Erdbeben in Nepal

Direkthilfe nach dem Erdbeben in den Regionen um Gorkha und Charikot

Di 23.06.2015 - 15:55, verfasst von Frank

Herzliche Einladung zu Vorträgen über Katastropheneinsatz in Nepal in Tauberbischofsheim und Bamberg

Liebe Freunde,

hiermit möchten wir Euch sehr herzlich zu den unten genannten Vorträgen über die Reise ins Erdbebengebiet im Himalaya einladen!
Der erste Vortrag ist bereits am 29. Juni in Tauberbischofsheim, wo Jürgen ab 19:00 Uhr im katholischen Gemeindezentrum berichten wird.
In Bamberg besteht dann am 11. Juli die Gelegenheit uns "live" zu treffen und noch einmal mit Bildern und Videos die Eindrücke dieses Katastropheneinsatzes nachzuerleben. Beginn ist 19:00 Uhr, Einlass im Spiegelsaal bereits ab 17:30 Uhr zum Basar zu Gunsten des FriendCircle WorldHelp.

Wir freuen uns auf volle Veranstaltungsräume und die Gelegenheit zum Kennenlernen und für Gespräche!
Alexandra, Jürgen, Michael, Florian, Katrin, Frank und friends
 

Di 09.06.2015 - 16:15, verfasst von Frank

Reiseberichte Tag 14 und Folgetage - Abschlussbericht

Freitag 22.5.15 – Tag 14

Ramavarai, unser indischer Freund, holt Michael und Katrin in Patna am Flughafen ab. Was Florian und Alexandra in Birgunj an Medizin nicht bekommen konnten, besorgen die beiden dort noch in verschiedenen Geschäften, da Patna, als die Hauptstadt von Bihar, mit einer entsprechenden Größe, auch eine breitere Auswahl an Läden hat. Eine Liege für Verletzte, ein Dampf-Sterilisator usw. - da sich die Einkäufe länger hinziehen, übernachten sie unterwegs, spontan bei einem Bekannten von Ramavarai unter freiem Himmel auf einem Flachdach. Die Nacht ist etwas kühl und die Sterne scheinen ungewöhnlich nah zu sein...

Samstag 23.5.15 – Tag 15

Am Morgen ist erst einmal ein Reifenwechsel nötig, da die schlechten, indischen Straßen ab und zu ihren Tribut fordern. Bald erreichen Katrin und Michael Raxaul, wo sie sich in Ramvarais Haus, nach gut 2 Reisetagen, duschen und essen können. Danach geht es gleich weiter zu Besorgungen: Indische Rupien in nepalesische umtauschen, Zollformalitäten vorbereiten, um die mitgebrachte medizinische Ausrüstung über die Grenze zu bringen etc. Außerdem treffen sie hier die beiden indischen Krankenschwestern, die mitreisen und Michael beim medizinischen Camp unterstützen werden.
Danach geht es weiter Richtung indisch- nepalesischer Grenze. Mittlerweile ist es Abend, als die beiden das nepalesische „Immigration Office“ erreichen, um ihr Visum für die Einreise zu bekommen. Normalerweise ist dies vor Ort problemlos zu bekommen, doch bestehen die Beamten auf Bezahlung der Gebühr in Dollar, was Michael und Katrin jedoch nicht dabei haben. Es dauert eine Weile, bis die Beamten sich überzeugen lassen, die Bezahlung doch in Rupien zu akzeptieren. Wie so oft stellt sich in einem Moment alles überaus kompliziert dar, dauert endlos lange und mit einem Mal lösen sich dann doch alle Probleme rasch auf. Mittlerweile ist es zu spät, um das, für das „Medizin- Camp“ notwendige Gepäck, durch den Zoll zu bringen und so fahren Michael und Katrin mit der Fahrradriksha zum Hotel nach Birgunj (gleich hinter der Grenze), um Florian und Alexandra zu treffen, während der Jeep und der Mini- LKW weiterhin an der Grenze auf den nächsten Tag warten. Das Wiedersehen ist freudig und es werden erst einmal die Erlebnisse der letzten Tage ausgetauscht, bevor wir uns indisch- mit Eimer und Becher- duschen.
Die Zimmer sind heiß. Seit den beiden großen Beben gibt es in Nepal und auch an der Grenze, auf indischer Seite, kaum Strom. Bestenfalls einige Stunden am Tag. Daher funktioniert auch die Klimaanlage in den Hotels nicht. Doch nach den Erfahrungen der letzten Wochen sind wir schon zufrieden, wenn keine großen, mannshohen Risse in der Wand auf die Brüchigkeit des Gebäudes hinweisen. Moskitos schwärmen in Massen, trotzdem schlafen wir todmüde ein.

Sonntag 24.5.15 – Tag 16

Mit einem kleinen Pferdekarren fahren wir am Morgen des 24.5. zum nepalesischen Zollamt, um die medizinische Fracht über die Grenze zu bringen. Wir hoffen, dass es diesmal nicht zu lange dauert, denn wir wollen keine Zeit verlieren, um noch am selben Tag Richtung Gebirge, bzw. unserem Zielort Sunkhani, weiterreisen zu können. Leider verbringen wir auch hier wieder einige Stunden wartend, in längeren und kürzeren Warteschlangen, vor etlichen Büros. Papiere werden hergezeigt, kopiert, unterschrieben, abgestempelt, die Daten in Bücher eingetragen und am Schluss auf großen Papierbergen abgelegt...
Endlich ist alles erledigt und die Fahrt in Richtung Kathmandu kann beginnen. Für die 250 km fahren wir über holprige Straßen, die ganze Nacht hindurch. Ca. 13 Stunden sollten es sein. Da die Fahrer, aufgrund der anstrengenden Fahrt, nachts sehr müde werden, legen wir spontan eine Pause ein. Vor einem kleinen Restaurant, direkt neben der Straße, packen wir Isomatten und Schlafsäcke aus, während ein Teil des Teams im Auto ruht. Hier werden nun auch Michael und Katrin Zeuge eines leichten Nachbebens. Mitten in der Nacht wachen wir durch einen heftigen Ruck der Erde auf.
Seit dem ersten großen Beben gab es, laut nepalesischer Zeitung und Nachrichten, in verschiedenen Gebieten Nepals, etwa 300 kleine Nachbeben und ein zweites großes Beben vor ca. zwei Wochen, als sich Team 1 in Motihari, zum Geldumtausch, befand.

Montag 25.5.15 – Tag 17

Um etwa 5 Uhr morgens fahren wir weiter und erreichen nach einigen Stunden Kathmandu, die Hauptstadt, die wir rasch durchqueren. Zu unserem Erstaunen ist die Zerstörung dort nicht so groß, wie wir es, verglichen mit anderen bisher gesehenen Gebieten, in den nepalesischen Bergdörfern, erwartet hatten. In der dahinterliegenden Stadt Dulikhel machen wir halt, um ein kleines Frühstück einzunehmen. Wie üblich: Reis, Dal und Gemüse. In Dulikhel treffen wir auch Venu wieder und Mingmar, einen nepalesischen Bergführer, die uns begleiten werden. Mingmar war uns von Stephan, unserem Mottorradfahrerfreund, der in Nepal lebt, empfohlen worden, da er sich in den Gebieten, in denen wir arbeiten wollen, gut auskennt.
Von Mingmar erfahren wir, dass Sunkhani, vom zweiten Erdbeben am 12.5. sehr stark getroffen worden ist. Zwei seiner Bergführerfreunde sind im Gebiet Langtang von Lawinen erfasst und verschüttet worden. Er berichtet, dass die Familien der Betroffenen bis heute fest daran glauben, dass ihre Familienmitglieder irgendwann wieder nach Hause kommen werden...
In Sunkhani, so berichtet Mingmar, sei bisher noch keine Hilfe angekommen. Die Bergdörfer dort oben seien durch die Straßenverhältnisse sehr schlecht erreichbar.
Je näher wir in Richtung Charikot, der Bezugsstadt von Sunkhani mit seinen umliegenden Dörfern, kommen, desto mehr zerstörte Häuser säumen den Weg. Viele sind völlig zerstört und zu Steinhaufen zerfallen. Von manchen existiert noch ein Teil. Mingmar berichtet, dass dieses Gebiet vom ersten Beben komplett verschont geblieben ist, seit dem Erdbeben am 12.5. jedoch  fast völlig zerstört sei. Etwa 200 Menschenleben hat das letzte Beben hier gefordert.
Ein buntes, liebevoll gestaltetes, Haus steht in auffälliger Schieflage, in etwa 50 cm Abstand zu einem anderen Haus, das bisher nicht betroffen ist. Als wir, später, auf der Rückfahrt am gleichen Haus vorbeikommen, ist es, in das bisher verschont gebliebene, hineingekracht und zerstörte damit auch das Nachbarhaus.
Überall sind orange- blaue Zeltplanen zu sehen, die die zerstörten Behausungen notdürftig ersetzen sollen. Selbst, wenn manche Häuser nicht kaputt sind, trauen sich die Menschen nicht mehr hinein. Einerseits aus Angst vor weiteren Beben, und andererseits, weil die meisten Häuser einsturzgefährdet sind.
Immer wieder werden wir von Militärkontrollen angehalten und müssen erklären, was wir vorhaben.
Auf dem Weg nach Charikot gelangen wir durch eine Landschaft, die aussieht wie ein Geröllfeld. Durch das Beben haben sich riesige Steine in den Bergen gelöst und sind als Steinlawine ins Tal gerollt. Unter anderem wurde dadurch ein Fluss gestaut und die, in der Nähe liegenden Häuser, überflutet. Versehentlich fahren wir einen Umweg in die, aus großen Felsbrocken bestehende Landschaft hinein.
Ein etwa 11- jähriges Mädchen taucht vor uns auf, das uns zunächst, mit seinen verschlissenen Kleidern, wie eine alte Frau erscheint. Als sie auf unser Zurufen nicht reagiert, läuft ihr Alexandra nach. In der Hand eine Tüte mit einer alten Orange haltend, trinkt es das schmutzige Flusswasser. Das Mädchen möchte nicht mit uns mitkommen, aber da wir es nicht übers Herz bringen, es alleine in der Wildnis sich selbst zu überlassen, nimmt Michael es kurzerhand auf den Arm und trägt es zum Auto. „Ronja“, wie wir das Mädchen nennen, wird uns ab jetzt begleiten. Überall, wo wir hinkommen und fragen, kennt Ronja niemand und sie selbst, verrät uns auch nicht ihren wahren Namen. Schüchtern sitzt sie im Auto zwischen Katrin und Alexandra. Sie scheint traumatisiert zu sein, vielleicht auf eine Art auch geistig retardiert...
Bis wir Charikot erreichen, ist es bereits dunkel, da in den Bergen, aufgrund der nicht befestigten Straßen, selbst kurze Wege, durch die Serpentinen, lange dauern.
Als es bereits dunkel ist, kaufen wir für die etwa 9-köpfige Mannschaft noch Jacken und Pullover ein, denn weiter oben erwarten wir, zumindest nachts, sinkende Temperaturen. Auch Ronja bekommt neue Kleider. Wie so oft gab es auch heute, seit dem Frühstück nichts mehr zum Essen und alle sind hungrig. Zum Glück hat gegenüber dem Kleidergeschäft noch ein kleines Restaurant geöffnet. Mingmar fragt nach Essen, doch die Antwort ist, dass wir noch 6 Teller mit Essen bekommen könnten, welches sowieso fertig gekocht ist, aber für alle wird es nicht reichen.
Heute ist der 25. Mai und die nepalesische Bevölkerung glaubt daran, dass sich an diesem Tag, genau einen Monat nach dem ersten Erdbeben vom 25. April, ein weiteres schweres Beben wiederholen wird. So sei es mit vielen anderen Unglücken auch passiert...
Alexandra überredet die kleine Familie, indem sie sie beruhigt und ihnen erklärt, dass ihnen nichts passieren wird, wenn sie das Essen für die Mannschaft zubereiten würde. Nach einigen Minuten willigen sie, immer noch ängstlich, ein. Zum Essen laden wir zusätzlich noch umherstehende mittellose, schüchterne Menschen ein, die, so scheint es, ebenfalls noch nichts gegessen haben. Sie freuen sich sehr und stärken sich an aufgehäuften Tellern mit Genuss. Auch unsere kleine Ronja, das Mädchen, das wir im Geröllfeld „aufgelesen“ haben, isst etwa vier große Teller voll mit Reis, Gemüse und Linsen. Sie hatte wohl schon länger nicht mehr richtig gegessen. Als die Restaurantbesitzer am Ende, aufgrund ihrer Freundlichkeit und ihres Vertrauens ein sehr gutes Trinkgeld erhalten und die Mutter darüber sehr glücklich ist, entscheidet sich der junge Sohn der Familie, Rajkumar, spontan, mit uns auf die Reise zu gehen und uns bei unserer Arbeit zu unterstützen. Rajkumar ist ortskundig und für unser Team dadurch eine Bereicherung.
Die letzte Etappe der Strecke sollte jetzt noch etwa zwei Stunden dauern. Kurve um Kurve, auf Schotterwegen, durch die Dunkelheit. Als wir in Sunkhani, mitten in der Nacht, ankommen, werden wir von einem plötzlichen Gewitter und heftigem Regen überrascht. Nach etwa einer Stunde wird der Regen weniger und Michael und Florian bauen rasch ein paar Zelte auf- ebenfalls in der Dunkelheit beim Leuchten unserer Handys. Wie wir am nächsten Tag erfahren werden, gab es hier seit zwei Wochen, selbst für das hier stationierte Militär, keinen Strom mehr. Die Leute konnten nicht einmal ihre Verwandten darüber informieren, ob es ihnen gut geht oder nicht. Eine Handyladestelle zu erreichen, würde zu Fuß eine Strecke von ca. 25 Kilometern bedeuten und außerdem würde die Aufladung 50 nepalesische Rupien kosten. Zu teuer für die Menschen, die hier ohnehin das meiste verloren haben...

Dienstag 26.05.15 – Tag 18

Sofort nach dem Aufstehen beginnt Michael mit ein paar Helfern eine provisorische Arztpraxis einzurichten. Ein bereits vorhandenes Bambusgestänge wird verwendet, über welches eine Plastikplane gezogen und an dessen Wände zum Sichtschutz und als Schattenvorrichtung Wellblechdächer gelehnt werden. Aus einem zerstörten Haus zieht Michael noch ein altes Holzregal. Dann kann es losgehen. Infusionsnadeln, Desinfektionsmittel, spezielle Verbände, Medikamente etc. werden ausgepackt... Niemand der Helfer muss die Menschen vor Ort lange bitten. Schon bald reihen sich die ersten Patienten in langen Schlangen vor der „Klinik“ auf. Immer mehr werden es, da sich die Nachricht, dass ein Arzt vor Ort ist, wie ein Lauffeuer herumspricht. Die Probleme sind vielschichtig und unterschiedlich, denn die Menschen kommen nicht nur aufgrund der Schwierigkeiten, die sie durch das Erdbeben erlebt haben, sondern auch, weil sich die meisten von ihnen schon vor der Katastrophe eine ärztliche Behandlung nicht leisten konnten.
Ein Baby wird von seinen Eltern drei Stunden im Körbchen, über die Berge, zum Camp getragen, um aufgrund seines schwachen Zustandes - aufgrund von ständigem Erbrechen und gleichzeitigem Durchfall- behandelt zu werden. Verschiedene Patienten kommen mit Infektionskrankheiten.
Einige Männer haben sich bei Aufräumarbeiten dicke Holzspreißel in Hände und Füße gespießt, manchmal sogar dicke rostige Nägel, die Blutvergiftung verursachen und sogar bis zur Amputation führen können. Nach einigen Stunden veranlasst Michael die zusätzliche Einrichtung einer „Aufnahme- Station“ für Patienten. Dort werden zunächst die Daten der Patienten aufgenommen und der Blutdruck gemessen. Außerdem wird auf Anweisung von Michael ein Medizinzelt als OP-Raum ausgebaut, welches die Militärposten uns freundlicherweise räumen und zur Verfügung stellen.
Florian übernimmt hierfür die Technik, kümmert sich um den Aufbau der Geräte, z.B. Sauerstoff- Zylinder etc. und filmt immer wieder Szenen des Camps, während Katrin bereits Berichte schreibt und immer wieder für Nachschub an Wasser und Chai sorgt. Besonders jetzt, wo alle von den Strapazen der Tour müde sein müssten, hält uns der Chai aufrecht. Mineralwasser aus Flaschen gibt es seit einiger Zeit nicht mehr. Dafür hat Katrin glücklicherweise eine Quelle ausfindig gemacht, die, laut nepalesischer Bevölkerung, trinkbares Wasser bietet.
Unser mitgebrachter Stromgenerator erweist sich in vielfacher Hinsicht als Segen. Während er für das medizinische Camp unersetzbar ist, scharen sich im Laufe der Tage außerdem große Gruppen von Menschen um die angebrachten Mehrfachsteckdosen, um Handys und kleine Lämpchen für die Häuser aufzuladen.
Riesengroß ist die Freude, als die Menschen erfahren, dass wir den Generator in Sunkhani lassen werden und außerdem noch drei Solar-Ladestationen für andere Orte in der Umgebung besorgen werden.
Zusätzlich kauft der FriendCircle WorldHelp für 1650 Familien jeweils 3 kg Nägel in drei Größen, je einen Hammer mit inkludierter Zange und eine Säge. Mit der Zange können die Nägel in alten Brettern umgebogen werden und diese dann mit den neuen Nägeln und dem Hammer für den Bau neuer Hütten genutzt werden...

Mittwoch 27.05.15- Tag 19 und Folgetage

Ein „Behandlungsmarathon“ beginnt. Die Schlange der Patienten reist nicht ab. Michael und die medizinischen Helfer beginnen bereits ab 6.00 Uhr morgens bis in die Nacht hinein. Neben Operationen und Wundversorgung werden alle möglichen Beschwerden durch Michael und das medizinische Team, bis an den Rand der Erschöpfung, versorgt. Die Menschen sind überglücklich und warten stundenlang, mit einem kleinen Zettel in der Hand, den sie bei der „Aufnahme“ bekommen haben, bis sie an die Reihe kommen. Alle helfen mit. Sogar die Männer des Militärpostens helfen nach Kräften mit und unterstützen, wo immer sie können. Z.B. auch beim Sterilisieren des Operationsbestecks, indem sie das Geschirr im Sterilisationstopf kochen. Florian steht neben Michael stundenlang und hilft mit allem, was gebraucht wird.
Nach einem Minimum an Schlaf wird auch am Abreisetag bis zur letzten Minute das medizinische Camp aufrechterhalten. Schon sehr früh am Morgen klopft jemand ans Zelt von Florian und Michael und fragt, ob sie Chai wollen. „Ja“, sagen die beiden und als sie aus dem Zelt schauen, steht da schon der erste Patient...
Keine Zeit um Nachzudenken, für ein Frühstück oder für die "Morgentoilette".
Obwohl die Menschenschlange an unserem letzten Tag, um die Mittagszeit, nicht zu enden scheint, ist es wie ein Wunder, dass um etwa 16.30 Uhr sogar der letzte Patient versorgt ist...
Wir sind spät dran und die Rückreise beginnt mit einer Fahrt gegen die Uhr. Der Inlandsflug von Patna nach Delhi ist bereits übermorgen und vorher steht noch eine lange Fahrt durch die Berge und die Wiedereinreise nach Indien auf dem Programm: etwa 35 Stunden im Auto und ca. 43 Stunden, mit kleinen Pausen fürs Essen, ohne „Schlafen im Bett“, stehen an...

Obwohl wir überall, wo wir hinkamen, nach Ronjas Herkunft fragten, war es uns nicht einmal möglich, kleine Details über die Herkunft des schüchternen Mädchens herauszufinden. Oft sagten uns die Leute, dass Ronja nicht nepalesisch sondern indisch aussehen würde. Glücklicherweise konnte Ramavarai, unser indischer Freund, ein Kinderheim an der indisch- nepalesischen Grenze, auf indischer Seite, ausfindig machen. Ronja hat dort, mit sieben weiteren Mädchen, ein neues Zuhause gefunden. Bei ihrer nächsten Reise, im August, wird Katrin Ronja besuchen...

Tage später:
Wir sind gesund und gut wieder in Deutschland angekommen. Die Eindrücke dieser Reise mit ihren vielen Erfahrungen werden noch lange in uns nachwirken.
Wir möchten allen Freundinnen und Freunden DANKE sagen für all Eure Unterstützung, für Eure ermutigenden Kommentare auf der Homepage, per Mail, auf Facebook und für Eure Spenden. Ohne Euch und Eure großartige Mithilfe wäre diese Arbeit nicht möglich.

Auf dieser Reise hatten wir oft sogar Todesangst (das scheint der menschliche Instinkt so an sich zu haben ;-) 
Durch Eure Unterstützung haben wir uns sehr ermutigt gefühlt!! DANKE.

ENDE

 

Mo 08.06.2015 - 10:15, verfasst von Frank

Neues Video auf YouTube - Abschlußbericht von Nepal folgt

  • Der Abschlußbericht vom 2. Teil der Nepalreise folgt in Kürze.
  • Seit gestern ist auf unserem YouTube Kanal ein neues Video online. Es handelt sich um den 1. Teil von der Reise im letzten November in den Himalaya, Indien.
    Ein kleiner Vorgeschmack in bewegten Bildern wie die Straßenverhältnisse in den Bergen dieses Teiles der Welt sind...
    Link zu allen Videos rechts durch Klick auf das YouTube Symbol oder hier klicken 

 

Mo 01.06.2015 - 20:35, verfasst von Frank

Fotos online - Bericht folgt

  • Die Bilder vom Teil 2. der Reise sind nun alle online.
  • Dabei viele Fotos vom medizinischen Camp.
  • Ein ausführlicher Abschlußbericht folgt noch.
  • Oben in dem Hauptbild des Beitrages seht ihr nun ein kleines Kamerasymbol. Wenn man auf dieses klickt, sieht man eine Galerievorschau der Fotos. So könnt ihr leicht eine Übersicht bekommen und zwischen den Fotos springen. Danke an Christian für die technische Umsetzung!

 

So 31.05.2015 - 20:55, verfasst von Frank

Gut zu Hause angekommen - Morgen folgen hier viele Fotos

  • Katrin, Michael, Florian und Alexandra sind gut zu Hause eingetroffen
  • Liebe Grüße an Alle!
  • Morgen folgen hier auf der Homepage sehr viele eindrucksvolle Bilder vom 2. Teil der Reise (Frank, der Verfasser, hat gerade eine kurze Vorschau bekommen...)

 

So 31.05.2015 - 07:45, verfasst von Frank

Rückflug nach Deutschland - Bericht vom medizinischen Camp folgt

  • Das Team ist gestern Nachmittag gut in Delhi, nach dem Inlandsflug aus Patna, angekommen.
  • Die Rückfahrt nach Patna war sehr anstrengend, eine 30 h Fahrt im Auto.
  • Ankunft war am späten Freitag Abend und das Team konnte nach 48 h endlich wieder in einem Bett schlafen.
  • Heute ist der Rückflug von Delhi nach Nürnberg mit einem Zwischenstopp in Istanbul.
  • Der Bericht zum medizinischen Camp folgt dann hier auf der Seite.

 

Fr 27.05.2015 - 07:45, verfasst von Frank

Auf der Rückreise - auf dem Weg Richtung Birgunj

Telefonat von Frank mit Alexandra um 07:30 Uhr:

  • Voller Erfolg für das medizinische Camp
  • Sehr viele Patienten erfolgreich behandelt
  • Viele Verletzungen nach Baumaterialsuche in den Trümmern, z.B. Tritt in rostige Nägel
  • Behandlung fast rund um die Uhr
  • Rückreise begonnen damit der Flug ab Patna erreicht wird
  • Aufgrund der langen Wegstrecke Fahrt durch die Nacht mit wechselnden Fahrern
  • Alle sind wohlauf

 

Mi 27.05.2015 - 07:55, verfasst von Frank

200 Patienten am ersten Tag des Medical Camps

Telefonat von Frank mit Alexandra um 07:40 Uhr:

  • Große Zerstörungen in dieser Region nach dem 2. Beben
  • Die Menschen suchen in den Trümmern nach Brettern und Nägeln zum Neubau
  • Der erste Tag des medizinischen Camps war sehr erfolgreich
  • Über 200 Patienten haben sich behandeln lassen
  • Die "Praxis unter Planen" ist auch heute Morgen schon mit einer OP aktiv
  • EIne große Attraktion ist der Stromgenerator - hier gibt es kein Stromnetz nach dem 2. Beben
  • Die Menschen nutzen die Möglichkeit ihre Handys aufzuladen um ihre Verwandten und Freunde zu kontaktieren

 

Mo 25.05.2015 - 10:45, verfasst von Frank

Unterwegs nach Sunkhani - medizinisches Camp

Telefonat von Frank mit Alexandra um 10:30 Uhr:
Nachdem Katrin und Michael gut in Nepal eingetroffen sind, ist das Team nun in Begleitung von Mingmar unterwegs in die Berge.
Gerade eben gab es noch mal telefonischen Kontakt, dies kann in den nächsten zwei Tagen schwierig werden.
Die Fahrt geht von Birgunj an der Grenze zu Nepal zuerst nach Charikot und dann weiter nach Sunkhani, einem kleinen Ort mit ca. 2.500 Einwohnern.
In dieser Region sind viele Menschen bei dem Beben gestorben. Im Ort Sunkhani ist das medizinische Camp geplant.
Mingmar kennt die Gegend sehr gut und spricht auch deutsch, beste Vorraussetzungen für die weitere Organisation.
Das Wetter ist bisher gut, die Temperaturen erinnern an eine Dauersauna. Durchschlafen ist seid Tagen nicht möglich, entweder wegen Moskitos oder weil Fahrt im Auto.

Liebe Grüße an alle in der Heimat senden
Katrin, Michael, Florian, Alexandra

 

Sa 23.05.2015 - 07:45, verfasst von Frank

Reisebericht 10 und Bericht von den Folgetagen

Montag, 19.5. (Tag 10)

Während die Leute in Birgunj immer wieder von kleineren Beben in ganz Nepal berichten, bleiben wir derzeit verschont. Früh am Morgen des 19.5. steht ein weiterer Besuch im Büro der Regierungsbeamten an. Unsere Trucks sind fast leer und die Säcke verteilt, so dass nicht mehr viel von uns "zu bekommen" ist. Dennoch sind wir überrascht und freuen uns über einen liebevollen Brief, welchen die entsandte Regierungsbeamtin, die unsere Verteilaktion begleitete, an das zuständige Büro schrieb und den wir in die Hand gedrückt bekommen.
Auf diesem steht: Betreff: Dankes- Brief. "Wir sind FriendCircle WorldHelp und speziell eurem Team sehr dankbar. Von ganzem Herzen bedanken wir uns für den Dienst und die Hilfe an der nepalesischen Bevölkerung, welche unter (den Auswirkungen) des gefährlichen Erdbebens leidet, das am 25. April 2015 geschah. Möge Gott euch für die Zukunft weiterhin Inspiration und Stärke geben, Opfern von Naturkathastrophen und Unfällen zu helfen und diesen zu dienen." (Foto vom Brief in der Galerie)

Am diesem Tag, der gleichzeitig jener unserer Abreise nach Birgunj, an der indisch- nepalesischen Grenze ist, machen wir noch Kleidungs- Einkäufe für die Kinder, die uns während der Verteilaktionen nicht von der Seite wichen und uns so gut sie konnten mit kleinen Diensten und Übersetzung halfen. Die Freude der Kinder über die Schuhe, Hosen und T-Shirts, bzw. Kleider für die Mädchen ist riesengroß. Als wir uns gegen Nachmittag endlich verabschieden, beginnen sie zu weinen. Auch uns rührt der Abschied sehr. Die Kinder sagen: "Es hat uns noch nie jemand so geliebt."
Mit etwas schwerem Herzen, aber die Zeit im Nacken, da Jürgens Flug bereits morgen von Patna wieder zurück nach Delhi geht, fahren wir los Richtung Narangath.

Narein, unser Freund vom ersten Dorf wird uns begleiten, da wir uns dazu entschieden haben, für das Dorf (91 Familien), noch Wellblechdächer einzukaufen. Da wir von Stephan, unserem deutschen Motorradfreund wussten, wie viel das Bündel Dächer (ein Duzend), welches für ein Haus gebraucht wird, kosten darf, verhandelten wir hart und sparten durch den guten Tipp sage und schreibe 332€ ein. Wir bezahlen die Dächer und besprechen mit Narein noch verschiedene Dinge, die für die Umsetzung der Verteilung der Dächer notwenig ist. Narein wird uns von den Häusern in einigen Monaten Fotos zusenden und Venu wird danach noch einmal vorbeisehen, um die fertigen Häuser zu begutachten.

Spät abends kommen wir bei einer sehr einfachen Unterkuft an. Wir begutachten, wie üblich, die Grundmauern des Hauses, um uns eine Meinung darüber zu bilden, ob sie einem Erdbeben standhalten können. Während bei früheren Reisen z.B. Kriterien wie Sauberkeit oder Klimaanlage gegen die große Hitze eine Rolle spielten, ist die Bausubstanz der Gebäude derzeit unser einziger Anspruch.
Müde fallen wir auf die harten Liegen…

Dienstag, 20.5. bis Freitag, 22.5.
Als wir um die Mittagszeit in einem Hotel in Birgunj an der indischen Grenze ankommen, nimmt Jürgen in einem unserer Zimmer noch eine Dusche. Wir verabschieden uns von allen Mitarbeitern des Team 1. Der Fahrer des Taxis, die LKW- Fahrer, Sanju, unsere tolle Köchin… und natürlich auch schweren Herzens von Jürgen, der nun über Patna, Delhi und Istanbul die 2-tägige Reise nach Hause antreten wird. Florian meint zu Jürgen: "Ihr solltet jetzt los, damit du nicht deinen Flug verpasst. Wer weiß, ihr könntet unterwegs noch einen platten Reifen haben!" Tatsächlich hatte das Taxi, in welchem Jürgen und Venu nach Patna fuhren, nachts noch eine Reifenpanne, die jedoch glücklicherweise rasch behoben werden konnte.
Nach der Abreise von Jürgen bleiben Florian und Alexandra zurück. Eigentlich wollten sich die beiden von den Strapazen der Reise u.a. etwas auszuruhen. Das sollte uns nicht vergönnt sein … ;-)

Während etliche Vorbereitungen zu tun und Einkäufe für das bevorstehende medizinische Camp zu erledigen sind, kümmern wir uns außerdem um die Anmietung eines Mini- Trucks, der uns Richtung Mount Everest bringen wird- für den Transport des medizinischen Equipments. Unser Ziel ist Charikot, eine Stadt östlich von Kathmandu, die vom 2. Erdbeben, welches wie das erste die Stärke 7.9 hatte, Erzählungen nach, dem Erdboden gleich gemacht wurde. Wie schon bei der Anmietung unserer Trucks für den 1. Konvoi will auch jetzt, aufgrund Bedenken vor weiteren Beben, kein LKW- Unternehmen die Fahrt dorthin auf sich nehmen. Erklärt sich dennoch eines dazu bereit, wollen die Fahrer nicht oder sagen uns kurzfristig ab. Es bleibt spannend.

Während sich Florian und Alexandra bei einer gefühlten Hitze von 45 Grad durch die Straßen von Birgunj drängeln und versuchen, alles zu bekommen, was Michael für die Durchführung des medizinischen Camps braucht, müssen wir nachts mit Mengen von Mosquitos kämpfen und es ist schwer 2 Stunden am Stück zu schlafen, ohne durch die Plagegeister geweckt zu werden.

Schon am ersten Tag stellen fest, dass es hier schwierig sein wird, alle Medikamente und das medizinische Zubehör zu bekommen. Michael wird, zusammen mit Katrin, leider am Tag seiner Ankunft in der weitaus größeren Stadt Patna, selbst vieles besorgen müssen. Aus 2 Gründen können wir Michael dabei nicht unterstützen: Während die Vorbereitung für die Reise von Team 1 selbst sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat und wir uns daher bisher noch nicht um Medizin kümmern konnten, hat Florian nun ein Visum, mit welchem er nicht unbegrenzt oft über die Grenze nach Indien einreisen kann, d.h. wir sind an die Stadt Birgunj gebunden. Glücklicherweise können wir, neben vielen Standardmedikamenten, die voluminösen Sauerstoff-Cylinder und 3 große Metallkisten zum Verstauen der Materialien, bekommen. Beim indischen und auch beim nepalesichen Zoll müssen ALLE Medikamente und technisches Zubehör aufgelistet und genehmigt werden, was Michael und Katrin beim Überschreiten der Grenze viel Zeit kosten könnte. Hoffen wir, dass sie gut durchkommen. Wir wollen keine Zeit verlieren.

 

Fr 22.05.2015 - 16:10, verfasst von Frank

Noch viele neue Fotos im Album

  • Hinweis zum Betrachten:
    Im Fotoalbum haben wir leider noch einen "Bug". Wenn man die Fotos ansieht, werden immer die neuesten 20 zuerst gezeigt, das ist so gewollt. Leider laufen sie jedoch zweimal durch, bevor auch die übrigen Bilder angezeigt werden. Dies zur Info, ein bekannter Fehler und Christian, unser Webmaster, arbeitet daran...
  • In Sume sind jetzt 190 Fotos online
     

Fr 22.05.2015 - 09:20, verfasst von Frank

Reiseberichte 8 und 9 online

  • Jürgen ist gestern Abend gut zu Hause angekommen
  • Katrin und Michael sind von Delhi Richtung Patna unterwegs
  • Neue Reiseberichte online
  • Im Fotoalbum haben wir leider noch einen "Bug". Wenn man die Fotos ansieht, werden immer die neuesten 20 zuerst gezeigt, das ist so gewollt. Leider laufen sie jedoch zweimal durch, bevor auch die übrigen Bilder angezeigt werden. Dies zur Info, ein bekannter Fehler und Christian, unser Webmaster, arbeitet daran...

Samstag, 16.05.15 (Tag 8)
Die Nacht von Freitag auf Samstag haben wir in dem maroden Hotel, mit den vielen tiefen Rissen in den Wänden, gut überstanden. Schon in aller Frühe geht es los, um beim Büro der Regierung des Distrikts Gorkha die erforderliche Genehmigung zur Verteilung unserer Güter einzuholen. Dort angekommen, betreten wir einen großen Hof, wo Tausende Säcke Reis und andere Hilfsgüter lagern. Auch unzählbare Pakete mit Wasserflaschen stehen, aufgestapelt, an der Wand. Wir nähern uns einem Schreibtisch, an welchem viele Männer sitzen, welche uns erklären, dass wir unsere LKW's mit den Reis- und Mehlsäcken hierher bringen müssten- zur Weiterverteilung. Eine längere Diskussion bahnt sich zwischen den Männern auf der einen Seite und Venu, Narein (unserem Begleiter, den wir gestern Nacht im Dorf kennengelernt hatten) und dem freundlichen Soldaten, der uns gestern den Weg zu den Dörfern gezeigt hat, an. Ca. eine halbe Stunde dauert es, bis wir endlich zu einer weiteren Stelle geführt werden, wo wir auf Stühlen im Schatten sitzen dürfen. Ein anderer Bediensteter kommt zu uns und versucht Venu lautstark zu erklären, dass wir die LKW's mit den Gütern hierher bringen sollen. Venu erklärt dem Mann, dass wir gestern Nacht bereits ein Dorf besucht haben, wo wir die Pakete gern selbst austeilen möchten. Wir haben auch schon Listen von den betroffenen Menschen, bei denen bisher, bis auf einige Plastikplanen, noch keine Unterstützung angekommen ist. Der Mann lässt sich nicht davon abbringen, dass wir die Güter bringen müssten. Venu spricht mit Alexandra, um zu fragen, was wir nun tun würden. Alexandra meint, dass wir den Chef sprechen möchten. In der Zwischenzeit sprechen Florian und Jürgen mit Vertretern einer ausländischen Hilfsorganisation, die gerade dabei sind, Paktete im Hof abzuladen. Der Mitarbeiter der Organisation erklärt: "Wir arbeiten mit der Regierung zusammen. Wir haben 10.000 zertifizierte Pakete dabei und werden danach besprechen, wo die Pakete von der Regierung verteilt werden sollen. Nach etwa einer weiteren Dreiviertelstunde werden wir in ein Büro begleitet. Einige Männer sitzen am Schreibtisch. Eine weitere, diesmal lebendigere, Diskussion entfacht. Wir erfahren, dass niemandem erlaubt ist, die mitgebrachten Güter selbst zu verteilen, da die Regierung die Koordination und Verteilung selbst übernimmt. Auch ist es nicht erlaubt, dass uns der Soldat den Weg zum Dorf gewiesen hat, ohne uns vorher hierher, zum Regierungsbüro, zu begleiten. Dafür könnten unsere Begleiter ins Gefängnis kommen. Venu bittet Alexandra, die Güter der LKW's herauszugeben, zumindest einen Teil der Regierung zur Weiterverteilung zu überlassen. Alexandra lehnt ab. Nach etwa anderthalb Stunden und etlichen Versuchen, uns dazu zu bringen, etwa 10 Tonnen Nahrungsmittel abzugeben, erklärt Alexandra, dass sie keinen einzigen Sack hergeben würde. Als alle merken, dass das Gespräch stagniert, wird ein weiterer Bediensteter der Regierung zur Klärung des Sachverhalts gerufen. Als der freundliche Mann das Zimmer betritt und ihm die Situation erklärt wird, meint er, dass er es erlauben könnte, dass wir unsere Güter selbst verteilen, wenn eine örtliche Regierungsperson bei der Verteilung mit dabei ist und diese darüber einen Bericht abgeben würde. Handschriftlich bekommen wir von dem freundlichen Herrn eine Empfehlung, dass uns dies erlaubt ist. Glücklich verlassen wir den Raum und versprechen, nach der Verteilung noch einmal zu kommen, um Fotos zu zeigen. Nach diesem Erlebnis besuchen wir verschiedene Geschäfte und kaufen 6 große Ballen Isomatten und Moskitonetze für das Dorf, welches wir gestern Nacht besucht hatten. Danach beginnt die Fahrt dorthin. Auf dem Weg halten unsere Fahrzeuge plötzlich an und unsere Mitarbeiter erklären uns, dass wir nun, bei der nächsten Militärstation 10 Tonnen Mehl abladen müssten. Alexandra meint wiederum, dass von unseren LKW's nichts abgeladen wird. Daraufhin zeigt Narein, unser Begleiter, den Bediensteten des Militärs unseren Brief mit der handgeschriebenen Empfehlung. Die Soldaten meinen, dass wir erst austeilen dürften und dann die "besprochene Menge", von der wir bis dahin noch nichts wussten, abgeben sollten. Es dämmert schon und im Halbdunkel helfen alle zusammen, um das Camp für die Nacht aufzuschlagen. Danach beginnt die Verteilung der Isomatten und Mosquitonetze. Viele, viele Menschen warten bereits seit Stunden auf uns, um die Geschenke in Empfang zu nehmen. In einer langen Schlange stehen die Menschen an und freudestrahlend nehmen sie die Geschenke von unseren Freunden aus der Heimat an. Viele bedanken sich überschwänglich über die, in der schweren Situation, kostbaren, Gaben. Ein wenig von Mosquitos geplagt, doch zufrieden und glücklich schlafen wir spät in der Nacht, in Zelten oder unter freiem Himmel, ein.

Sonntag der 17.05.15 (Tag 9)
Sehr früh am Morgen wecken uns indische Stimmen. Unsere Begleiter sind bereits dabei, schwarzen Tee mit Zucker zu kochen. Die morgendliche Stimmung vermittelt ein wunderbares Gefühl des Einsseins mit der Natur und gerne nehmen wir das Angebot an, den steilen Berg zum etwa 300 Meter entfernten Fluss hinunterzusteigen, um dort im kühlen Wasser zu baden und unsere Wäsche zu waschen. Ramavarai und einige andere bereiten einstweilen das Frühstück zu. Freundliche Dorfbewohner haben uns bereits große grüne Blätter vom Feld gebracht, die zusätzlich zum üblichen Reis und Linsengericht zu einem leckeren Gemüse verkocht werden. Auf einer großen Plastikplane sitzen nun alle und genießen ihr Essen, während Sanju und Prabhu, nach alter indischer Tradition aufpassen, dass jeder genügend auf seinem Teller hat. Sie werden erst essen, wenn alle anderen satt sind. Als wir mit dem Essen fertig sind, sind schon einige Menschen aus den insgesamt 9 Dörfern, die heute Mehl- und Reissäcke bekommen sollen, angekommen. Im Verlauf des frühen Vormittags versammeln sich immer mehr Menschen, während die Sonne beginnt, sengend vom Himmel zu brennen.

Nach dem Essen entscheiden sich Jürgen, Florian und Alexandra spontan, loszugehen, um bei einigen kleinen Holzbuden die Vorräte an Keksen, Getränken, Seifen etc. aufzukaufen. Die Idee ist, die kleinen Geschäfte vor Ort zu unterstützen und gleichzeitig den Kindern in dieser schwierigen Zeit eine besondere Freude zu machen. Weiter weg von der Hauptstraße entdecken wir noch eine kleine Stube, in der eine junge Mutter mit ihren zwei Kleinkindern und einem Baby wohnt. Ihr Mann hat ein kleines Stück Land gepachtet, welches er bebaut. Da sie von dem wenigen Einkommen nicht leben können, stellt die junge Frau auf ihrer Tret- Nähmaschine Kleinigkeiten her, um sie zu verkaufen. In einer alten Kommode gleich an der Eingangstüre sind einige Beutel mit Zopfhaltern für Kinder und andere Haarklammern zu sehen. Für etwa 12 Euro kaufen wir der Frau alle Spangen ab. Sie ist überglücklich. Über die bunten Haarteilchen werden sich später die Mädchen der Dörfer freuen…
Wieder bei unserem Camp angekommen, kommt Jürgen in Kontakt mit Stephan, einem Deutschen, der seit 8 Jahren in Nepal Motorrad- Touren anbietet und hier eine eigene Firma hat. Seit der Katastrophe hilft er hier persönlich und unkompliziert, kauft überall die Wellblechdächer auf, die er bekommen kann und verschenkt diese. Im weiteren Verlauf des Gesprächs gibt uns Stephan wertvolle Informationen z.B. wieviel 12 Dächer kosten dürfen, um ein Haus abzudecken, welches die Menschen hier leicht aus den vielen Bäumen selbst bauen können. Auch meint er, dass die Menschen, die vom 2. Beben betroffen sind, dringend Zelte brauchen, aber Zelte momentan nur schwer zu bekommen sind. Er gibt uns einige Adressen, die im Laufe der nächsten Tage sehr wichtig für uns sein sollten. Wir bleiben weiterhin mit Stephan in Kontakt…

Endlich beginnt die lang ersehnte Verteilung der Mehl- und Reissäcke. Während Jürgen und Alexandra auf einem kleinen Berg mit Video-und Fotokamera sitzen, verteilt Florian, mit anderen Helfern zusammen, die schweren Säcke an die geduldig wartende Menge. Wir sind sehr glücklich, in den Gesichtern der Menschen die Freude zu sehen und fühlen, dass wir am richtigen Ort sind. Eine sehr freundliche Regierungsbeamte wurde uns zur Seite gestellt, die sich ebenfalls, mit uns, über die Aktion freut. Neben der Verteilung der Säcke verschenkt Florian außerdem unsere eingekauften Schätze aus den kleinen Läden. Die Kinder sind begeistert...
Nachdem alle Menschen von 3 Dörfern mit je ca. 100 Einwohnern versorgt sind, fahren wir mit dem Taxi und den beiden LKW's zu einer weiteren Stelle, wo schon seit vielen Stunden unzählige Menschen warten. Etwa 1000 weitere Familien sollen hier versorgt werden und kurzfristig haben wir Bedenken, ob unsere Säcke im LKW wohl für alle reichen werden.
Still und mit ernsten Gesichtern warten die Menschen auf dem Platz unter einem großen Baum. Als wir kommen und die abwartende, stille Menge treffen, spüren wir, dass eine Unsicherheit in der Luft liegt. Alexandra nimmt die Beutel mit den Zopfhaltern und geht auf ein Mädchen zu. Vorsichtig schlingt sie eins der bunten Bänder um den schwarzen Zopf des Mädchens. Alle lachen. Als immer mehr Mädchen die bunten Geschenke erhalten, lockert sich die Athmosphäre allmählich auf, um dann in ein herzliches Miteinander überzugehen, bei welchem man die Sprache nicht zu verstehen braucht. Nach einigem Warten, bis unsere indischen und örtlichen Helfer der jeweiligen Dörfer die Ausgabestelle eingerichtet haben, beginnt nun auch hier die Verteilung. Lange Menschenschlangen bilden sich. Sehr diszipliniert warten die Menschen nun wiederum Stunden, bis ihre Namen aufgerufen werden und sie einen 10 Kilo Sack mit Reis und einen mit Mehl bekommen. Während Florian die Szenerie fotografiert und Jürgen filmt, kauft Alexandra in der Zwischenzeit wieder Kleinigkeiten in den umliegenden Läden und verschenkt sie an die Kinder. Die Stimmung ist sehr erhebend und trotz der sengenden Hitze freuen sich alle. Florian und Alexandra entdecken nach etwa 2 Stunden einen alten, etwa 90- jährigen Mann mit seiner Frau auf einem Fleckchen Gras. Daneben sitzt eine andere alte Frau, die dazuzugehören scheint. Alle um sie herum heben freudestrahlend ihre Säcke auf Anhänger von kleinen Traktoren, um die Schätze in ihre Bergdörfer zu fahren oder zumindest so nah wie möglich an sie heran. Der alte Mann hat einen Arm gebrochen. Traurig sitzt er und starrt vor sich hin. Unser kleiner treuer Begleiter, ein Junge von etwa 11 Jahren, der relativ gut Englisch spricht, übersetzt uns, dass der Mann und seine Frau so weit wegwohnen, dass sie nicht wissen, wie sie die Geschenke nach Hause tragen sollen. Kurzerhand entschließen Florian und Alexandra, die 40 Kilo der drei Menschen dorthin zu bringen, wo sie wohnen. Schnell stellen wir fest, dass der Weg zum Haus der Leute beständig steil bergauf geht und man mit einem Fahrzeug nicht dorthin gelangen kann. Nach etwa 2 Kilometern, bedeuten uns unsere Begleiter, die Säcke an einer Wegkreuzung abzustellen und ohne sie, mit dem, uns voraushumpelnden Greis, weiterzugehen. Nach ungefähr anderthalb weiteren Kilometern bergauf, zeigt uns der Mann auf der gegenüberliegenden Seite des Berges eine Stelle, die sicher auch noch einmal eine dreiviertel Stunde Weg entfernt ist und auf der sich eine winzige Hütte aus Stein befindet, die völlig in sich zusammengefallen ist. Erst jetzt verstehen wir, dass es die Hütte des alten Ehepaares ist, welches, wie wir später erfahren sollten, keine Kinder und damit keinerlei Altersversorgung hat. Die dritte Frau im Bunde hat sie nun in ihrem kleinen Häuschen mit aufgenommen. Wieder bei den beiden Frauen unten angekommen, schenken wir ihnen einen Geldbetrag, mit welchem sie zumindest für einige Monate gut über die Runden kommen sollten. Selbst sehr betroffen, steigen wir den langen Weg wieder hinunter zur Ausgabestelle, wo Jürgen uns eine weitere Geschichte erzählt. Er hatte in der Zwischenzeit die marode Unterkunft eines schwer behinderten Mannes besucht und nachdem uns mittlerweile klar ist, dass alle Anwesenden der 9 Dörfer Säcke erhalten werden, packt Jürgen kurzerhand noch 2 Säcke auf seinen Rücken und bringt sie dem überglücklichen Empfänger.
In der Zwischenzeit haben alle Familien ihre Ration erhalten und machen sich freudig auf den Nachhauseweg.
Danach entscheiden wir uns, in die nahegelegene Stadt zu fahren, um eine Kleinigkeit zu essen und unseren Computer aufzuladen. Über unser selbstgebasteltes Stromnetz im Camp können wir zwar die Handys aufladen, aber für den PC reicht es nicht. In den Dörfern hatten wir immer wieder nach Strom gefragt, aber seit der Katastrophe gibt es kaum bis keinen Strom.
Mit uns zusammen in die Stadt dürfen die drei Kinder fahren, die uns bei der gesamten Aktion nicht von der Seite gewichen sind und uns, so gut sie konnten, alles auf Englisch übersetzt haben. (Venu und unsere anderen indischen Mitarbeiter waren zu sehr mit der Organisation der Verteilung beschäftigt.)
Im Auto hören wir Musik, lachen und singen. Die Kinder sagen: "Das ist der schönste Tag unseres Lebens."  
Tausend Dank an alle unsere Freundinnen und Freunde zu Hause! Nur durch Euer Dabeisein, Eure Anteilnahme, Eure Spenden in jeder Form wird diese Arbeit hier möglich. Wir sind glücklich darüber und fühlen uns durch Euer Dabeisein getragen….

 

Do 21.05.2015 - 08:40, verfasst von Frank

Reise- und Arbeitstag

  • Guten Morgen aus Nepal von Florian und Alexandra!
  • Später kommen noch weitere Fotos aus Nepal.
  • Florian und Alexandra schauen gerade wo Michael noch medizinische Sachen kaufen kann.
  • Jürgen sitzt gerade im Flieger von Delhi nach Istanbul.
  • Michael fährt im Moment mit dem Auto vom Krankenhaus Bayreuth zum Flughafen nach Nürnberg.
  • Katrin kommt mit der U-Bahn dorthin.
  • Tanja und Frank halten gleich einen Vortrag im Eichendorff-Gymnasium in Bamberg.
  • Christian und Pter arbeiten von Wien aus an der Homepage.
  • Monika und Christel übersetzen.
  • Später holt Frank Jürgen und das Auto von Michael am Flughafen in Nürnberg ab.
  • Alle in Bewegung wink

 

Mi 20.05.2015 - 13:30, verfasst von Frank

Viele neue Fotos online - Ruhetag für Florian, Alexandra und Team - Rückreisetag für Jürgen

Telefonat von 12:30 Uhr:

  • Alexandra und Florian sind in einem Hotel Nähe der Grenze zu Indien
  • Für sie ist Heute ein Ruhetag mit kleinen Besorgungen
  • Jürgen hat eine Nachricht vor dem Abflug in Patna nach Delhi gesendet - alles ok
  • Im Fotoalbum sind nun Bilder von der Verteilung in den Dörfern online
  • Michael und Katrin bereiten sich auf den morgigen Abflug vor
  • In der Rubrik "Media" findet ihr die neuesten Presseberichte zur Info
    (Tipp: auf das kleine Bild klicken, dann rechte Maustaste "Grafik anzeigen" - Bild wird geladen, dann mit Lupe vergrößern...)

 

Di 19.05.2015 - 08:30, verfasst von Frank

Kurz vor der indisch nepalesischen Grenze - Jürgen beginnt Rückreise, Florian und Alexandra schreiben Berichte

Telefonat von 08:30 Uhr:

Guten Morgen an alle!
Gerade Telefonanruf bei Alexandra, sie sind kurz vor der indisch nepalesischen Grenze. Florian und Alexandra bleiben dort in einem Hotel, während Jürgen mit Venu nach Patna weiterfährt und morgen die Heimreise beginnt.
Alexandra und Florian schreiben nun die Berichte der letzten Tage. Während der Verteilung war es leider nicht möglich, die Nächte waren sehr kurz...
Weiterhin erkunden sie die Einkaufsmöglichkeiten für das medizinische Material für Michael. Katrin und Michael fliegen am Donnerstag in Deutschland los und werden am Samstag vor Ort eintreffen.
Für alle aus der Region Bamberg, heute ist ein großer Beitrag im Fränkischen Tag, werde ich mir jetzt gleich mal selbst beschaffen wink
Schöne Grüße an Alle von Jürgen, Florian und Alexandra!

Frank

 

Mo 18.05.2015 - 11:10, verfasst von Frank

Hilfsgüter an > 1.000 Menschen verteilt - zweite Nacht im Zeltcamp verbracht

Telefonat von 10:00 Uhr:

  • Zweite Übernachtung im Zeltcamp hat gut geklappt
  • Morgens Dusche im Fluß
  • Gestern Verteilung in den Bergdörfern an > 1.000 Menschen
  • Bericht und Fotos dazu folgen

Reisebericht 7:
Fortsetzung Freitag: Als es schon dunkel ist, fährt unser neuer Freund, ein Soldat bei der indischen Armee, den wir gerade erst kennengelernt haben, mit dem Motorrad voraus. Er führt uns in ein Gebiet, ca.15 km entfernt von von Gorkha, dem Epizentrum des ersten Bebens. Die Straße ist meistens nicht befestigt und besteht nur aus Staub und Steinen in verschiedenen Größen, so daß wir ordentlich durchgeschüttelt werden. Sehr viele Menschen haben aufgrund der Staubwolken Atemmasken auf. Wir auch. Nach einer knappen Stunde Fahrt kommen wir, bereits kurz vor Dunkelheit, am Rand eines Berges an. Unser indischer Soldat fragt uns, ob wir nur einige Häuser sehen möchten oder lieber das ganze Dorf. Wir entscheiden uns für das ganze. Dies bedeutet einen Fußmarsch von ca. einer halben Stunde über sich schlängelnde Wege, über Steine, Baumstümpfe und durch Maisfelder hinauf zu den zumeist völlig zerstörten Häusern. Zum Glück leuchten unsere Handys als Taschenlampen und weisen uns so den Weg. Oben angekommen, zeigen uns die Bewohner viele Schutthaufen, unter welchen Vorräte von Reis, Kleider und ihr sonstiges Hab und Gut begraben liegt. Auch viele Tiere erlagen beim Beben den schweren Verletzungen durch herunterstürzende Balken oder große Steine. Viele von ihnen, wie Ziegen und Rinder sind ebenfalls unter den Haufen vergraben. Manche Häuser haben starke Risse oder sind schief, so dass sich die Menschen nicht wieder hineintrauen. Nicht nur hier in diesem Dorf sondern fast überall in der Gegend sieht man die Menschen unter Planen vor ihren Häusern campen. Sehr viele sind traumatisiert, haben Angst vor Nachbeben oder die Häuser sind so brüchig und einsturzgefährdet, dass es zu gefährlich wäre, sie selbst tagsüber ohne Vorsichtsmaßnahmen zu betreten. Wir sprechen lange mit den Familien, alten Menschen und Kindern. Ein etwa 70-jähriger Mann zeigt uns traurig sein zerbrochenes Toilettenhäuschen. Kinder spielen unter Zelten mit Steinen und Babies werden in, an Bäumen befestigten, Tüchern, die als Hängematte dienen, in den Schlaf gewiegt. Bei einer anderen Gelegenheit erzählt uns ein Mann: "Ich bin 60 Jahre alt und so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich hatte große Angst. Die Erde schüttelte alles durcheinander und es war so, als ob ich gefühllos wäre und nicht mehr wüsste, ob ich es bin, der vibriert und geschüttelt wird oder meine Umgebung das tut. Ich kann nicht mehr in mein Haus zurückgehen, denn ich habe so große Angst."
Bevor wir den Berg wieder hinuntersteigen, versprechen wir den Menschen, morgen wieder zu kommen und Nahrungsmittel, Bodenmatten für die Zelte und Mosquitonetze mitzubringen. Ein Lächeln breitet sich auf ihren Gesichtern aus.
Es ist schon 23 Uhr und wir fahren zurück, um noch irgendwo eine Unterkunft zu finden, da es jetzt schwer für uns sein würde, unsere Zelte im Dunkeln aufzuschlagen. Während ein Begleiter aus dem Dorf uns dabei hilft, kann Venu eine Familie überreden, uns noch etwas Essen zu kochen, da wir seit heute morgen nichts mehr gegessen hatten. Vor den meisten Häusern sind auch hier provisorische Unterkünfte aufgeschlagen. Wir bekommen tatsächlich noch Zimmer in einem Haus, welches überall von großen Rissen in den Wänden gezeichnet ist. Hoffnungsvoll, doch etwas vorsichtig schlafen wir ein. Während die Jungs tief und fest ruhen, wacht Alexandra mitten in der Nacht plötzlich von einem starken Ruck auf, welches das Haus durchfährt. Man kann schwer beschreiben, wie man fühlt, wenn es soweit ist und man nicht weiß, ob nun tatsächlich ein heftigeres Beben anfängt oder nicht. Viele Gedanken schießen einem durch den Kopf…-die anderen wecken, Pass, Geld mitnehmen? Bei starken Beben sind selbst diese Gedanken zu lang...

 

So 17.05.2015 - 10:10, verfasst von Frank

Nacht gut verlaufen - Verteilung läuft

Telefonat von 10:00 Uhr:

  • Übernachtung hat gut geklappt
  • Gemeinsam gekocht
  • Verteilung läuft noch
  • Strom nur mit Aggregat
  • Morgen Beginn Rückfahrt Richtung indische Grenze
  • Dort weitere Organisation für die Ankunft von Team 2
  • Jürgen fliegt am Donnerstag zurück nach Deutschland
  • Das ganze Team reist dann mit Michael und Katrin wieder zurück in die Region

 

Sa 16.05.2015 - 18:15, verfasst von Frank

Heute Übernachtung in Zeltcamp

Telefonat von 18:00 Uhr:

Heute Übernachtung im Zeltcamp.

Reisebericht 6:
Am Freitag, den 15.05.2015, starten wir schon um 7.00 Uhr vom Hotel in Hetauda und fahren Richtung Gorkha in die Ausläufer des Himalaya. Unterwegs halten wir bei einer bekannten Familie unseres Taxifahrers und nehmen bei ihnen unser Frühstück ein. Sie haben vor kurzem ihren Sohn verloren, leben in armen Verhältnissen. Durch unser Frühstück, welches wir wir ihnen natürlich bezahlen, (mit einem guten Trinkgeld), können wir ihnen eine kleine Unterstützung geben. Während wir auf das Frühstück warten, zeigt Florian den Jungen auf der Straße mit einem Ball ein paar Tricks und spielt mit ihnen Fußball. Anschließend geht die Fahrt weiter, entlang eines Flusstales, immer höher in die Berge. Bei einer weiteren Pause in einer kleinen Stadt, entlang der Straße, besorgen wir für Jürgen und Florian Sim-Karten für ihre Smartphones und warme Decken, weil es hier in den Bergen nachts abkühlen soll. Je weiter wir hoch kommen und in die Nähe des Epizentrums, destö öfter sehen wir zerstörte Gebäude, Ställe und aufgeräumte Stein- und Geröllhaufen von Erdrutschen, die vom Erdbeben ausgelöst wurden und die Straße verschütteten. Viele Menschen haben sich Zelte aus Planen gebaut, wo sie nachts mit der ganze Familie schlafen, entweder weil die Gebäude komplett oder so beschädigt sind, dass sie Angst haben, die Gebäude würden einstürzen oder weil sie Angst vor weiteren Erbeben haben. Zunächst schauen wir uns in einem Dorf um, welches wir empfohlen bekamen. Wir sehen die Auswirkungen des Bebens und die Betroffenheit der Bevölkerung. Wir treffen eine ältere Frau, die mit ihrem Mann zwar nicht das Leben, aber ansonsten alles was sie hatten, verloren haben. Ein Wasserbüffel und zwei Ziegen sind unter dem zusammengestürzten Stall mit allen Reis- und Getreidevorräten begraben und haben Leid und Hoffnungslosigkeit zurückgelassen. Wir geben einem vertrauenswürdigen, älteren Herrn stellvertretend für die betroffenen Familien Geld, um Planen und weiteres Material für vorübergehende Unterkünfte weiter auszubauen. Eine größere Hilfs- und Austeilaktion werden wir hier nicht organisieren, da in dem kleinen Dorf nur einige Häuser vom Erdbeben betroffen sind und wir ein größeres Gebiet abdecken möchten. So fahren wir weiter und suchen nach einem geeignetem Gebiet, wo wir möglichst viele Familien erreichen, die bisher auf Hilfe warten und die es sehr dringend nötig haben. Wir beschließen, mit dem ganzen Treck nach Gorkha zu fahren und eine Übernachtungsmöglichkeit für die Nacht zu suchen. Als es schon langsam dunkel wird, halten wir instinktiv aus irgendeinem, vernachlässigenswerten, Grund an. Sofort kommen neugierige Kinder und auch Erwachsene, um zu schauen was da los ist und wer wir sind. Ein junger Mann, knapp 30 Jahre alt, kommt zu uns ans Fenster und stellt uns ein paar vorsichtige und kritische Fragen. Nach einem kurzen Austausch, bei dem Venu für uns übersetzt, stellt sich heraus, dass er als indischer Soldat in Darjeeling arbeitet und gerade auf Urlaub zu Hause bei seiner Familie ist. Er kennt sich in der Gegend hier sehr gut aus, weil er, zusammen mit anderen Soldaten, für die indische Regierung, das Ausmaß der Kathastrophe erkundet hat. Er hat für uns die idealen Informationen die wir gebraucht haben. Es ist bereits kurz vor Sonnenuntergang, doch wir beschließen spontan, uns sofort eines der Dörfer anzuschauen und das Suchen eines Hotels auf später zu verschieben. Es sieht nach einer glücklichen Fügung aus und wir sind gespannt was uns nun erwartet….

 

Fr 15.05.2015 - 18:40, verfasst von Frank

District Gorkha erreicht - Verteilung in Dörfern für Morgen organisiert

Telefonat von 18:30 Uhr:

Heute Fahrt von Hetauda bis in den District Ghorka
Am Nachmittag wurden LKW’s zwischengeparkt und Erkundung mit Jeep gestartet
Vom Erdbeben betroffene Dörfer wurden zum Teil zu Fuß "erwandert" und die Situation der Dorfbewohner erkundet
Morgen früh geht es mit LKW in die Nähe der zerstörte Dörfern
Bewohner sind informiert und kommen zu Fuß an die Verteilstelle
In der Dunkelheit nun Fahrt nach Gorkha zwecks Übernachtung
Ob Internetverbindung möglich zwecks Foto- und Berichtsübertragung ist noch unklar

Reisebericht 5:

Gegen 6 Uhr am Morgen des 14. Mai starten wir mit unserem gesamten Gepäck, einschließlich den Zelten, Schlafsäcken und sonstigen Gütern, die wir von unseren Freunden zu Hause mitgebracht haben, zunächst zum Haus unserer indischen Freunde, einem ehemaligen Bürgermeister aus Raxaul und seiner Familie. Sie tauschen unsere indischen in nepalesische Rupien. Der Kurs ist etwa: 1 INR zu 1,61 NRP. Dort bekommen wir noch einen hausgemachten Chai serviert. Unser Frühstück und gleichzeitig unser Mittagessen für heute, wie sich im Laufe des Tages herausstellt...

Danach gehen wir zum Einwohnermeldeamt, um unsere Visa für die Einreise nach Nepal zu beantragen. Dies ist erst heute möglich, denn nach Erhalt des Stempels muss Indien sofort über die Grenze verlassen werden, erklärten uns gestern die Beamten. Gestern abend erhielten wir eine, etwas beunruhigende Nachricht, nämlich, dass Florian, Jürgen und Michael, der am 21.5. ab Nürnberg, zusammen mit Katrin folgen wird, die nur ein "single entry Visa" beantragt hatten, kein weiteres Mal nach Indien einreisen dürfen. Das hätte für uns bedeutet, einen weiteren Flug von Kathmandu aus nach Delhi buchen zu müssen, was unsere bisherigen zeitlichen und organisatorischen Pläne erheblich durchkreuzt hätte. Zum Glück erhalten wir vom dortigen Officer die Auskunft, dass wir in Nepal erneut ein Visum für Indien beantragen können, was parallel zu unserer Arbeit in den Bergen erledigt werden kann. An vielen Stationen des indischen und des nepalesischen Zolls warten wir jeweils Stunden in der prallen Hitze von etwa 40 Grad. Auch die winzigen Ventilatoren in unserem 6- Sitzer- Taxi, welche durch den Dauerbetrieb regelrecht aufgearbeitet werden, bringen keine Erleichterung für das Gefühl, in einer Dauersauna zu sitzen. Unsere Güter werden gecheckt und durchgesehen. Um ca. 4 Uhr nachmittags deutet Venu an, dass unser hungriges Team nun bald Mittagessen bekommen wird, doch kurz darauf folgt die Nachricht, dass wir uns abermals in der Reihe von vielen Trucks anstellen müssen. Der Diesel würde auf der weiteren Reise knapp werden und so ist die nepalesische Polizei angewiesen, alle LKW's auf Regierungskosten erneut vollzutanken. Desweiteren erfahren wir, dass wir nicht selbständig weiterfahren dürfen, sondern unter bewaffnetem Begleitschutz von nepalesischen Soldaten. Kurz nach der Grenze beginnt ein großes Waldgebiet und nach dem Erdbeben gab es in diesem Waldstück viele Überfälle auf LKW's, die Hilfsgüter transportierten. So hat die nepalesische Regierung beschlossen die Transporte zu großen Konvois zusammenzufassen und zu begleiten. Für ca. 55 km ab Raxaul haben wir, durch die vielen verschiedenen Kontrollen etwa 15 Stunden gebraucht. Als es schon dunkel wird, halten wir in einem kleinen Dorf an, um endlich eine Kleinigkeit zu essen. Zwei Teller Gemüsenudeln gibt es. Für den dritten von uns reichen die Nudeln nicht mehr. Daher teilen wir uns die Portionen auf. Unsere erste feste Nahrung an diesem Tag. Ziemlich erschöpft vom endlosen Warten und durch Hitze und Staub erreichen wir ca. 21.00 Uhr Hetauda und beziehen dort ein Hotel. Der Besitzer weist uns noch darauf hin, dass wir nicht beunruhigt sein sollen, wenn das Haus nachts wackelt. In den letzten beiden Wochen wackelte sein Haus dreimal, doch es brach nicht zusammen. Die Mauern seien von guter Qualität. Wir könnten langsam die Treppe hinunter in den Garten gehen und warten , bis das Beben vorbei ist.

Nachdem Jürgen und Florian ihr Zimmer von Kakerlaken befreit haben- bei Florian vergnügte sich eine Kakerlake unter dem Kopfkissen- die uns beim Eintritt ins Zimmer begrüßt haben, schreiben wir noch unsere Berichte und fallen in die Betten. Zumindest sind wir heute Nacht nicht von vielen Moskitos geplagt. Ein weiterer Tag ist vergangen und wir sind nur schleppend vorangekommen. Wir hoffen, dass wir unser Zielgebiet, ca. 15 km westlich von Gorkha, morgen erreichen werden. Die Einheimischen sagen uns, 6-7 Stunden dauert die Fahrt dorthin.

 

Fr 15.05.2015 - 09:46, verfasst von Frank

Gerade telefonischer Kontakt - erstes Dorf im Gebiet mit Zerstörungen wird in ca. 3,5 Stunden erreicht

Aktuelle Neuigkeit:
Vor einer Stunde, Anruf von Alexandra. Das Handynetz ist sehr instabil, mehrere Versuche bis Gespräch möglich war.
Gestern nach Grenzübertritt 20 h Fahrt für 55 km. Dauernd Kontrollen. Bevor sie die Berge erreicht haben, Fahrt durch Wald wie Dschungel.
Auf diesem Teil der Strecke hatten sie bewaffneten Begleitschutz.
Die Strasse in den Bergen ist bis jetzt ok, Zustand so wie im letzten November im indischen Teil des Himalaya Gebirges.
Übernachtung in einem Hotel, Strom zum Laden der Akkus, gutes Frühstück, gut geschlafen. Nur Florian hatte eine Kakerlake unter dem Kopfkissen.
Stimmung ist sehr gut, in ca. 3,5 Stunden wird erstes Dorf in dem Gebiet mit Zerstörungen erreicht.
Liebe Grüße an alle in der Heimat!

Hinnweis "in eigener Sache":
Ihr findet uns nun auch auf Facebook und die Videos auf YouTube. Die "Knöpfe" mit den Verlinkungen findet ihr rechts :-)

 

Do 14.05.2015 - 07:10, verfasst von Frank

Weitere Reiseberichte online - Team hat soeben die Grenze nach Nepal passiert

Aktuelle Neuigkeit:
Soeben hat das Team die Grenze zu Nepal passiert. Alexandra hat kurz telefonisch berichtet, es geht allen gut und sie sind gespannt was sie erwartet...
Der Konvoi besteht aus zwei großen Trucks und vierzehn Personen.

Reisebericht 3:

Heute ist Dienstag, der 12.05.15. Nach einer kurzen Besprechung und einem schmalem Frühstück, welches nur aus einem Chai (Gewürztee) besteht, machen sich Alexandra, Jürgen, Florian und Venu mit zwei Mitarbeitern des Lebensmittelhändlers mit einem Geländewagen auf den Weg nach Motihari. In Motihari bekommen die Freunde einen deutlich besseren Wechselkurs beim Umtausch von Euro in die indische Währung Rupien als in der Grenzstadt Raxaul. So entscheiden sich die Freunde, die Anstrengung auf sich zu nehmen um ein paar Hundert Euro beim Wechsel mehr rauszuholen. Auf den schlechten Straßen, die teilweise mit Schotter oder Asphalt befestigt sind, oder oft auch nicht, kommen sie nur langsam voran. Für die 50 km Entfernung brauchen sie mehr als 2 Stunden, bis sie die Wechselstube in Motihari erreichen. Zudem kommt, dass es in der Nacht stark geregnet hat und auf den Straßen sich viel Schlamm- und Wasserlöcher gebildet haben. Durch die Schaukelei im Auto ist selbst dem indischen Beifahrer schlecht geworden, so dass er sich übergeben musste. Die Freunde haben sich mit Kardamom beholfen, ein indisches Gewürz welches man gegen Übelkeit im Mund kaut und lutscht. Der Regen hat aber auch seine Vorteile. Wäre es trocken geblieben, hätte den Freunden der Staub und die Hitze sehr zu schaffen gemacht. So ist die Luft schön frisch und die Temperaturen liegen bei angenehmen 25 Grad. In der Wechselstube werden die Freunde freundlich begrüßt und das Gespräch über die Konditionen laufen als plötzlich laute Schreie den bewegten indischen Straßenlärm, der in Indien allgegenwärtig ist, übertönt. In der Wechselstube springt das Personal auf und rennt die Treppe runter auf die Strasse. Schnell merken die Freunde…die Erde bebt. In der Mitte der Strasse sammeln sich die Menschen und suchen Schutz. Es ist schwierig sein Gleichgewicht zu halten weil der Boden schwimmt und es fühlt sich an wie in einem Boot zu stehen.
Venu, unser indischer Freund und Mitarbeiter berichtet nach einem Telefonat, es gab ein Nachbeben östlich von Kathmandu…
Nach zehn Minuten Beben und Schrecken gehen die Leute wieder in die Häuser und ihrem Alltag nach. Der Verkehr läuft weiter als wäre nichts gewesen. Weitere kleine Nachbeben lassen immer wieder den Boden erzittern und der Erdboden und die Gebäude schwingen noch lange nach. Hier und da beobachten wir Menschen die sich übergeben, weil sie "seekrank" sind. Nachdem der Geldtausch abgeschlossen ist, beginnt die Rückfahrt. Aus Sicherheitsgründen haben die Mitarbeiter des Händlers das Auto umgeparkt und fahren aus Sicherheitsgründen auf anderen Wegen als wir gekommen sind zurück. In Raxaul angekommen, werden sie zu einem kleinen Imbiss eingeladen von dem Händler und seiner Familie. Die Freunde  genießen die indischen Snacks und man kommt sich im Gespräch ein wenig näher. Der Händler und seine Familie sind mittlerweile sehr angetan von der Unternehmung des FriendCircle WorldHelp und begeistert, an der Mission für Nepal teilhaben zu dürfen. Die Freunde erfahren noch vom Händler, dass das Nachbeben in Raxaul sogar noch stärker war als in Motihari. Als sie sich von den neu gewonnenen Freunden verabschieden, kommen sie an einem Platz vorbei an dem sich immer noch Familien aus Angst vor weiteren Nachbeben versammelt haben. Müde erreichen sie das Hotel und nach einer kurzen Lagebesprechung mit dem Team beschließen sie, früh schlafen zu gehen. Morgen müssen noch die Visa und Einreiseformulare beantragt werden und das Team braucht noch Küchenutensilien und das Verladen der Hilfsgüter muss organisiert werden. Geplanter Start nach Nepal mit dem Hilfstransport ist nun Donnerstag der 14. Mai in den frühen Morgenstunden.
Das Team in Indien/Nepal freut sich immer wieder über die aufmunternden Worte und Meldungen aus der Heimat und dem Back-Office und braucht weiter Unterstützung, vor allem durch gute Gedanken und Gebete.

Reisebericht 4:

Am Mittwochmorgen den 13.05.15 beginnt unser Tag mit einem indischen Frühstück und dazu natürlich wieder der von uns beliebte Chai. Während wir frühstücken besprechen wir mit unseren indischen Freunden, Venu und Ramavarai, den Ablauf des Tages und organisieren die letzten Vorbereitungen für den bevorstehenden Konvoi. Während wir uns besprechen, stellen wir immer wieder fest, wie das ganze Gebäude schwankt, nur ganz leicht, wie auf einer Fähre. So ging es auch die ganze vergangene Nacht. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir unsere Kleidung und wichtiges leichtes Gepäck direkt neben unserem Bett stehen lassen. Beim Militär nennt man das "Alarmstuhl", im Falle eines Alarms weiß man dann wo seine Sachen sind und kann schnellstmöglich bereit sein.  
Bei der Besprechung kommt auch der Händler dazu, von dem wir das Trinkwasser beziehen. Er kommt uns mit einem sehr guten Rabatt entgegen, anstatt 18 Rupien pro Flasche berechnet er nur 10 Rupien, also fast 50 % Nachlass. Wir bringen ihm unsere Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck und er freut sich ebenso, auf diese Art einen guten Beitrag für die Menschen in Nepal zu leisten.

Als nächstes steht der Besuch beim Einwanderungsbüro auf dem Plan. Nach 20 Minuten zu Fuß durch die überfüllte Hauptstrasse Rauxals, die direkt zum Grenzübergang und nach Nepal führt, erreichen wir das Immigration-Office. Der Beamte zeigt sich sehr angetan und kooperativ uns gegenüber und unserer Pläne für Nepal. Er versichert uns jegliche Unterstützung und fordert uns auf, ihn jederzeit zu kontaktieren falls es irgendwelche Schwierigkeiten in Nepal geben sollte. Er versichert uns auch, dass wir völlig beruhigt sein können, was die Sicherheit in Nepal angeht. Die nepalesische Bevölkerung sei sehr freundlich und bescheiden und wir wären sicher.

Anschließend fahren wir mit dem Geländewagen in die Leprakolonie, wo unser Freund Ramavarai mit seiner Familie wohnt. Wir treffen dort auf zwei junge Frauen die auch in der Kolonie leben. Sie sind fertig ausgebildete Krankenschwestern und werden unser Team verstärken, indem sie unseren Arzt Michael Dykta bei den Medizincamps unterstützen. Den ganzen Nachmittag sind wir noch unterwegs um Küchenutensilien zu kaufen, Proviant für das Team und ein paar persönliche Sachen, die beim "Lagerleben" gut gebraucht werden können. Inzwischen sind wir mit unseren indischen Freunden und den Fahrern in Summe vierzehn Personen...

Parallel werden die LKWs mit 30 Tonnen Reis und Mehl beladen und für die Abfahrt vorbereitet. Am Abend besprechen wir abschließend den folgenden Tag und die Aufgaben werden an alle Teammitglieder verteilt. Nun heißt es noch die persönlichen Sachen packen und rechtzeitig schlafen gehen. Die Stimmung im gesamten Team ist sehr positiv und wir sind in froher Erwartung.

 

Di 12.05.2015 - 15:30, verfasst von Frank

Erste Reiseberichte online - 30 Tonnen Hilfsgüter gekauft

Reisebericht 1:
Am Samstagmorgen, den 09.05.15 um 8.00 Uhr treffen sich Florian Dykta, Jürgen Lütke-Wenning, Alexandra und Frank Schmitz in Bamberg. Die Reise nach Nepal beginnt. Gemeisam mit dem persönlichen Gepäck und einigen Säcken voll gespendeten Zelten, Decken, Isomatten, Schlafsäcken und einem großen Zelt, welches als Medizinzelt in Nepal dienen soll, fahren sie zum Flughafen Nürnberg. Nachdem die großen Säcke als Sperrgepäck aufgegeben wurden, verabschieden sich Alexandra, Florian und Jürgen von Frank, der die Reisegruppe von zu Hause aus im Backoffice unterstützen wird. Mit planmäßiger Zwischenlandung in Istanbul, erreichen sie Delhi wie geplant um 5.30 Uhr am Sonntag den 10. Mai. Der Inlandflug verläuft planmäßig und so erreichen sie um 15.00 Uhr Patna eine Stadt im Bundesstaat Bihar in Ostindien. Beim Verlassen des Flughafens erwartet die Freunde indische Hitze, 41°C. Venu unser indischer Freund und Kontaktmann vor Ort hat einen Jeep und einen Minitruck organisiert für die Fahrt nach Raxaul, einer Grenzstadt in Indien zu Nepal. Planmässige Ankunft wäre ca 22.00 Uhr. Nach 2 Stunden Fahrt über holprige Landstrassen wird es dann dunkel. Die Weiterfahrt ist nicht ungefährlich weil die indischen Fahrzeuge teilweise kein Licht haben und Fußgänger, Radfahrer und Ochsenkarren generell kein Licht haben. Plötzlich fällt das Licht an dem Jeep aus und der Fahrer muß anhalten. Durch das Geholper haben sich an der Elektrik irgendwelche Kontakte gelöst. Der Fahrer versucht ohne Werkzeug den Schaden zu finden und notdürftig zu beheben. Nach einer halben Stunde gehts weiter, zumindest geht das Standlicht. Nach einiger Fahrt fällt das Licht immer wieder aus. Alexandra entscheidet mit den Freunden, die Weiterfahrt nur mit dem Minitruck vorzunehmen. Jürgen, Florian und Rambarai, ein weiterer indischer Freund, der für eine Leprakolonie in Bihar zuständig ist, nehmen auf den Säcken der offenen Ladefläche Platz. Je weiter sie auf den Landstrassen sich ihrem Ziel Raxaul nähern desto windiger wird es. Unterwegs treffen sie auch noch auf Sanju, sie ist als ehrenamtliche Lehrerin tätig in der Leprakolonie Chota Ful und sie möchte unbedingt die Freunde bei der Hilfsaktion in Nepal unterstützen. Sanju nimmt ebenfalls Platz auf der offenen Ladefläche des Minitrucks. Weiter geht die Fahrt durch die dunkle Nacht.
Nach einiger Zeit nähern sie sich einer großen Gewitterfront. Zunächst wird der Wind sehr stark mit heftigen Böen und verwirbelt den Sand und Staub in dem trockenen Gebiet.
Der Staub ist unangenehm, dafür kühlen die Temperaturen angsam ein wenig ab... Jetzt beginnt langsam in Indien und Nepal die Regenzeit und solche Gewitter sind für die Jahreszeit normal, sagen die indischen Begleiter um unsere Freunde zu beruhigen. Etwas später wird es immer kühler und es beginnt schon nach Regen zu riechen. Am Himmel türmen sich riesige dunkle Wolken auf und Blitze erleuchten im Sekundentakt den Himmel. Die Freunde schützen sich selbst und das Gepäck mit einer Plane als sie immer weiter in die Regenfront hineinfahren. Als sie einen Bahnhof erreichen, entscheiden sie sich die restliche Fahrt mit dem Zug fortzsetzen und sich erstmal sicher unter zu stellen. Einige interessierte indische junge Männer stellen Fragen über den Grund unserer Reise und die Freunde geben gerne Auskunft. Europäer sind in dieser Gegend Indiens eher selten. Venu übersetzt vom englischen in Hindi für die, die kein englisch verstehen. Nach einiger Wartezeit trifft der Zug ein und die Fahrt wird fortgesetzt. Von den Anstrengungen und Aufregungen sehr müde, machen sie es sich so gut es geht bequem und schlafen oder versuchen es zumindest. Um 2.30 Uhr am Montag den 11. Mai trifft der Zug in Raxaul ein. Das persönliche Gepäck und die Mitfahrer verteilen sich auf drei Fahradrikshas und so geht es durch schmale, unbefestigte und unbeleuchtete Strassen zwischen 4-5 stöckigen Häusern hindurch bis zum Hotel. Ein dröhnendes Motorengeräusch vom Stromgenerator empfängt das Team als sie in das Hotel hineingehen. Um 3.00 Uhr morgens am Montag fallen die Freunde ziemlich erschöpft in die Betten, nachdem sie nun seit Samstagmorgen Non-Stop unterwegs sind.

Reisebericht 2:
Nach einer kurzen Nacht frühstücken die Freunde gemeinsam und planen den bevorstehenden Tag . Es sind viele wichtige Vorbereitungen zu treffen, bevor es dann über die Grenze nach Nepal in die  vom Erdbeben betroffenen Gebiete weitergeht. Als erstes besuchen sie einen Grosshändler für Lebensmittel um Preise und Bedingungen zu verhandeln, damit sie die bestmöglichen Konditionen bekommen für das verfügbare Geld. Um die Mittagszeit erreichen sie das Geschäft eines Händlers für Reis, Dal (Linsen), Mehl usw. Er war bis vor einem Jahr noch Bürgermeister von Raxaul.
Alexandra, Venu, der beim Übersetzen in Hindi hilft falls es in Englisch Schwierigkeiten gibt, Jürgen, Florian und Ramavarai nehmen im Büro des Händlers Platz und bekommen Wasser und Chai (indischen Gewürztee) angeboten. Die Verhandlungen dauern insgesamt fast 5 Stunden. Alexandra, die die Verhandlungen für die Freunde selbst geführt hat konnte am Ende mehrere Hundert Euro gut machen für die wieder mehr Lebensmittel eingekauft werden können.  Es werden 15 Tonnen Reis und 15 Tonnen Mehl bestellt jeweils in 10 kg- Säcken. Außerdem noch 3500 l Trinkwasser in Liter-Flaschen. Das ergibt 3000 Pakete, die an bedürftige Familien in Nepal verteilt werden können. Alles soll auf drei Kleinlaster aufgeladen werden, die auch schon organisiert sind.
Anschließend gehen die Freunde noch eine indische SIM-Karte besorgen und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein, wie z.B. Trinkwasser. Am Abend essen Alexandra, Florian und Jürgen gemeinsam auf dem Zimmer. Es gibt Reis und Linsen und gebratenes Gemüse. Danach probieren Jürgen und Florian noch den Feldkocher aus und kochen Tee auf dem Steinboden des Hotelzimmers, auch Florians Kopflampe kommt dabei zum Einsatz. In Nepal werden diese Dinge sehr von Nutzen sein, wenn es keinen Strom und kein Hotelzimmer gibt sondern nur Zelte, in denen die Freunde übernachten, aber das wird sich erst herausstellen…

 

Mo 11.05.2015 - 10:00, verfasst von Frank

Erster telefonischer Bericht aus Raxaul, Bihar, Indien, nahe der Grenze zu Nepal

Liebe Freundinnen und Freunde,
soeben habe ich den ersten telefonischen Kontakt mit unserem Team gehabt. Seit der Abreise am Samstag Morgen gab es nur kurze SMS Nachrichten.
Nachfolgend stichpunktartig die neuesten Informationen.

  • Sonntag Morgen gegen 05:30 Uhr Ankunft in Delhi – Einreise mit Gepäck kein Problem
  • Gegen Mittag Weiterreise mit Inlandsflug nach Patna, Bihar, Indien
  • Ankunft in Patna – beim Verlassen des Flughafens 41°C (!)
  • Venu und Rambarai erwarten schon das Team mit Minitruck und Jeep
  • Direkt los Richtung Raxaul
  • Unterwegs aufgrund der schlechten Straßen Elektrik Ausfall am Jeep
  • In der einbrechenden Nacht dann Ausfall der Scheinwerfer
  • Provisorische Reparatur und Jeep musste angeschoben werden
  • Langsame Weiterfahrt
  • Dann wieder Panne am Jeep
  • Entscheidung – Jeep stehen lassen, alle weiter mit LKW Richtung Raxaul
  • Alexandra vorne in Fahrerhaus rein, Rest auf Ladefläche
  • Gute Stimmung auf der Ladefläche unter freiem Himmel, auf Decken sehr bequem
  • Dann aufkommender Wind
  • Böenwalzen mit Sand
  • In den Dörfern unterwegs Stimmung wie in Westernstädten im Film
  • Sanju aus Chota Phool, Lehrerin, unterwegs aufgegabelt
  • Dann Blitze
  • Himmel wird schwarz, es ist stockdunkel
  • Straße wird noch schlechter
  • Einsetzender Regen
  • Plane unter Säcken auf der Ladefläche rausgekramt
  • Zu viert unter Plane mit Gepäck
  • Starker Regen
  • Aushalten...
  • Dann kurz vor Mitternacht wird ein Bahnhof erreicht
  • Unterstellen in Bahnhofshalle
  • Inder am Bahnhof sehr neugierig
  • Langes Warten
  • Weiterfahrt mit Zug nach Raxaul
  • Nachts um ca. zwei Uhr angekommen
  • Stadt alles dunkel, bis auf wenige schwache Lichter
  • Mit Fahrradrikshas zum Hotel
  • Dort um drei Uhr erschöpft in die Betten gefallen
  • Kein öffentliches Stromnetz
  • Nur Generatoren
  • Straßen in der Region alle unbefestigt, auch in der Stadt
  • Bis zehn Uhr geschlafen
  • Nach Frühstück am Montag Morgen Beginn der Besorgungen
  • Heute und Morgen in Raxaul zum einkaufen
  • Jetzt gerade wird zum Beispiel für 1.500 Hilfspakete eingekauft (Mehl, Reis, Dal, Öl, Wasser)
  • Morgen auch noch für Organisation und Grenzformalitäten verplant
  • Übermorgen Mittwoch ganz früh los, dann sechs Tage in den Bergen, dann zurück weil Jürgen geht und Michael kommt...
  • Ein ausführlicher Bericht folgt, im Moment ist noch nicht klar ob, wann und wo es einen Internetzugang gibt.

Liebe Grüße
Frank
 

Sa 09.05.2015 - 14:00, verfasst von Frank

    Auf der Reise

    Liebe Freundinnen und Freunde,
    der Check-in hat geklappt, nach einer halben Stunde hatten wir das Gepäck endlich aufgegeben, Puh. Im Album, rechts auf die Fotos klicken, findet ihr noch drei neue Bilder. Nun ist das Team 1, Florian, Jürgen und Alexandra, unterwegs. Über Istanbul und Delhi nach Patna, wo die drei Morgen Nachmittag eintreffen werden.

    Liebe Grüße
    Frank
     

    Fr, 08.05.2015 - 20:30, verfasst von Frank

    Großartige Beteiligung an Spenden-Aufruf für Schlafsäcke, Zelte usw. Gepäck reisefertig verpackt!

    Liebe Freundinnen und Freunde,
    willkommen auf unserer neu gestalteten Webseite. Nach einer Nachtschicht von Christian und Peter konnte diese heute morgen freigeschaltet werden, pünktlich zum Reiseauftakt. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Tobias, der mit seinem Team die Programmierung des neuen Layouts realisiert hat. Es gibt noch ein paar Baustellen und die Einbindung der alten Reiseberichte, vor allem der englischen Übersetzungen, ist noch nicht abgeschlossen. Wir freuen uns jedoch sehr, nun mit neuen Funktionen noch besser berichten zu können ;-)
    Heute Nachmittag war Verpacken der vielen, vielen gespendeten Schlafsäcke, Isomatten, Zelte usw. im Hof bei "Roland's Alpinladen" angesagt. Vielen herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender. Eine Welle der Hilfsbereitschaft der Bürger aus Bamberg und Umgebung. Die Resonanz war einfach unglaublich!!

    Roland und Felix, unterstützt vom restlichen Team aus dem Laden, Susanne und Frank sortierten die gespendeten Güter und verluden sie in große Transportsäcke. Jeder Sack wurde sorgfältig gewogen. Frank hatte den ganzen Vormittag telefoniert, um weiteres Freigepäck bei den Airlines zu bekommen. Nach und nach wurde der Anhänger beladen und zum Schluss waren knapp 200 kg verpackt. Alexandra hat einige schöne Fotos aufgenommen...
    Der Check-in morgen früh in Nürnberg wird spannend, fast 80 kg mehr an Gepäck als aktuell genehmigt. Der Stationsleiter von "Turkish Airlines" in Nürnberg hatte noch eine weitere Anfrage in die Zentrale gestellt. Ergebnis hören wir morgen. Bei "IndiGo Airlines" konnte noch aufgestockt werden ;-)
    Spontan stieß Gregor mit dem Bus seines Bruders Bernhard zum Team, um die restlichen Schätze in ein leerstehendes Haus nach Trabelsdorf zu fahren und dort einzulagern.  Dieter hatte uns das Haus freundlicherweise für Flohmarktsachen und anderes überlassen.

    In Summe wurde mehr als eine ganze Garage voll Material in zwei Tagen (!!) gespendet. Schon gestern Abend entstand daher der Entschluss für einen weiteren Hilfstransport im Winter nach Rumänien. Die Eindrücke von der letzten Reise im Januar sind noch immer tief in den Köpfen des Teams eingegraben...
    Die Menschen dort werden sich auch unglaublich über die Schlafsäcke, Isomatten, warme Kleidung und Schuhe freuen...

    Liebe Grüße
    Frank, Alexandra, Michael, Katrin, Jürgen, Florian, Christian, Peter, Maria, Erni und friends
    PS: Ihr findet uns ab sofort auch bei Facebook

     

    Do, 07.05.2015 - 20:28, verfasst von Frank

    Endspurt vor dem Abflug von Team 1

    Guten Abend,
    die Uhr tickt, am Samstag Morgen werden Jürgen, Florian und Alexandra als Team 1 ab Nürnberg fliegen. Für die riesige Gepäckmenge steht nun ein Anhänger bereit. Dank eines Spendenaufrufes durch Radio Bamberg, den Fränkischen Tag und die Nürnberger Online Nachrichten wurde bei Rolands Alpinladen in Bamberg eine gigantische Spendenlawine ausgelöst. Es stapeln sich dort die Schlafsäcke und Zelte und warten darauf, ab morgen Mittag, verpackt zu werden. DANKE an alle Helfer und Spender. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich!

    Am 21. wird dann das Team 2, bestehend aus Michael und Katrin starten.

    In Indien formiert sich bereits unsere Crew, bestehend aus Venu, Rambarai und Brijkishore, zwei Krankenschwestern und voraussichtlich einem indischen Anästhesisten, die bereits jetzt schon Vorbereitungen treffen.

    Am Sonntag ist als Treffpunkt der Flughafen Patna im Bundesstaat Bihar vereinbart, wo Venu Team 1 erwartet. Update folgt.

    Liebe Grüße
    Frank, Alexandra, Michael, Katrin, Jürgen, Florian und friends

     

    So, 03.05.2015 - 19:02, verfasst von Frank

    Am 09. Mai geht es los...

    Guten Abend liebe Freundinnen und Freunde,
    am 09. Mai startet das Team ab Nürnberg mit Turkish Airlines nach Delhi. Von dort geht es per Inlandsflug nach Patna in Indien, Bundesstaat Bihar. Von dort wird die Reise nach Nepal mit Autos und LKW's fortgeführt, so der aktuelle Planungsstand. Im Moment laufen noch Anfragen wegen kostenfreiem Übergepäck an Turkish Airlines und IndiGo Airlines.
    Ein zweiter Teil des Teams folgt später. Rückkehr ist am 31. Mai.
    Venu und weitere Freunde in Indien organisieren bereits Helfer und kundschaften die Einkaufsmöglichkeiten und die Reiseroute aus.

    Weitere Details zum Team etc. folgen in den nächsten Tagen...

    Einen schönen Abend,
    Alexandra, Michael und Frank

     
    Do, 30.04.2015 - 13:46, verfasst von Frank

    Update: Flüge gebucht

    Hallo Ihr Lieben,
    soeben haben wir die Flüge für das Team reserviert. Details folgen später.

    Schöne Grüße
    Frank

     

    Di, 28.04.2015 - 22:03, verfasst von Frank

    Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

    Guten Abend,
    nach dem schlimmen Erdbeben in Nepal und dem Norden Indiens am letzten Samstag, laufen im Moment die Vorbereitungen für einen Hilfseinsatz auf Hochtouren.
    Das Team steht bereits und nun laufen die Vorbereitungen für die Anreise. Da der Flughafen in Kathmandu momentan überlastet ist, und sich die internationale Hilfe im Moment auf diesen Bereich konzentriert, wählt der FriendCircle WorldHelp eine andere Route, um betroffene Gebiete zu erreichen. Das Grenzgebiet zu Nepal, nördlich der indischen Stadt Patna, ist dem Team des FriendCircle WorldHelp wohl bekannt. Hierhin erfolgt die Anreise bei Inlandsflügen aus Delhi um die Schulprojekte in Chakia und Chota Phool zu erreichen...
    Eine Möglichkeit wäre daher von Patna aus mit Hilfsgütern nach Norden zu fahren, um die betroffenen Orte im Grenzgebiet und in Nepal aus dieser Richtung zu erreichen.
    Auch unser Freund Venu in Indien ist in die Recherchen eingebunden und wir hoffen auf gute Nachrichten, damit die Flüge gebucht werden können.
    Sobald es weitere Informationen gibt, werden wir Euch hier informieren. Die Abreise soll möglichst innerhalb der nächsten Tage erfolgen.

    Einen schönen Abend
    Alexandra, Michael und Frank

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    Florian und Alexandra vor dem Einwanderungsbüro an der Grenze von Indien zu Nepal
    Die LkWs für den Hilfstransport wurden mit Reis und Mehl in 10 kg-Säcken beladen
    Für den ersten Transport werden insgesamt 30 Tonnen Reis und Mehl auf die LkWs  verteilt
    Die frisch gedruckten Banner mit denen wir unser Basiscamp und die Verteilerstellen sowie Medizincamps kennzeichnen wollen.
    Aus Sicherheitsgründen fahren wir mit bewaffnetem Begleitschutz...
    Sechs große Rollen Isomatten werden gekauft.
    Die Menschen sammeln sich zur Verteilung.
    Geduldig warten die Familien bis sie an die Reihe kommen.
    Am 1. Platz unserer Verteilung warten die Menschen lange bevor es losgeht. Die Hitze ist groß, weshalb sich die Menschen mit Schirmen schützen.
    Die Freude zeigt sich in den Gesichtern der Menschen...
    Jürgen filmt die Verteilung der Reis- und Mehlsäcke…
    2. Verteil- Stelle, wo später ca. 1000 Menschen auf uns warten…
    Mengen von Menschen drängeln sich an den Lastern…
    und warten geduldig, bis sie vom Organisations- Team aufgerufen werden...
    Die Ausgabestelle. Narein, unser Freund vom 1. Dorf, gibt von unten Anweisungen...
    Während und nach der Verteilung werden die Schätze mit kleinen Traktoren in die Nähe der Bergdörfer gefahren, wo die Menschen herkommen...
    Katrin, Michael, Alexandra und Florian fahren mit dem Pferdewagen zum Immigration- Office von Nepal, um das Zubehör für das medizinische Camp über die Grenze zu bringen.
    Das Fahrzeug für die Fahrt in die Berge ist fertig gepackt
    Ganze Landstriche sind nach dem 2. Erdbeben am 12. Mai, wo sich unser Team 1 in Motihari befand, zerstört. Hier ein Haus in Charikot. Unsere Reise in die Bergdörfer, wo bisher noch keine Hilfe angekommen ist, wird noch etwa 2,5 Stunden dauern.
    Dieses Haus fotografierten wir auf der Fahrt ab Charikot Richtung Sunkhani. Es ist zweistöckig und schief, doch hat es noch etwa einen Meter Abstand vom unversehrt gebliebenen Nachbarhaus.
    Überall sieht man Menschen auf den Trümmern ihrer Existenz. Verzweifelt, aber dennoch nicht den Mut verlierend, versuchen sie, mit den bloßen Händen zu retten, was zu retten ist. Oft halten wir an und geben den Menschen etwas Geld, um davon Werkzeuge kaufen zu können.
    Michael nimmt sie kurzerhand behutsam auf seinen Arm und wir fahren mit dem Kind, welches nicht redet, in Richtung Berge.
    Immer, wenn wir anhalten und etwas essen, isst Ronja nicht, wie z.B. ein ausgewachsener Mann, zwei Teller Reis, sondern sieben!
    Wie überall in Nepal sind auch hier Militärleute stationiert. Auf Anfrage helfen sie uns bereitwillig.
    Nachts werden die mitgebrachten Zelte für die behandelten Patienten benutzt.
    Am ersten Tag werden > 200 Patienten behandelt.
    Dann kann es losgehen. Mingmar übersetzt...
    Ein weiterer Patient wird zum Medizinzelt 2 gebracht.
    Erstanamnese. Lange Menschenschlangen stehen am provisorisch eingerichteten Zelt (Bambusstäbe mit Plastikplanen), um Michael von ihren Schwierigkeiten zu berichten.
    Was an Medizin fehlt, schreibt Michael auf. Mingmar wird es am Abend in Kathmandu besorgen, da er dorthin muss, um die Werkzeuge und Solarzellen zu besorgen, die wir für die Ortschaften hier brauchen.
    Vor der ersten Auffangstation werden Blutdruck gemessen und erste Daten der Patienten aufgenommen.
    Michael erklärt und alle helfen mit, so gut sie können...
    Der Leistenbruch der kleinen Sania wird operiert...
    Florian assistiert, wenn etwas gebraucht wird. Hier rückt er den Akku der Lampe zurecht, die Michael für die OP braucht und der von Zeit zu Zeit nach hinten rutscht...
    Kurz nach der OP. Tapfer warteten der Vater und die Mutter draußen, bis die Operation vorüber ist.
    Zum Aufwachen trägt Michael das Kind unter eine schattige Plane. Im Zelt ist es trotz Ventilator heißer als darußen.
    Das Kind mit seinen Eltern am Tag nach der Operation.
    Viele Menschen warten vor dem Medizinzelt mit ihren Zetteln.
    Unser Freund Wasti diszipliniert die Menschen und weist sie ein...
    Die Zeit wird knapp, da wir vier Tage für die Rückreise brauchen, um unsere Flüge Richtung Deutschland zu erreichen…- die Menschen warten schon lange mit ihren Zetteln und hoffen, dass sie noch an die Reihe kommen. Medizin in Krankenhäusern können sich die Menschen hier nicht leisten, denn sie haben fast alles verloren...
    Während dieser Tage kaufen wir den Menschen drei Solarladestationen für verschiedene Gebiete, damit sie mit aufgeladenen Handys wieder ihre Verwandten in der Ferne erreichen und kleine Lämpchen für die Nacht mit Strom versorgen können.
    Außerdem kaufen wir 4800 kg dringend benötigte Nägel in drei verschiedenen Größen, Sägen, Hämmer incl. Zangen. Hier werden die Schätze angeliefert...
    Vor der Verteilung.
    Nepal ist ein "Holz- Baumarkt", aber ohne Werkzeuge…
    Die Freude ist riesig...
    Schon am nächsten Tag haben die Dorfbewohner das Gerüst für ein Haus mit den Werzeugen und Nägeln gebaut, welche wir in Kathmandu besorgt haben...
    Unseren Stromgenerator lassen wir den Dorfbewohnern da...
    Der Stromgenerator ist die ganze Zeit immer dicht umlagert. Nach zwei Wochen die erste Gelegenheit das Handy zu laden.
    Am Ende verschenken wir die restlichen Schlafsäcke und Isomatten, die in Rolands Alpinladen gesammelt wurden. Die Kinder können es nicht fassen, dass sie ausgesucht werden und denken, dass wir nur ein Foto mit ihnen machen wollen. Nach dem Foto geben sie uns die Sachen wieder zurück, bis sie verstehen, dass sie nun ihnen gehören..

    Info Nepal

    Das Erdbeben in Nepal 2015 (in den Medien auch als Erdbeben im Himalaya bezeichnet) ereignete sich mit einer Magnitude von 7,8 MW am 25. April 2015. Neben Nepal meldeten auch Nord- und Nordostindien, Tibet, China, Pakistan und Bangladesch Erschütterungen.
    Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu. Das Hypozentrum lag in 18 km Tiefe. Einen Tag später gab es ein Nachbeben der Stärke 6,7.

    Das Erdbeben gilt als das schwerste in der Region seit 80 Jahren. Die Behörden gehen von mehr als 10.000 Toten aus (Stand 03.Mai 2015).

    Quelle: Wikipedia

     

    Kommentare(11)

    Gratulation! Sehr schöne, übersichtliche neue
    Homepage - ein Vergnügen, hier zu surfen und Eure
    Aktivitäten mitzuverfolgen!

    Wir sind mit den Gedanken mit euch.
    Wünschen euch viel Kraft und Ausdauer.
    Die Hilfe und Unterstützung die ihr gebt ist
    einmalig.

    Hey Ihr Lieben. Passt gut auf euch auch. Denken fest an Euch. Ganz toll was Ihr da leistet.Einfach wahnsinn. Wir wünschen Euch ganz viel Stärke, Kraft, und Gesundheit.
    Alles Liebe

    Hallo ihr Lieben, ich freue mich das es euch gut geht und ihr die Reise trotz Beben fortführen könnt. Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und Energie, für die nächsten anstrengenden Tage und bin sehr stolz und gerührt und in Gedanken immer bei euch

    meine Hochachtung an euch alle, die Ihr so viel auf Euch nehmt
    um den Menschen zu helfen die sonst vergessen sind.
    Meine guten Gedanken sind bei euch, es macht mich immer wieder
    glücklich all eure wunderbaren Aktionen ,wenn auch nur durch
    eure Berichte miterleben zu können.
    Alles Liebe aus Eberswalde

    Wünsch euch bei all den Strapazen viel Kraft und den Segen Gottes. Bitte ein ganz besonderer Gruß an meinen Neffen Florian. Ist ja das erste mal dabei. Ganz liebe Grüße Alois

    Hallo ihr Lieben,
    Bin täglich bei euch und sende gute Gedanken, Gebete und Wünsche aus Luxemburg. Annie

    Hallo Ihr Lieben,
    das ist wirklich eine tolle Aktion, dass Ihr in den entlegensten Winkeln, die Menschen auch versorgt, die keine Stimme mehr haben, wie z.B. das ältere Ehepaar und der Behinderte, die sehr dringend Hilfe brauchen.
    Es macht mir immer sehr viel Freude, diese Bilder und Berichte anschauen zu dürfen. Vielen Dank! Ich wünsche Euch noch ganz viel Kraft und liebe Grüße.

    Hallo ihr Lieben und alle Freunde die Ihr vieles tut um diese spontane und große Aktion zum Erfolg zu führen. Voller Respekt und mit Tränen vor Rührung verfolge ich euer Tun. Eure Berichte sind wundervoll und ich spüre dass ihr alles gebt. In Gedanken bin mit dabei. Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft und Gotte Segen.

    Danke, danke, danke, dass ihr diesen bedürftigen Menschen medizinisch und praktisch, also Hilfe zur Selbsthilfe, geholfen habt. Sie haben es dringend nötig und sie freuen sich sehr. Danke an alle Spender. Es war ein Gottesgeschenk. Liebe Grüße, Andrea

    Gott sei Dank seid ihr wieder heil zurück gekommen.
    Danke für euren wunderbaren Einsatz.

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