüte voll Essen bekommt, macht das Fest der Farben keinen Halt...

Den Rest des Tages nutzt Alexandra im Hotel mit dem Schreiben der Berichte für die Homepage.
Morgen wird sie nach Deutschland zurückfliegen.

Link zur Galerie mit 104 Fotos von diesem Aufenthalt:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/indien-1502-040312

Ergänzung von Frank:
Inzwischen ist Alexandra wieder gut nach Hause zurückgekehrt. Damit ist eine äußerst interessante, spannende und anstrengende Reise zu Ende gegangen. Bei diesem Aufenthalt wurden erstmals die ärmsten Bundesstaaten in Indien, Orissa und Bihar, besucht. Alle vier, Wendelin, Sabrina, Erni und Alexandra, waren tief beeindruckt von den Menschen und ihren Lebensumständen die sie angetroffen haben. Neben den tollen neuen Projekten, die begonnen wurden, konnten auch wieder viele wertvolle Erfahrungen für die nächsten Aufenthalte gesammelt werden. Bis Juli kann nun Kraft gesammelt werden und dann reisen Michael und Alexandra wieder nach Indien und werden alle derzeitigen Projekte in einer Rundreise besuchen...

Abschließend möchten wir, im Namen aller Freunde, allen unseren Spendern ein ganz großes DANKE senden!!!
Ohne Eure Unterstützung können wir nichts erreichen und mit diesen Berichten und Fotos möchten wir Euch an der Arbeit, den Erfolgen und der unglaublichen Dankbarkeit der lieben Menschen teilhaben lassen.

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05.03.2012 - Am Morgen des 05.03.12 fahren wir wieder zum Maschinengeschäft, damit die blinden Menschen selbst durch Erfühlen die  Qualität der Maschinen testen können. Sanjesh ertastet die Papierteller- Pressmaschine. Die Qualität ist gut!
03.03.2012 - Wir schlichten noch alle privaten Sachen, die wir nicht mehr unbedingt brauchen in Alexandras alte Reisetasche und bringen sie den Menschen in den Slums gegenüber von unserem Hotel. Unglaublich mühsam verdienen diese Menschen Rupie für Rupie
Bei der zweiten Leprakolonie stellen wir zu unserer Freude fest, dass eine christliche Hilfsorganisation hier vor Jahren neben den dürftigen Hütten einige Gebäude errichtet hat. Wirtschaftlich sieht die Situation der Menschen hier jedoch auch besser.
Voller Dankbarkeit singen die Kinder und Erwachsenen und machen mit kleinen Instrumenten Musik.
Ein weiteres Problem ist, dass die Ernte auf ihren Feldern während der Flut ebenfalls weggeschwemmt wird. Erst nach der Flut ist es daher möglich, Gemüse, Kartoffeln, Sonnenblumen und ähnliches anzubauen, doch dann ist die Haupterntezeit bereits vorbei.
Bade- und Waschstelle.
Über alle Ausgaben muss stets genau Buch geführt werden... Anhand der ermittelten Eckdaten entscheiden wir uns nach eingehender Beratung für den Kauf von vier Pressmaschinen unterschiedlicher Größe zum Preis von etwa 150,00€ pro Gerät.
Unzählige drängen zur Kasse und erklären uns in einer uns unbekannten Sprache, was sie brauchen. In so einem Fall ist es ein Glück, dass niemand unsere Absprachen auf deutsch versteht.
28.02.2012: Wir verabschieden uns von unserer Gastfamilie und fahren weiter.  Die Straßen sind teilweise so schlecht, dass wir sogar einen kleinen Bach mit dem Auto durchqueren, um ans Ziel zu kommen.
Erni und Wendelin teilen zum Abschluss Süßigkeiten aus.
Die Menschen erklären uns, dass das Hauptproblem hier die Wasserversorgung ist. Trinkwasser steht nur unzureichend mittels zwei kleiner Leitungen von einem nahe gelegenen Nachbardorf zur Verfügung.  Das Haus dieser beiden Leute wurde von der Flut zerstört
Fotos von der Zugfahrt. Menschen baden sich im Fluss.
Damit wir nicht viel Zeit verlieren, machen wir uns rasch auf den Weg zur Maschinenwerkstatt, um Eckdaten zu sammeln und Preise zu vergleichen. Unterwegs spendieren wir den blinden Freunden ein Mittagessen.
Während Sabrina, Alexandra und Erni gemeinsam in einem Kaufhaus an verschiedenen Stellen mit den Kindern Kleidung aussuchen, wartet Wendelin draußen bei unseren Taschen. Immer mehr bedürftige Leute bekommen rasch mit, was vor sich geht und sammeln sich.
Als wir bei Mr. Brajkishores Familie ankommen ist es bereits dunkel. Herzlich werden wir von seiner Ehefrau Suzilla empfangen. Heute werden wir zum ersten Mal auf einheimischen Schlaflagern, Holzbrettern in einer Art Garage, übernachten.
Auf dem vorherigen Foto seht Ihr einen Teil der Menschen die uns voller Hoffnung empfangen haben. Hier seht Ihr im Hintergrund von uns gespendete Lebensmittel.
Die Fahrt soll sechs Stunden dauern, jedoch stellt sich heraus, dass wir zehn Stunden brauchen. Da wir noch eine Pause für ein kleines Frühstück machen, kommen wir erst am Nachmittag an. Wir treffen uns dort mit einigen der Verantwortlichen.
An diesem Tag ist "Shivratri", ein Festtag in Indien. Der Tag an dem eine Gottheit der Hindus, nämlich "Shiva", seine Frau "Parvati" geheiratet hat.
Alexandra fragt sie, was eine Lösung für dieses Problem sein könnte. Einer der Männer antwortet, dass sie gerne arbeiten würden. Sie könnten Papierteller mit Pressmaschinen herstellen, nur hätten sie kein Geld, für Rohmaterial und zwei weitere Maschinen.
Am 02.03.12 geht es weiter mit der Straßenarbeit.  An etlichen Verkaufsständen und in Kaufhäusern versorgen wir viele Kinder und ältere Menschen mit Essen und notwendiger Kleidung.

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