Hilfsaufenthalt in Indien

Bericht von Katrin aus Indien

04/04/2012

Katrin ist am 01. April gut in Delhi angekommen. Sie wird 13 Tage in Nordindien, gemeinsam mit Guido, zu einigen Orten reisen, die sie im letzten November mit Alexandra besucht hat. Die beiden werden im Namen des Friendcircle Worldhelp e.V. bestehende Projekte besuchen und so den Zeitraum bis zur nächsten Reise im Juli überbrücken. Das Klima ist nicht ganz so heiß wie erwartet und auch Mosquitos sind derzeit- Gott sei Dank- keine da. Katrin trifft am Nachmittag diesen Tages unsere indischen Mitarbeiter Venu und Geeta zur Besprechung. Morgen schon soll es zur Leprakolonie Faridabad gehen. Zur Zeit ist der Wechselkurs sehr gut. Für einen Euro bekommt man 66,7 Rupien. Bei der letzten Reise bekamen wir teilweise nur 62 Rupien. Katrin erreicht auch Chetan, der uns immer mit der Suppenküche für die Straßenkinder hilft. Am Mittwoch soll's auch mit der Suppenküche weitergehen ;-)

2. Bericht von Katrin - 02.04.'12

04/04/2012

Einen Tag später kommt auch unser Freund Guido in Delhi an, der die nächsten beiden Wochen mit Katrin in und um Delhi zusammenarbeiten wird.
Obwohl Guido nach dem Flug noch ganz geschafft ist, da er die Nacht über kaum geschlafen hat, fährt er nach einem kleinen Frühstück sofort los mit zur ersten Leprakolonie nach Faridabad.
Eigentlich sollte die Fahrt etwas über eine Stunde dauern doch aufgrund der vielbefahrenen Straßen dauert es letztlich zwei Stunden, was in Indien durchaus normal ist.
Allerdings scheint es so, als wenn der Fahrer heute wohl nicht so ganz genau den Weg weiß, aber in Delhi und Umgebung Taxifahrer zu sein ist auch ein leichtes Unterfangen!
Guido, der zum ersten Mal in Indien ist, findet es faszinierend, wie der Verkehr hier funktioniert: fünf Fahrzeuge auf drei Spuren, dazwischen Unmengen von Radfahrern, Kinder, die Sachen verkaufen und total überladene Rikshas. In einer dreirädrigen Motorriksha zählen Katrin und Guido sage und schreibe zwölf Menschen!
Für uns Westler scheint es auf den ersten Blick so, als gäbe es gar keine Regeln im Verkehr, so dass Guido unseren Freund Venu sogar fragt, ob man in Indien überhaupt einen Führerschein braucht.
Allerdings wird einem bei längerer Beobachtung rasch bewusst, dass es ein wohl geordnetes Chaos ist, wo jeder auf den anderen Rücksicht nimmt

3. Bericht von Katrin - 03.04.'12

04/07/2012

Am zweiten Tag des Aufenthaltes in Delhi machen sich Katrin und Guido bereits um acht Uhr früh auf den Weg nach Rohtak, eine Leprakolonie, die wir bisher noch nicht besucht hatten.
Die Fahrt soll etwa zwei Stunden dauern, 110 Kilometer.
In früherer Zeit war die Kolonie ein Platz, weit abgelegen von der Stadt und schwer erreichbar, doch wie überall in Indien wächst auch hier die Bevölkerung, so dass das Dorf nun auch mehr an die Stadt angegliedert ist.
Fünfzig Menschen leben in dieser Kolonie. Viele kleine, teilweise baufällige Häuschen stehen mit etwas Abstand und etwas grün dazwischen nebeneinander. Als Katrin und Guido zusammen mit unserem Mitarbeiter Venu in Rhotak ankommen, nehmen sie in einem dafür vorbereiteten Raum Platz. Die Bewohner sitzen wie immer auf dem Boden, während die Gäste Stühle angeboten bekommen.
Wie immer werden die Menschen der Kolonie von Venu gefragt, was sie am Dringensten benötigen. Venu übersetzt dann für unsere deutschen Freunde von Hindi auf deutsch. Wieder sind es Reis, Linsen, Öl, Zucker, Tee und Seife fuer Körper und Kleidung, was am meisten fehlt. Und weil es für dieses Dorf unerschwinglich ist, gibt es diesmal vor allem für die Kinder auch Kekse und Bonbons.
Wir haben das Glück, dass unser Freund Venu beim Großhändler immer den besten Preis bei unseren Verhandlungen erzielt. Teilweise sparen wir bei einer Kolonie durch seine Bemühungen bis zu fünfzig Euro ein.
Zurück in der Kolonie werden zuerst die Kinder gerufen und erhalten Süßigkeiten. Während einige Kleinere noch etwas schüchtern sind, ist die Freude der anderen schon groß und nach einiger Zeit tauen auch die Kleinen auf und führen Katrin und Guido durch die Kolonie, um ihnen alles zu zeigen.
Bisher scheint hier noch kein Ausländer aufgetaucht zu sein und alleine die „weiße“ Haut von Guido und Katrin ist eine Attraktion. Einige Kinder fragen sogar nach einem Autogramm.
Unsere beiden Freunde werden in die Häuser ihrer Familien eingeladen.
Die Stimmung ist unglaublich warmherzig und die Kinder schenken Guido selbstgemalte Fotos.
Endlich, nach einiger Zeit, kommt die Lieferung und Guido und Katrin helfen mit beim Verteilen der Spenden. Jede Familie bekommt von allem eine Portion, indem die Schätze in die vorbereiteten Gefäße der Menschen aufgeteilt werden.
Viele sehr alte und behinderte Menschen kommen mit dankbaren Gesichtern. Sie sind nicht einmal mehr in der Lage zu betteln. Viele haben gar keine Gliedmaßen mehr. Dennoch schaffen sie es, die Gaben irgendwie mit ihren Handflächen entgegenzunehmen. Einige der Leute haben vor Rührung Tränen in den Augen. Als die Verteilung beendet ist, spricht einer der Verantwortlichen noch rührende Worte. Er drückt aus, wie glücklich und dankbar sie sind und dass die Geschenke jenseits aller ihrer Erwartungen liegen.
Die vom Friendcircle Worldhelp gespendeten Nahrungsmittel werden für 5etwa fünf bis sechs Wochen reichen und in dieser Zeit können die Menschen ihre eigenen Ressourcen sparen und müssen nicht hungern.
Für Katrin und Guido war dies auch ein besonderer Tag und wie so oft dürfen wir erkennen, dass „Teilen“ glücklich macht. Nicht nur diejenigen, die etwas erhalten sondern auch unsere Freunde, die die Gaben der vielen Freunde zu Hause in Deutschland, Österreich und der Schweiz, überreichen dürfen.

Unser Mitarbeiter Venu sagt zum Schluss: „Durch diese Arbeit erreichen wir jene, die sonst niemand erreicht!“

4. Bericht von Katrin - 04.04.'12

04/07/2012

Am dritten Tag der Reise ruhen sich Guido und Katrin vormittags ein wenig aus, da beide von der langen Reise noch Nachholbedarf hatten.
Später besorgen die beiden für Guido eine Simkarte fürs Handy, damit sie kostengünstig nach Deutschland telefonieren können.
Während sie auf dem Weg zum Geschäft sind, kaufen sie zwei Bettlerinnen mit Babies Milchpulver.
Ein Müllsammlerkind kommt vorbei und freut sich über die leergetrunkenen Flaschen von Katrin und Guido. Auch bekommt es bei einem nahe gelegenen Stand Essen und ein Getränk.
Morgen soll es nach Uttar Pradesh gehen, wo unsere beiden die gleiche Schule besuchen, die Anna, Peter, Christian, Caye und Alexandra im November besucht hatten.

5. Bericht von Katrin - 05.04.'12

04/09/2012

Bericht 5.4.12
Masoori School im Bundesstaat Uttar Pradesh

Am Morgen des vierten Tages holt Geeta, unsere Mitarbeiterin Guido und Katrin am Hotel ab.
Sie fahren in einen weiteren Bundesstaat: Uttar Pradesh in eine Schule unterhalb der Armutsgrenze mit einhundertsiebzig Buben und Mädchen. Diese Schule hatten unsere Freunde bereits bei der Novemberreise besucht.
Uttar Pradesh ist fast gänzlich von der Landwirtschaft abhängig.
Die Fahrt dauert etwa eine Stunde lang. Aus dem Fenster kann man Wiesen und Felder sehen. Bilder, die man vielleicht vor hundert Jahren bei uns gesehen hat.
In einem kleinen Geschäft, das einer Garage ähnelt, kaufen unsere Freunde in der Kleinstadt Luni Schreibhefte, Bleistifte, Radiergummis und Kulis.
Dank der geschickten Verhandlungen von Geeta können 968 Rupien eingespart werden, also etwa 14,50 Euro!
Alle 170 Schüler, Lehrkräfte und einige andere Personen warten geduldig am Tor, als unsere Freunde eintreffen. Der Schulleiter begrüßt sie und drückt seine Freude und seinen Dank aus, dass seine Schule wieder ausgesucht wurde. In langen Reihen holen sich die Kleinen und Größeren je zwei Schreibhefte, einen Bleistift, einen Radiergummi, einen Kuli und eine Packung Kekse ab! Es ist sehr berührend, wie sehr diese kleinen Dinge hier aufmerksam und bedacht entgegengenommen und gewertschätzt werden.
Erstaunen, Freude und Zufriedenheit kann man in den kleinen Gesichtern lesen.
Die Hitze ist groß und so verabschieden sich unsere Freunde auch schon bald und entlang des Yamuna-Flusses fahren sie zurück nach Delhi.

6. Bericht von Katrin - 08.04.'12

04/27/2012

Katrin berichtet von ihrem Aufenthalt in Indien:

08.04.12 – Ambala
Heute ging es schon um 6 Uhr früh vom Hotel los, da wir eine 300 km weite Fahrt vor uns hatten. Mit unserem Freund Venu wollten wir an zwei Leprakolonien im Bundesstaat Haryana, in Ambala-Stadt und Ambala-Cantt, notwendige Waren spenden. Zuletzt waren wir hier im November letzten Jahres mit Alexandra. Wir waren erstaunt, dass beide Kolonien heute weder Reis noch Linsen, sondern mehrheitlich nach Seife, Zahnpasta und –bürsten und Waschmittel fragten. Venu übersetzte uns, dass zu einem kürzlich stattgefundenen Shiva-Fest ein Spender große Mengen Essen gespendet hatte, so dass im Moment noch Vorräte da seien. Nächstes Mal werden sie dann wieder mehr Essen benötigen. Die Leute schätzen es, dass wir sie fragen, was sie am meisten benötigen, und nicht einfach irgendetwas kaufen, was wir für nötig halten! Die gespendeten Waren werden etwa 2 ½ Monate vorhalten. In den zwei Lepradörfern, in denen 110-120 Personen leben, wurden jeweils Spenden im Wert von ca. für 650 Euro verteilt, wobei Venu beim Einkauf jedes Mal einen Nachlass von etwa 45 Euro heraushandelt. Wir fragten, wie er das immer schafft. Abgesehen von der Menge ist zweite Argument, mit dem er die Ladenbesitzer überzeugt, dass er sagt: „Diese Leute kommen von so weit her um den Bedürftigen zu helfen. Warum helft ihr ihnen nicht auch mit, die Bedürftigen wohnen in eurer Stadt.“

7. Bericht von Katrin - 11.04.'12

04/27/2012

Katrin berichtet vom Aufenthalt in Indien

11.04.2012

8. Bericht von Katrin - 12.04.'12

04/27/2012

Katrin berichtet vom Aufenthalt in Indien

12.04.2012

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Junger Müllsammler freut sich über zwei leere Flaschen und eine Packung Kekse
2. Tag, Ankunft von Guido. Obwohl Guido nach dem Flug noch ganz geschafft ist, da er die Nacht über kaum geschlafen hat, fährt er nach einem kleinen Frühstück sofort los mit zur ersten Leprakolonie nach Faridabad. Auf dem Foto seht ihr Katrin beim Einkauf
Schuhputzer mit seinen beiden Söhnen, die drei freuen sich über Kekse
Katrin ist am 01. April gut in Delhi angekommen. Sie wird 13 Tage in Nordindien, gemeinsam mit Guido, zu einigen Orten reisen, die sie im letzten November mit Alexandra besucht hat. Hier ein Kälbchen, gesichtet am Ankunftstag.
Ein kleiner Junge, der mit seine Mama auf der Straße lebt, freut sich über das Essen.
Guido, Katrin und Venu in Arbeitsbesprechung beim Mittagessen
der kleine Junge nimmt sein Geschenk schüchtern entgegen
Die gekauften Schätze für die Leprakolonie Ambala
Masouri school in Uttar Pradesh - Kinder stellen sich an, um ihre Schulmaterialien in Empfang zu nehmen
Katrin versorgt Straßenkinder
Familien die mit Müllsammeln das Nötigste an Nahrung verdienen
In der Leprakolonie Ambala
Suppenküche
Suppenküche - Katrin und Guido verteilen warmes Essen an Straßenkinder
Kinder, deren Familien vom Müllsammeln leben.
Das Lernmaterial für die Schüler.
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05.04.'12 - Austeilaktion in der Masoori School im Bundesstaat Uttar Pradesh
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