Unterstützung

Hilfsaufenthalt in Indien

Nächste Reise nach Indien - am 1. Juli geht's los

06/12/2012

Die Vorbereitungen für die nächste Reise laufen...
Am 1. Juli werden Alexandra, Michael, Ortrud und Sebastian gemeinsam nach Indien fliegen.
Die Reise geht diesmal wieder zuerst von München nach Kalkutta. Nach einer kurzen Eingewöhnung und ein paar Vorbereitungen geht die Reise dann weiter ins Landesinnere. Unser Freund Venu wird auch diesmal die Gruppe begleiten, hilft bei der Organisation und als Dolmetscher.
Nach drei Wochen werden dann Ortrud und Michael zurück nach Deutschland reisen. Sebastian und Alexandra werden noch nach Delhi fahren und dort verschiedene Projekte, wie z.B. die Suppenküche besuchen, die der Friendcircle unterstützt. Beide werden dann Anfang August nach Deutschland zurück fliegen.
Während des Aufenthaltes werden wir wieder hier im Tagebuch berichten, es lohnt sich regelmäßig vorbei zu "surfen" :-)
In den nächsten Tagen folgt auch noch ein Bericht von einem Schulbesuch im Eichendorff Gymnasium in Bamberg, den Michael und Alexandra heute in Bamberg gemacht haben...

Einen schönen Abend
Frank

Abfahrt zum Flughafen

07/01/2012

Gerade sind Michael, Ortrud und Alexandra in Bamberg abgefahren. Sie fahren mit dem Auto nach München, wo sie Sebastian treffen der mit dem Zug dorthin reist. Heute Nachmittag geht es dann mit Emirates nach Dubai. Nach kurzem Aufenthalt dann der Flug nach Kalkutta. Die Freigepäckgrenze haben wir diesmal mit Brillen ausgereizt. Jedes Gepäckstück wurde vor Verladung ins Auto nochmals gewogen, max. 30 kg pro Person sind erlaubt. Die Reise wird knapp 20 Stunden dauern und ich hoffe dass die vier gut und ohne Schwierigkeiten in Kalkutta ankommen :-) Schöne Grüße Frank

In Kalkutta angekommen

07/02/2012

Anruf von Alexandra: Heute morgen um kurz nach fünf sind Sebastian, Ortrud, Michael und Alexandra gut in Kalkutta angekommen. Sie sind inzwischen im gleichen Hotel wie beim letzten Aufenthalt abgestiegen. Die Stimmung ist gut. Obwohl alle von der langen Reise geschafft sind, wollen sie bereits heute einige Dinge besorgen. Die Zeitverschiebung ist + 3,5 Stunden, bald ist es also in Kalkutta schon Abend und die vier werden sicher heute Nacht fest schlafen :-) Sobald der erste Bericht kommt gibt es hier wieder ein Update. Bis dahin schöne Grüße Frank

2. Juli - erster Tag und Ankunft in Kalkutta

07/03/2012

Alexandra berichtet vom 1. Tag in Indien:

Ortrud, Sebastian, Michael und Alexandra kommen um 8.15 Uhr morgens am Flughafen in Kalkutta an. Da es noch früh ist, ist die Hitze bisher noch sehr erträglich, doch auch im Tagesverlauf haben die vier Glück und immer wieder regnet es ein wenig, da der Monsun bereits begonnen hat und eine kühle Brise weht ihnen um Gesicht und Körper.
Das Hotel, in welchem Wendelin, Sabrina, Erni und Alexandra beim letzten Mal waren, hatte auch diesmal Zimmer frei und gleich daneben werden nach dem Einchecken erstmal Simkarten für die Handys besorgt.
Während sie immer wieder einige Bettler, Behinderte und Blinde mit ein paar Rupien versorgen, werden für Ortrud noch indische Punjabis (Kleidung) bei einem Schneider gekauft.
Völlig erschöpft von den Eindrücken und von der Nacht vorher fallen sie müde ins Bett.

Link zur neuen Fotogalerie:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

3. Juli - zweiter Tag - Übergabe von Brillen

07/04/2012

Hier der zweite Bericht aus Indien, auf dem Foto seht ihr Michael und Alexandra in einem Krankenhaus bei der Übergabe der mitgebrachten gebrauchten Brillen, Link zur Galerie mit weiteren Fotos unten am Ende des Eintrags:

3. Juli:
Am zweiten Tag in Kalkutta nehmen sich Michael, Sebastian, Ortrud und Alexandra vor, die 53kg schweren, mitgebrachten Brillen in ein Hospital zu bringen.
Sie wählen wieder das Krankenhaus aus, welches bereits im Februar besucht wurde, weil es besonders auf Unterstützung angewiesen war.
Mit dem Taxi kann man in die enge Straße des Krankenhauses nur bis zu einem bestimmten Punkt gelangen. Ab hier müssen die Koffer von Hand geschleppt werden.
Dort angekommen stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass das Hospital aufgrund von Geldmangel vor Kurzem schließen musste.
Einige freundliche Männer erklären den Weg zu einem anderen Krankenhaus mit dem gleichen Namen: "Calcutta Gujarati Hospital", wie sich herausstellt ein auf Spendenbasis ohne staatliche Unterstützung, geführtes Haus. Dort werden sehr arme Menschen umsonst behandelt.
Schwer bepackt machen sich unsere Vier wieder auf den Weg, während Sebastian, unser Kameramann die Szenerie filmt.
Nach etwa 15 Minuten kommen sie am Ziel an.
Das Hospital macht trotz ärmlichem Erscheinungsbild einen sehr organisierten Eindruck und die Frau im Büro bittet unsere Freunde erst einmal in einen kleinen Raum, in welchem ein Tisch und eine Liege stehen.
Nach einigen Minuten kommt ein Vertreter des Hauses, der Kassier, dann noch ein Mann, welcher sich als Sekretär vorstellt.
Chai, indischer Tee wird serviert und unsere Freunde lassen sich viele Hintergrundinformationen zur Arbeit geben, während sie umgekehrt erklären, was sie hier tun.
Nach etwa einer halben Stunde kommt der Augenarzt, Dr. Hanesh Shah.
Er erklärt uns freundlich, dass er einen Koffer voll mit Brillen gebrauchen kann, aber nicht alle. Nur in seltenen Fällen kann eine Brille so verwendet werden wie sie ist, da die Gläserstärke zu den Augen der Patienten passen muss. Leider können sie aus diesem Grund nur die Rahmen und die Etuis verwenden und das Teuerste sind die Gläser.
Durch die guten Kontakte zu anderen Ärzten und Krankenhäusern in Kalkutta haben sie jedoch die Möglichkeit jedem Haus einen Koffer mit Brillen zur Verfügung zu stellen.
Sebastian, Michael, Alexandra und Ortrud freuen sich über die Offenheit mit welcher der Arzt zu ihnen spricht. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass einige andere Dinge dringender benötigt werden wie medizinische Geräte, chirurgisches Nahtmaterial etc. Per E-Mail wird der Sekretär eine Liste der Dinge an Alexandra senden, die sehr gut verwendet werden können.
Da der Friendcircle Worldhelp dieses Mal noch viele andere Projekte wie z.B. die Brunnen in Rourkela und eine Wasserleitung in Orissa weiterbetreut und hierfür das Geld gebraucht wird, kann aktuell keine weitere größere Hilfe zugesagt, jedoch eine kleine Spende für Medizin übergeben werden.
Zurück im Hotel wird der erste kleine Bericht für die Homepage verfasst. Glücklicherweise ist das Personal des Hotels behilflich, die Zugtickets für die Fahrt nach Rourkela zu besorgen, was ansonsten mindestens 2 bis 3 weitere Stunden in Anspruch genommen hätte.

Link zur Galerie:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

4. Juli - dritter Tag - Besuch in einem Slum

07/05/2012

Hier der nächste Bericht von Alexandra aus Indien:

04. Juli:
Heute erzählen wir euch die Geschichte von Arshad und seiner Familie.
Arshad ist ein sechsjähriger Junge, dessen Leben sich überwiegend auf der Straße und in einer einfachen, offenen Behausung abspielt.
Zum ersten Mal treffen wir Arshad in der Nähe unseres Hotels. Schüchtern bittet er um etwas zu essen.
Wir kaufen ihm zwei Tüten voll Obst. Aus Dankbarkeit folgt er uns auf Schritt und Tritt zum Schneider, wo wir die Kleider für Ortrud abholen wollen.

Foto in der Galerie

Durch die Übersetzung der Ladenbesitzer erfahren wir nun mehr aus dem Leben des Jungen.
Mit seiner kranken Mutter, einem vierjährigen Bruder und einer zweijährigen Schwester lebt er als Halbwaise in eine, aus Bambusstäben errichteten, einfachen Unterschlupf in einer sumpfig

5. Juli - Fahrt mit der Bahn ins Landesinnere nach Rourkela

07/06/2012

Soeben habe ich wieder einen Bericht erhalten, den unsere vier Reisenden heute aus dem Hotel in Rourkela gesendet haben. Dorthin sind sie gestern mit dem Zug gereist. Ich habe heute auch mit Alexandra telefoniert und Michael, Sebastian, Ortrud und Alexandra senden Euch allen liebe Grüße! Durch den regelmässigen Monsunregen sind ie ca. 35°C bisher gut zu ertragen, wenn auch die hohe Luftfeuchtigkeit sehr anstrengt...

5. Juli:

Heute stand die sechs

6. Juli - Besuch Brajrajnagar Leprakolonie - Brunnen II

07/07/2012

Alexandra berichtet vom

6.7.2012

Am Morgen des 6. Juli fahren wir drei Stunden zur Brajrajnagar Leprakolonie, wo etwa 135 Menschen leben und Erni, Sabrina, Alexandra und Wendelin bereits im Februar schon waren. Damals wurde aufgrund von Wassermangel ein Brunnen gebohrt, der jedoch bis heute nur unregelmäßig Wasser befördert.
Auch sauber ist das Wasser noch nicht, was sich jedoch ändert, wenn es viele Stunden permanent läuft.
Wir lassen uns von den Leuten zeigen, dass Wasser zwar befördert wird, doch bisher immer nur höchstens zehn Minuten durchgehend...
Wie immer werden wir sehr freundlich von den dortigen Bewohnern begrüßt und versuchen bald darauf mit den Verantwortlichen für die Kolonie die Probleme zu analysieren. Es stellt sich heraus, dass es sich nur um eine etwas tiefere Bohrung handelt, die durchgeführt werden muss. Hierfür wird noch zusätzliches Material benötigt, welches umgerechnet etwa 100 € kosten soll. Etwas erleichtert, jedoch mit einer verbleibenden Unsicherheit geben wir die Bohrung für morgen in Auftrag.
Danach besuchen wir noch den 70

7. Juli - Parvati Dei Seva Ashram

07/09/2012

Alexandra berichtet aus Indien, 07. Juli 2012:

Am Morgen des 7. Juli 2012 besprechen wir an der Rezeption des Hotels zuerst die Fahrt zu den cirka 13 Stunden entfernten Dörfern, wo wir den Bau der Wasserleitung beginnen werden.
Wir haben beschlossen, dass wir das gleiche Fahrzeug für alle vier Tage mieten werden, da dies billiger ist, als wenn wir täglich ein anderes mieten würden. Damit bleiben wir außerdem bei unserer Arbeit auf den Dörfern flexibel.
Der Besitzer des Taxis und der Fahrer sind da und die Kosten werden verhandelt. Der reguläre Benzinpreis beträgt derzeit 13 Rupien pro Kilometer und aufgrund der guten Beziehungen zum Taxiunternehmer schaffen wir es den Preis auf 11 Rupien zu reduzieren und gleichzeitig weder Nacht

8. Juli - Brijrajnagarkolonie und Fahrt auf die Dörfer

07/10/2012

Alexandra berichtet aus Indien:

08. Juli: Am Morgen beladen wir das Taxi mit den beiden Rollstühlen, den orthopädischen Hilfsmitteln, einem kleinen Gepäckstück für jeden von uns und dem Videoequipment von Sebastian bis unters Dach und nehmen erneut die dreistündige Fahrt zur Brijrajnagarkolonie auf, mit dem Plan danach weiter zu den Dörfern zu fahren, wo wir mit dem Wasserrohrprojekt beginnen wollen.
Dort angekommen, erfahren wir, dass gerade Stromausfall ist und wir den Brunnen, der gestern tiefer gebohrt wurde und der mit einer elektrischen Pumpe betrieben wird, derzeit nicht testen können. Wir nutzen die Zeit, um uns um Einzelschicksale zu kümmern und das Alltagsleben in der Kolonie zu beobachten.

Foto in der Galerie:
Eine alte Frau zeigt uns sorgenvoll ihr undichtes Dach. Dennoch ist sie voller Freude, als Sebastian mit ihr spricht.

Ein Mann erzählt uns wie hart das Alltagsleben mit Lepra ist.
Um 4.oo Uhr morgens steht er täglich auf und wäscht sich, um dann zusammen mit vielen anderen leprabetroffenen Menschen zum zwei Kilometer entfernt gelegenen Markt zu gehen. Für viele von ihnen ist das äußerst beschwerlich, da ihre Füße und Beine von der Lepra gezeichnet sind und viele humpeln müssen. Sie betteln um Brot und ein kleines tägliches Auskommen. Nach etwa acht Stunden kehren die Menschen zum Mittagessen in ihr zu Hause zurück und bringen den Daheimgebliebenen Brot und durchschnittlich 50 Rupien, umgerechnet etwa 75 Cent mit.

Foto in der Galerie:
Dalgajan Seth wird heute zum ersten Mal nach neun Jahren seine Hütte verlassen. Michael trägt ihn von seiner Liege zum Rollstuhl vor der Hütte und verabreicht ihm gleich die Medikamente gegen seine Nervenschmerzen.

Da auch mittlerweile die Elektrizität wieder funktioniert fahren wir mit Dalgajan zusammen zum Garten, wo der Brunnen installiert ist. Mit Freude betrachtet er zusammen mit seiner Frau die Umgebung, während Michael ihm die Füße unters Wasser hält.
Das Wasser läuft eine ganze Zeitlang gut und mit starkem Druck, doch nach einiger Zeit wird der Druck wieder geringer bis das Wasser ganz aufhört zu fließen. Wir werden weiterhin prüfen lassen, ob es an der geringen Spannung liegt, an der Pumpe oder doch am Wasserzulauf.

Dann bringt Michael die medizinischen Hilfsmittel wie Kniestützen zur Frau, die seit zehn Jahren aufgrund großer Schmerzen nicht mehr aufrecht gehen kann. Auch sie bekommt zusätzlich Medikamente.
Durch Unterstützung der Männer beginnt sie, die ersten Schritte zu gehen...

Mittlerweile ist der Chef der Brunnenbohrfirma angekommen, denn die Erde für den Garten muss mit einem Bagger geebnet werden, da so viele tiefe Löcher vorhanden sind. Die Pumpe selbst wird etwas höher als der restliche Garten angelegt werden, so dass das Wasser später durch kleine Rinnen seinen Weg bahnen kann. Diese Überlegungen sind notwendig, da viele Menschen durch ihre Behinderungen oft nicht in der Lage sind schwere Arbeiten wie langes Wassertragen zu verrichten. Manchmal fehlen die Finger beider Hände und die Person bemüht sich unter großer Anstrengung z.B. einen Eimer hochzuheben.

Wir verhandeln den Preis und es wird besprochen, dass der Baggerfahrer noch heute mit der Arbeit beginnt.
Pro Stunde wird er umgerechnet etwa zwölf Euro kosten und cirka fünfzehn Arbeitsstunden werden benötigt.

Mit Venu unserem Mitarbeiter besprechen wir außerdem die Abgrenzung für das Grundstück. Dies ist notwendig, da wilde Tiere wie Wildschweine und Kühe alles auffressen, was sie finden. Durch die körperlichen Einschränkungen sind die Menschen viel zu langsam, um die Tiere zu verscheuchen.
Entgegen den Plänen vom letzten Aufenthalt werden wir keinen Stacheldrahtzaun anbringen, da er gestohlen werden könnte, sondern es
wird eine Mauer gebaut.

Unser Mitarbeiter Nike ist währenddessen mit dem Fahrer und einem Dorfbewohner zu einem nahe gelegenen Laden gefahren, um dort für etwa einen Monat Nahrungsmittel zu besorgen, die der Friendcircle Worldhelp bereitstellt. Später am Abend werden die Reis

Nachricht aus Indien

07/14/2012

Guten Morgen,

unsere vier Freunde sind im Moment im Hinterland unterwegs und besuchen dort die Projekte vom letzten Aufenthalt. Im Moment ist kein Internetzugang möglich, nur telefonischer Kontakt. Es geht ihnen gut und alle senden liebe Grüße in die Heimat!
Der nächste ausführliche Bericht mit vielen Fotos folgt wahrscheinlich am Montag.

Liebe Grüße
Frank

Bau einer Wasserleitung

07/16/2012

Michael, Sebastian, Ortrud und Alexandra sind nach einigen Tagen auf den Dörfern wieder gut in Rourkela angekommen. Folgende Nachricht habe ich soeben von Alexandra erhalten:

Hier schonmal vorab ein Eindruck von der Arbeit auf den Dörfern.
Für vier Dörfer mit mehreren Tausend Menschen wird im Osten von Orissa eine Wasserleitung zum Fluss entstehen.
Die Dorfbewohner sind voller Hoffnung, dass sich ihr Schicksal zum Guten wenden wird,
da sie nach dem Bau der Leitung genügend Wasser zum Trinken und zum Bewirtschaften von Ackerland haben werden…
Morgen folgen viele Fotos von der Arbeit der letzten Tage und ein ausführlicher Bericht.

9. bis 15. Juli - Wasserprojekt an der Ostküste Orissas

07/17/2012

Hier ist der neueste Bericht von Alexandra, Ortrud, Michael und Sebastian aus Indien:

Wasserprojekt an der Ostküste Orissas: vier Dörfer zwischen zerstörender Flut und ausgetrockneten Äckern

Nach einer anstrengenden 10-stündigen Autofahrt kommen wir am späten Abend des 9.7.2012 von Rourkela kommend in Paradip, einer Hafenstadt an der Ostküste des Bundesstaates Orissa an. In der Nähe dieser Stadt arbeitet der Friendcircle Worldhelp seit Februar diesen Jahres an einem großen Wasserprojekt.

Die deutlich unter der Armutsgrenze lebenden Einwohner der vier Dörfer Virbhadra Pur, Sahu Saib, Kusum Pur und Barpal Diya sollen mittels einer Rohrleitung (Pipeline) mit dem nahegelegenen Fluss verbunden werden.
In den Dörfern herrscht aus mehreren Gründen große Armut. Der Hauptgrund hierfür ist, dass seit langem kaum landwirtschaftlicher Anbau möglich ist: Zum einen können die Menschen aufgrund der starken Trockenheit außerhalb der Monsunzeit auf ihren kleinen Landbesitzen nur äußerst spärlich Ackerbau betreiben. Zum anderen wird das Dorf jedes Jahr gegen Ende der Regenzeit durch den nahegelegenen Fluss Luna so hoch überschwemmt, dass die Ackerfrucht größtenteils zerstört wird und eines der Dörfer mit seinen einfachen Hütten sogar mannshoch unter Wasser steht. Dabei kommt die Flut fast ohne Vorwarnung, weil der Zeitpunkt meist erst etwa 5 bis 6 Stunden zuvor bekannt ist. Nach einer 14-tägigen Notunterkunft im Nachbardorf, welches ebenfalls, aber nicht so stark betroffen ist, müssen sie dann mühsam das Dorf wieder reinigen und neu aufbauen, wo Schäden eingetreten sind, obwohl ihnen ohnehin schon an allem fehlt. Sogar der Indian Express (große überregionale Tageszeitung Indiens) berichtete im September 2008 bzgl. der Überschwemmungen in dieser Gegend unter dem Titel: Orissa Flood - "We stand naked, hungry and homeless" (Die Flut von Orissa - "Wir stehen nackt, hungrig und obdachlos da").

Das Flutwasser trocknet das Land innerhalb kürzester Zeit wieder aus, da zu diesem Zeitpunkt die Monsunzeit endet. Deshalb fallen trotz alljährlicher Bemühungen die Ernten nahezu vollständig aus und die Menschen sind entsprechend verzweifelt. Daneben sind unsere Probleme mit den entweder sehr schmutzigen oder zu teuren Hotels vor Ort nicht einmal eine Randnotiz wert.

Am Morgen des 10.7., wie auch in den folgenden Tagen besuchen wir die Dörfer und werden sehr herzlich von den zunächst noch sehr schüchternen und demütigen Einwohnern empfangen. Während uns verschiedene Getränke gerreicht werden, wird das weitere Vorgehen in dem Projekt mit einigen Leuten besprochen. Erst nach und nach, während die Menschen etwas auftauen wird klar, wie existenziell dieses Vorhaben nach vielen Perioden des Hungers ist. Einige Männer beginnen vor Dankbarkeit zu weinen, als wir länger mit ihnen darüber sprechen.

Natürlich gibt es in Dörfern wie diesen noch weitere Probleme und es ist schwer, innerhalb so kurzer Zeit Grundlegendes zu verändern. Mehrere alte Frauen klagen zum Beispiel ihr Leid und stehen bittend vor uns. Zwei Familien bringen uns ihre behinderten Kinder. Ein fünfjähriger Junge und ein zweijähriges Mädchen. Beide sind durch einen frühkindlichen Hirnschaden gezeichnet und können weder sprechen noch gehen. Die Sprachbarriere verhindert, dass wir den Eltern, die um medizinische Hilfe bitten, die Unheilbarkeit der Behinderung erklären können. Vielleicht ist es auch besser, ihnen nicht alle Hoffnung zu nehmen. Als kleine Unterstützung haben wir einen Rollstuhl mitgebracht, da insbesondere der Junge schon ein beträchtliches Gewicht durch den Bewegungsmangel hat und es vor allem für seine sehr zierliche Mutter schon bald schwer sein wird, ihn herumzutragen. Wir besuchen die Familie und sehen uns ihre Behausung näher an. Der Junge liegt offensichtlich den überwiegenden Teil des Tages auf einer Strohmatte vor der Hütte. Unter einem Strohdach gibt es zwei einfache Räume von etwa 4-5 Quadratmetern. Hier lebt das Ehepaar mit seinem behinderten Kind so wie der Großmutter auf engstem Raum zusammen. Es gibt fast keinen Besitz, eine einfache Liege und sehr wenig Essen. Die Familie besitzt keinerlei Land und wirkt vom Hunger sehr ausgezehrt. Der Friendcircle Worldhelp kann die schlimmste Not durch Anschaffung einer ordentlichen Essensration lindern und Hoffnung kehrt in die Gesichter zurück.

Es wird uns wieder schmerzlich klar, das man die Welt nicht einfach in Ordnung bringen kann, aber auch diese Familie wird zukünftig sehr von der Pipeline profitieren, da sie eine Arbeit auf dem Feld der Nachbarn bekommt und sich außerdem aus einem gemeinsamen Essenslager bedienen darf. In diesem Essenslager werden zukünftig 10% der Ernte für die besonders Armen und Landlosen zur Verfügung gestellt. Hierfür existiert ein höhergelegener und von den Fluten beschützter Lagerraum der bereits eben diesem Zweck dient.

Die Rohre für die geplante Leitung sind bereits beim letzten Aufenthalt des Friendcircle Worldhelp gekauft worden und liegen für die weitere Verwendung bereit. Die Männer der verschiedenen Dörfer möchten sofort mit der Arbeit beginnen und durch Schaufeln des Grabens für die Rohre ihren eigenen Beitrag leisten. Es soll eine Haupt- und drei Nebenpipelines geben, um alle Dörfer mit Wasser zum Trinken und Ackerbau zu versorgen.

Am Nachmittag des 11.7. werden kurzum nach dem mittels traditioneller Zeremonie begleiteten Spatenstich, die Arbeiten nach den Plänen des Wasserbauingenieurs begonnen. Glücklicherweise müssen auch nicht erst lange bürokratische Verfahren mit Anträgen etc. abgewickelt werden, wie wir es aus Europa kennen. Dennoch brauchen wir keine späteren Hindernisse zu befürchten, da das Projekt direkt von Angestellten der Regierung begleitet wird. Der Wasserbauingenieur wird seine Arbeit großzügigerweise ehrenamtlich, während und über die Fertigstellung des Projekts hinaus zur Verfügung stellen.

Da eine besonders starke Pumpe für die Pipeline gebraucht wird, beschließen wir gleich für den Folgetag, den 12.7. die etwa zweieinhalb Autostunden entfernte Filiale eines großen einheimischen Wasserpumpenherstellers aufzusuchen, damit nach den Angaben des Ingenieurs ein Kostenvoranschlag erstellt werden kann. Desweiteren werden noch die Kosten für den Stromanschluss, einen großen Trinkwasserfilter und für ein Pumpenhäuschen zum Schutz der Maschine vor Diebstahl und Wasserschäden während der Überflutung eingeholt. Zudem wird ein Bagger für steinige Wegstrecken benötigt. Die restliche Strecke wird von Hand gegraben.

Am Freitag, dem 13.7. wird uns wieder einmal klar, warum die Arbeit kein Zuckerschlecken ist. Nicht nur, weil wir lange in sengender Hitze auf die Dorfbewohner warten und die Schaufelarbeiten am Graben für die Rohre nur stockend in Gang kommen. Wir sind verunsichert, ob der geringen Beteiligung, diskutieren untereinander und mit dem ein oder anderen Dorfbewohner die Gründe. Ist es nur indische Unpünktlichkeit, Trägheit oder sind die Familien in die insgesamt 67 Hochzeiten die am Rande unseres Projektes in einem Tempel stattfinden, verwickelt? Liegt es daran, dass viele der hier lebenden Menschen für das Auskommen der Familie auf den benachbarten, nicht von der Flut betroffenen Feldern oder im Rahmen anderer Tätigkeiten zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen? Vielleicht sind einige Menschen noch skeptisch, ob sich wirklich etwas an ihrer Situation ändern wird und ob wir das Projekt wirklich zu Ende bringen werden. Wie so oft in Indien durchschauen wir nicht sofort die gesamte Situation, ziehen jedoch trotz deutscher Ungeduld nicht voreilige Schlussfolgerungen.

Unser Verhalten wird schließlich an unseren letzten beiden Tagen hier an der Ostküste, dem 14. und 15.7. mehr als belohnt. Es ist Wochenende, die Feierlichkeiten sind vorbei, die Männer frei von anderweitigen Arbeiten und das anfängliche Misstrauen einiger Menschen ist nun vollständig einer freudigen Mitarbeit und hoffnungsvollen Gesichtern gewichen. Ein langes Grabenstück wird ausgehoben und die herangeschafften Rohre verbunden und eingegraben.

Am Abend sitzen wir in den 4 Dörfern mit allen Einwohnern zusammen. Aus verschiedenen Gründen konnten wir bisher noch nicht alle Dörfer selbst besuchen sondern hatten indische Delegierte geschickt. Nachdem wir den Menschen mitteilen konnten was unsere Anliegen sind und weshalb wir diese Arbeit tun, empfangen wir einen herzlichen Willkommensapplaus. Viele Menschen ringen sich um uns und möchten uns als Ausdruck der Dankbarkeit persönlich die Hand geben. Man spürt die Hoffnung auf bessere Zeiten in den Herzen der Menschen. Endlich können auch wir Ackerbau betreiben, spricht es aus den Gesichtern der Frauen und unsere Männer und Kinder werden nicht mehr in die Städte zum Arbeiten davonziehen müssen. Vielleicht werden im Laufe der Zeit sogar einige wieder zurückkehren, die bisher ihre Familien oft nur einmal oder zweimal im Jahr besuchen können.

Als wir uns am Morgen des 15.7. wieder auf die Rückreise nach Rourkela machen erleben wir ein Bild harmonischer, eifriger und dankerfüllter Zusammenarbeit der inzwischen gewählten Vertreter jeden Dorfes, die im Rahmen des Projektes ein Komittee bilden, um die Belange im Sinne aller eng abzustimmen. Im Gegensatz zur Niedergeschlagenheit und Zurückgezogenheit der einzelnen Gruppen und Familie, die wir allerorts bei unserer Ankunft vor einigen Tagen wahrgenommen haben, meint man nun eine Aufbruchstimmung und eine pulsierendes Miteinander über die Dorfgrenzen hinaus zu verspüren.
Parasu Ram Nayak, der Sprecher der Dörfer sagt uns: "Wir haben schon seit so langer Zeit zu Gott gebetet. Dass ihr jetzt hier seid, ist für uns, als sei Gott selbst gekommen."

Fröhlich und voller Hoffnung, dass genügend Spenden für dieses große und weitreichende Wasserprojekt eingehen werden, treten wir die 10-stündige Rückreise nach Rourkela an, um im November zurückzukehren und nach Abschluss aller Arbeiten gemeinsam das Wasser auf die Felder fließen sehen zu können.
Danke an euch alle zu Hause, die ihr diese Projekte mit unterstützt!

Link zur Galerie mit vielen Fotos:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

16. Juli bis 18. Juli - Aufbau eines Nähzentrums für Mädchen

07/19/2012

Hier der neueste Bericht aus Indien:

Nach unserer Rückkehr vom Wasserleitungsprojekt soll nun in Rourkela ein weiteres Projekt von dessen Nachhaltigkeit wir überzeugt sind, angegangen werden. In der Leprakolonie Radha Krishna in Rourkela soll ein Nähzentrum für die nicht durch Lepra, sehr wohl aber durch die soziale Stigmatisierung betroffenen zwischen 16 und 21 Jahre alten Mädchen gegründet werden. Während des letzten Aufenthaltes hatte eines der Mädchen das Wort ergriffen und die allgemeine Benachteiligung der Mädchen angesprochen.

Der große Vorteil junge Frauen zu fördern und auszubilden besteht darin, dass sie vor der Hochzeit noch viel Zeit und eine große Motivation besitzen, zu lernen. Später legen gebildete Frauen dann viel Wert darauf, dass ihre eigenen Kinder eine Ausbildung genießen oder an sie zumindest das eigene Wissen weitergegeben wird. Außerdem können sie durch Schneiderarbeiten zuhause Geld für das Auskommen der Familie dazuverdienen. In einer späteren Phase, wenn die Frauen gut ausgebildet sind, soll evtl. ein Laden in der Stadt eröffnet werden. So werden diese Kinder der leprabetroffenen Eltern eine gute Arbeit haben, welche sie ansonsten, durch fehlende finanzielle Möglichkeiten ihrer Eltern für eine Ausbildung, nicht bekommen würden.
Außerdem werden diese jungen Frauen mehr Selbstbewusstein bekommen und sich trauen, am gesellschaftlichen Leben außerhalb der Kolonie teilzuhaben.

Durch eine solche Herangehensweise können Muster der sozialen Diskriminierung aufgebrochen werden und sogar Leprabetroffene können im Rahmen ihrer Möglichkeiten mithelfen und müssen weniger betteln gehen.
Dass dieser Ansatz funktioniert konnten wir mit dem Brunnenprojekt in dieser Kolonie bereits eindrucksvoll dokumentieren. Innerhalb von zwei bis drei Monaten konnte durch das neu vorhandene Brunnenwasser ein reichhaltiger Garten entstehen, der die Menschen mit Obst und Gemüse versorgt, welches schon einmal nicht erbettelt werden muss.

Die Mädchen werden also zusammengerufen und über unsere Pläne bezüglich einer Ausbildung zur Schneiderin informiert.
Eine 20-jährige Frau aus der Kolonie ist bereits ausgelernte Schneiderin, da ihr Vater im nehegelegenen Stahlwerk arbeitet und ihr die Ausbildung mühsam finanzieren konnte. Sein monatlicher Verdienst beträgt etwa 35 Euro, wobei die Familie bereits die Hälfte davon für Nahrungsmittel braucht. Ab August wird Maithili eine weiterführende Ausbildung zur Schneiderlehrerin beginnen. Sie wird die Mädchen parallel ausbilden. Für ihren eigenen Fortschritt wird ihr ein elektrisches Nähmaschinenmodell für Arbeiten mit Mustern etc. von uns zur Verfügung gestellt.

Foto in der Galerie:
Ortrud und Maithili, die zukünftige Lehrerin der Mädchen prüfen eine elektrische Nähmaschine

Jede der angehenden Schneiderinnen erhält eine eigene manuelle Nähmaschine, auf welcher sie praktizieren kann.
Die Maschinen, Fäden, Nadeln und Übungsstoffe gleich am folgenden Tag in einem Geschäft vor Ort ausgesucht und bestellt. Alle Mädchen kommen mit, sind sehr aufgeregt und voller Vorfreude. Es ist für sie ein unglaubliches Erlebnis.
Wir nehmen uns wieder die notwendige Zeit, um das beste Modell zum bestmöglichen Preis in Absprache mit der Schneiderlehrerin zu finden. Am Rande dieser Verhandlungen streunen gelegentlich arme Kinder vorbei, die an einem Lebensmittelstand verköstigt werden und sich kleine Vorräte für zuhause mitnehmen dürfen.
Ein Raum für die neu gegründete Schneiderei steht bereits zur Verfügung. Bisher wurde er nur als Lagerraum genutzt. Einige Lampen für eine gute Ausleuchtung werden noch besorgt und Hocker zum Sitzen.

Foto in der Galerie:
Nebenbei werden noch Steine, Zement und Welldach gekauft, um einen Schutz für die Pumpe zu bauen, der gleichzeitig als kleines Waschhaus dienen soll. Noch heute wird der Bau geonnen.

Foto in der Galerie:
Drei ältere Menschen in dem Dorf werden noch mit notwendigen Medikamenten und Nährstoffen ausgestattet.

Bei unserem Besuch am nächsten Tag erwartet uns überraschend eine große Einweihungszeremonie und Vertreter von drei indischen Tageszeitungen (u.a. die "Times of India") sind anwesend, um Fotos zu machen und Informationen zum neu gegründeten Nähzentrum zu erhalten. Das Medienspektakel überrascht uns zwar ein wenig, aber wir folgen ganz unserem indischen Motto "Go with the Flow" (lass dich von der Strömung tragen) und beantworten geduldig alle Fragen zu unseren Projekten, unserer Arbeitsweise, der Unterstützung durch die vielen lieben Menschen in Europa etc.

Foto in der Galerie:
In dem Raum sind die neuen Nähmaschinen auf den Tischen noch unausgepackt aufgebaut. Die Tür ist mit einem roten Band verschlossen und davor brennen Kerzen und Räucherstäbchen auf einer Art Minitempel. Mit dem Zerschlagen einer kleinen Kokusnuss und dem Durchschneiden des roten Bandes ist die Schneiderei unter Anrufung der Götter feierlich eröffnet und die Mädchen suchen sich aufgeregt ihren Platz.

Geschäftig werden die Maschinen ausgepackt, mit Faden und Nadel bestückt und erste Übungen vor den Augen vieler Anwesender ausgeführt. Die Mädchen wirken sehr geschickt und ernsthaft in ihm Tun. Auf einem Schild an der Wand lesen wir eine liebevolle Danksagung in schöner Kreideschrift. In seiner Einfachheit ein besonderer Anlass und hoffentlich Grundstein weitreichender Veränderungen für die Frauen hier.

Obwohl es ein langer Tag war, beschließen wir kurzfristig am Abend zwei weitere Leprakolonien in der Umgebung zu besuchen und mit Essensvorräten einzudecken. Wir erfahren, dass eine Spende, wie klein oder groß sie auch ausfallen mag, immer mit allen Dorfbewohnern geteilt wird. Die Menschen beten und betteln täglich für ihr Überleben. Wir erklären ihnen, dass wir diese Haltung des Teilens, die sich die Menschen auch in dieser Not bewahren, aufs Tiefste bewundern und schätzen.

Foto in der Galerie: Hütte in einem Lepradorf

Etwas traurig, dass wir für dieses Mal aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Mittel nicht noch mehr für diese Menschen tun können, verabschieden wir uns mit dem Versprechen, sie wieder zu besuchen.

Link zur Fotogalerie mit vielen Bildern:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

Unterwegs nach Bihar und dann nach Delhi

07/23/2012

Guten Abend,

die letzten Tage haben sich Alexandra und Sebastian von Michael und Ortrud getrennt. Während die letzteren zurück nach Kalkutta gereist und von dort am Samstag nach Deutschland zurück geflogen sind, ging die Reise für Sebastian und Alexandra weiter nach Bihar.
Von dort geht es dann weiter nach Delhi per Auto und Zug, insgesamt eine weitere Reise von eineinhalb Tagen.
Sobald die beiden dort angekommen sind und sich etwas erholt haben, gibt es hier die nächsten Berichte und Fotos. Ich denke ab Dienstag oder Mittwoch...

Schöne Grüße
Frank

19. bis 24. Juli

07/26/2012

Guten Morgen, hier ist der nächste ausführliche Bericht aus Indien:

19. bis 24. Juli

Am 19.7. sagen wir Ortrud und Michael schweren Herzens auf Wiedersehen. Sie werden mit dem Zug nach Kalkutta fahren, um am 21.7. wieder nach Deutschland zurückzufliegen.
Die Mädchen aus der Radha Krishna Kolonie kommen, um am Bahnsteig Lebewohl zu sagen und um mit Blumen noch einmal auszudrücken, wieviel ihnen die Unterstützung durch den Friendcircle Worldhelp bedeutet.
Mittlerweile konnten wir erfahren, dass zwei indische Tageszeitungen, unter anderem die "Times of India" einen Artikel über das neu entstandene Nähzentrum veröffentlichten. Daraufhin wurden einige indische Sozialarbeiterinnen auf die Kolonie und ihre Bedürfnisse aufmerksam, besuchten sie und sagten ihnen ebenfalls ihre Unterstützung zu, wenn technische Probleme bei den Nähmaschinen auftreten sollten oder die Mädchen mehr Material zum Nähen brauchen würden. Schöne Neuigkeiten!

Abschied von Ortrud und Michael am Bahnhof. Die zukünftige Lehrerin des Nähzentrums drückt noch einmal ihre Dankbarkeit und Freude aus...

Für uns, Sebastian, Venu und Alexandra steht eine weitere 24-stündige Reise nach Chakia, einem Ort im Bundesstaat Bihar an.
Hier besuchen wir eine Leprakolonie, die wir von unserem Besuch im Februar bereits kennen. Die Menschen dort leben unter einfachsten Bedingungen in Strohhütten am Rand einer Straße.

Bihar ist einer der ärmsten Staaten Indiens und obwohl den meisten Kolonien von der indischen Regierung etwas Land zum Leben leihweise gegeben wird, d.h., dass es ihnen nicht wirklich gehört, sind diese Menschen hier von diesem Recht ausgenommen. Es ist Leben auf absolut einfachstem Niveau, mit allen denkbaren Härten und Entbehrungen und keiner der Menschen weiß, wie lange sie hier bleiben können.
Wir besprechen mit Venu und unserem Mitarbeiter für Bihar, Mr. Brajkishore, dass es oberste Priorität sein soll, sich für diese Menschen bei der indischen Regierung einzusetzen, damit sie in absehbarer Zeit etwas Land zum Anbau von Nahrungsmitteln bekommen können. Das wird keine leichte Aufgabe werden, da jegliches Land um die Kolonie privatisiert ist. Doch die Mitarbeiter stimmen zu, für diese Menschen für zu sprechen, da die Leprabetroffenen selbst kaum Gehör finden würden.

Auf die Frage hin, was ihre größten Probleme sind, erklären die Bewohner die Tatsache, dass sie kein Land haben, als die Hauptschwierigkeit Nummer eins. Außerdem hat keiner der Menschen hier jemals eine Schule besucht, so dass sie kaum eine Arbeit finden können und fast ausnahmslos aufs Betteln angewiesen sind. Die gesunden Kinder des Dorfes gehen daher zum Müllsammeln, um abends für das Sammelgut ein paar Rupien zu erhalten.
Ein weiterer Umstand ist, dass diese Region ebenfalls wie die Dörfer in Orissa, regelmäßig in der Monsunzeit von starken Regenfällen heimgesucht wird, sodass eine Überschwemmung der Straße von bis zu einem Meter gegeben ist. Bis das Wasser wieder zurückgeht, müssen die Menschen auf einer Anhöhe warten. Danach sind die meisten ihrer kleinen Strohhütten zerstört. Dass die Menschen hier Hunger leiden, erklärt sich uns von selbst.

Ein weiteres Problem ist, dass das Dorf keinen Strom hat. Notdürftig konstruierten die Menschen hier mittels Drähten eine Verbindung zu einer Hauptleitung, die extrem gefährlich ist. In diesem Falle muss man sagen, dass es Glück ist, dass diese Leitungen nicht oder nicht mehr funktionieren, da gerade die Kinder von einem Stromschlag betroffen sein könnten.
In Indien wird es im Sommer bereits um 7 Uhr abends stockdunkel und im Winter noch eher. Das bedeutet, dass die Leute in völliger Dunkelheit oder, wenn sie es sich leisten können, im Schein einer spärlichen Batteriefunzel ihr Essen kochen. In Indien muss Essen immer frisch gekocht werden, da Bakterien innerhalb kurzer Zeit die Nahrung verderben.

Die dritte Schwierigkeit ist, dass die siebzehn kleinen Kinder der Kolonie ebenfalls nicht zur Schule gehen und somit auch für sie eine Zukunft in Armut vorgezeichnet ist.

Diese Tatsache war uns schon beim letzten Aufenthalt im Februar bewusst geworden und der Plan steht nun fest: die größeren Kinder ab 6 Jahren sollen zur Schule gehen und die kleineren in eine Art Kindergarten, wo sie täglich eine vollwertige Mahlzeit erhalten und ein kleines Spiel mit ihnen gemacht wird.

Der Kindergarten, wo Kinder unter 6 Jahren täglich eine vollwertige Mahlzeit erhalten...

Die indische Regierung hat ein Gesetz erlassen, dass jedes Kind unter sechs Jahren, eine Mahlzeit pro Tag bekommen soll, wenn die Eltern bereit sind, ihr Kind in die Schule zu schicken. Dies dient dazu, den armen Familien unter die Arme zu greifen, indem ihnen die Kosten für eine Mahlzeit erspart bleiben und dass sie ein positives Verhältnis zur Schulbildung ihrer Kinder aufbauen sollen.

Mittels Gesprächen wird uns klar, dass es die Ängste gekoppelt mit der Mittellosigkeit der Erwachsenen sind, warum hier in Chakia noch nie jemand zur Schule gegangen ist. Einer der Bewohner berichtet, dass die Kinder gehänselt und ausgegrenzt werden, weil sie leprabetroffene Eltern haben. Wir sprechen den Menschen Mut zu und versichern ihnen, dass wir sie in diesem Prozess unterstützen und begleiten werden, dass sie jedoch nicht den Mut verlieren sollen, da es ihr Recht sei, menschenwürdig behandelt zu werden.
Als wir am nächsten Tag ein Gespräch mit der zuständigen Lehrerin führen, erklärt sie uns, dass es ihr nur um die Erziehung der Kinder ginge und dass in ihrer Anwesenheit keinerlei Diskriminierung herrsche.

Selbst Schulgebühren würden in staatlichen Schulen nicht anfallen, da laut indischem Gesetz Schulbildung für alle Kinder gewährleistet sein muss. Aufgrund fehlenden Verständnisses vieler Eltern armer Herkunft besuchen jedoch immer noch unzählige Kinder in Indien keine Schule, weil sie in Haushalt und auf dem Feld gebraucht werden. Hier bedarf es der Aufklärung und Unterstützung solcher Familien, um diese Denkmuster zu durchbrechen, denn selbst für einfachste Berufe ist es von Vorteil zumindest lesen und zählen zu können.

Die einzige Voraussetzung, erklärt die Lehrerin weiter, sei, dass die Kinder sauber und ordentlich in der Schule erscheinen müssten.
Doch sogar diese Selbstverständlichkeit war hier in Chakia für die Kinder der Leprakolonie bisher Luxus.

Die folgenden zwei Tage gehen wie im Flug vorbei. Von früh bis spät abends werden in vielen Läden auf dem nahegelegenen Markt die notwendigen Artikel eingekauft: Schuluniformen, was für alle indischen Kinder Pflicht ist. Ein weiteres Kleid für die Mädchen und Hose und Hemd für die Jungen, damit sie wechseln können, wenn die Uniform gewaschen wird.

Außerdem Schulranzen, Mäppchen, Bleistift, Spitzer, Radiergummi, Hefte etc., Hygieneartikel wie Körperseife, Waschseife für die Kleidung, Zahnbürsten, Zahnpasta, Kämme etc.
und eine große Metallbox, wo alle Sachen aufbewahrt werden und monatlich von unserem Mitarbeiter, Mr. Brijkishore, an die Eltern der Kinder ausgegeben werden.
Ein armer Lehrer, der keine Stelle hat, wird als Nachhilfelehrerfür die Kinder engagiert, da zu erwarten ist, dass sie, vor allem die älteren, zu Beginn Schwierigkeiten haben werden, dem Unterrichtsstoff zu folgen. 2000 Rupien bekommt der Lehrer für diese Dienste monatlich. Das ist für den Anfang wenig und eine 4-köpfige Familie braucht im Durchschnitt mindestens 3000 Rupien, um mit dem Allernötigsten überleben zu können. Doch wir besprechen mit dem Lehrer, dass er täglich abends erst einmal für 3 Stunden mit den Kindern lernen soll und wenn bei unserem nächsten Besuch im November ein guter Fortschritt nachvollziehbar ist, soll sein Gehalt auf 3000 Rupien erhöht werden, das sind monatlich etwa 42 Euro.
Mr. Brajkoshore, unser Mitarbeiter wird zweimal im Monat nach Chakia kommen, das Gehalt für den Lehrer auszahlen, den Fortschritt der Kinder begutachten und mit der Lehrerin sprechen. Auch wird er, wenn nötig, einen Friseur beauftragen, der für etwa 6 Euro allen Kindern ordentlich die Haare schneidet und wird darauf achten, dass die Fingernägel der Kinder mit den neu gekauften Nagelknipsern geschnitten sind.
Das sind für uns in Europa normale Details, doch für Menschen, die in absoluter Armut aufgewachsen sind, keine Selbstverständlichkeit.

An unserem letzten Morgen in Chakia werden die Kinder geduscht und mit Seife geschrubbt. Dafür wird ein großer Topf mit Becher verwendet, der an der Handpumpe plaziert wird.

Danach dürfen sie ihre neue Kleidung anziehen und es wird ein Foto mit ihren Schultaschen gemacht.

Im November werden wir diese Kolonie wieder besuchen und wenn alles gut geht, Strom für die Menschen hier installieren. Dann wird es auch den Müttern leichter fallen, ihre Kinder für die Schule vorzubereiten, denn selbst die Haare der Kinder im Winter, wo es früh noch stockdunkel ist, ordentlich zu kämmen, ist nur durch Ertasten sicherlich nicht einfach.
Schon in drei Tagen sollen die Kinder in die Schule gehen und sie sind so aufgeregt, dass es eine Freude ist, zuzusehen. Dies wird ein neuer Beginn für die Kinder der Chakia Kolonie sein und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Foto in der Galerie:
Die Mutter von zwei Kindern freut sich unendlich, dass ihre Kinder nun zur Schule gehen werden...

Foto in der Galerie:
Schwer von Lepra gezeichneter Mann, dem wir einen Schal für den Winter überreichen und drei Euro für eine Brille geben, weil seine Augen sehr geschädigt sind. Als wir mit ihm sprechen, weint er die ganze Zeit...

Link zur Fotogalerie mit vielen Bildern:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

Reise nach Delhi

07/27/2012

Sebastian und Alexandra sind inzwischen mit dem Zug nach Delhi weitergereist.
Ich habe eben viele neue Fotos in die Galerie hochgeladen.
Zu dem Foto des Tagebucheintrages schreiben die beiden:

"Ausruhen auf indisch am Bahnhof in Patna. Sebastian und Alexandra sind erkältet und erschöpft von der langen, staubigen Fahrt auf holprigen Straßen. Der Zug hat 2,5 Stunden Verspätung, doch die 21-stündige Fahrt nach Delhi können sie glücklicherweise im Liegewagen verbringen…"

Schöne Grüße
Frank

Link zur Fotogalerie:
http://www.freundeskreis-indienhilfe.com/de/galerie/juli-2012

Neuigkeiten aus Delhi

07/30/2012

Guten Abend, die letzten Tage habe ich regelmässig mit Sebastian und Alexandra telefoniert. Es geht ihnen gut und sie kommen gut mit der Arbeit voran.
Von der Arbeit in Delhi werden Sebastian und Alexandra bald wieder einen zusammenfassenden Bericht senden.
Soviel vorab: Der Friendcircle Worldhelp wird weiterhin die erblindeten Menschen unterstützen, welchen wir das letzte Mal Papierteller

Letzter Tag in Indien

08/05/2012

Morgen früh wird Alexandra von Delhi aus nach Hause fliegen. Sebastian ist schon vor drei Tagen zurück nach Kalkutta geflogen und von dort nach Hause zurück gekehrt. Die letzten Tage hat Alexandra genutzt um mit unseren Stipendianten zu sprechen. Weiterhin hat sie gemeinsam mit Venu, Gita und Sunny noch vieles erledigt und teilweise schon für die nächste Reise vorbereitet. Ein Abschlussbericht von den letzten Tagen und weitere Fotos folgen noch. Schöne Grüße Frank

Gut zu Hause angekommen

08/08/2012

Auch Alexandra ist nun gut zu Hause angekommen. Die Reise war diesmal besonders anstrengend für alle durch Monsun, Temperaturen und die großen Distanzen die in Indien zurückgelegt wurden. Der Abschlussbericht folgt kurzfristig und auch noch viele Fotos. Schaut also in den nächsten Tagen weiter vorbei :-) Liebe Grüße Frank

1. Teil Abschlussbericht - Indienreise im Juli

08/18/2012

Leider hat sich der Abschlussbericht etwas verzögert, da Alexandra nach der Rückkehr erstmal einige Tage mit Atembeschwerden im Bett gelegen hat. Der Staub während der Autofahrten hat seine Spuren hinterlassen. Auch Sebastian geht es jetzt erst wieder besser. In den letzten Wochen hatte er immer wieder Fieberanfälle. Während der Reise blieben auch Ortrud und Michael nicht von Durchfall und Übelkeit verschont. Die klimatischen Verhältnisse, das ungewohnte Essen und die Keime, die wir im Westen nicht gewohnt sind erzeugen eine ungute Kombination, die kaum einen vor Krankheit verschont.

Hier Teil 1 des Abschlussberichtes:
In Delhi angekommen kümmern wir uns um die blinden Familien, welchen wir beim letzten Aufenthalt schon einige Pressmaschinen für Papierteller und das dazugehörige Rohmaterial gekauft hatten.
Viele der blinden Menschen sind in Heimen aufgewachsen und im Erwachsenenalter an Firmen vermittelt worden. Anfangs bekamen sie einen Lohn, mit dem sie mehr schlecht als recht überleben konnten. Aber zumindest hatten sie Arbeit. Die Firmen bekamen Zuschüsse für die behinderten Menschen. Doch nach einiger Zeit erklärten die Firmenbosse, dass die sehbehinderten Leute keine gute Qualität abliefern würden und somit nur noch die Hälfte ihres Lohnes ausbezahlt bekämen. Da dies bei weitem nicht ausreichte, um ihre Familien zu ernähren, mussten die Leute ihre Arbeit schweren Herzens aufgeben und entweder betteln gehen oder sich mit anderen Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.
Die Unterstützung des Friendcircle Worldhelp ist, dass wir durch den Kauf der Pressmaschinen und durch weiteren Kauf von Rohmaterial den Familien eine Starthilfe geben und künftig unabhängig von privaten oder staatlichen Firmen ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Außerdem gibt es kleine staatliche Zuschüsse, die diese Menschen bisher nicht bekommen hatten, weil sie nicht wussten, zu welchem Amt sie gehen müssen und weil sie die Formulare nicht lesen können. Unsere indischen Mitarbeiter vor Ort werden sie zu den jeweiligen Ämtern begleiten, für sie die Formulare ausfüllen und für ihre Rechte eintreten.

Foto oben:
Besprechung mit den blinden Familien

Foto in der Galerie:
Anil zeigt uns wie er eine Papier

2. Teil Abschlussbericht - Indienreise im Juli

08/26/2012

Hier der letzte Teil des Abschlussberichtes, bitte schaut auch in die Galerie, dort gibt es neue Fotos:

Es ist immer wieder rührend wie die Straßenkinder unter den Brücken von Delhi uns begrüßen, wenn wir mit dem fahrenden "Suppenküchen

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Der kleine Sohn von Anil schaut seinem Papa interessiert bei der Arbeit zu.
Die folgenden zwei Tage gehen wie im Flug vorbei. Von früh bis spät abends werden in vielen Läden auf dem nahegelegenen Markt die notwendigen Artikel eingekauft: Schuluniformen, was für alle indischen Kinder Pflicht ist. Ein weiterer Satz zum wechseln.
Wir nehmen uns wieder die notwendige Zeit, um das beste Modell zum bestmöglichen Preis in Absprache mit der Schneiderlehrerin zu finden. Am Rande dieser Verhandlungen streunen arme Ragpickerkinder vorbei, die wir an einem Lebensmittelstand verköstigen.
Hoffnung erblüht in den Gesichtern der Menschen...
Zum Abschluss des Tages wird die Weiterentwicklung des Dorfes besprochen. Durch die heutigen Eindrücke wissen wir, dass es den Menschen neben den Grundbedürfnissen vor allem an Selbstvertrauen fehlt. Venu bespricht mit ihnen den Bau der Mauer.
Als wir den Brunnen und den Garten sehen ist Alexandra begeistert.
Unser Kamerateam Sebastian und Ortrud. Die drei staunen immer wieder was Sebastian alles an Equipment aus seiner Tasche zaubert. Wir freuen uns schon sehr, dass wir Euch in Zukunft auch erstmals bewegte Bilder zeigen können...
Mit seiner kranken Mutter, einem vierjährigen Bruder und einer zweijährigen Schwester lebt er als Halbwaise in eine, aus Bambusstäben errichteten, einfachen Unterschlupf in einer sumpfig- schlammigen Gegend in der Nähe des Bahnhofs Howrah.
Anil zeigt uns wie er eine Papier- Teller- Pressmaschine bedient, die vom Friendcircle Worldhelp gespendet wurde.
Die einzige Voraussetzung, erklärt die Lehrerin weiter, sei, dass die Kinder sauber und ordentlich in der Schule erscheinen müssten. Doch sogar diese Selbstverständlichkeit war hier in Chakia für die Kinder der Leprakolonie bisher Luxus.
16.7.-18.7. Aufbau eines Nähzentrums für Mädchen in der Leprakolonie Radha Krishna in Rourkela. Ortrud und Maithili, die zukünftige Lehrerin der Mädchen prüfen eine elektrische Nähmaschine.
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Später am Abend werden die Reis- und Linsensäcke vom LKW-Transporter geladen, der Vorrat reicht für einen Monat.
Ortrud, Alexandra und Michael.
Mit dem Transport-Riksha und viel Freude über das viele Essen fahren die Kinder zurück nach Hause...
4. Juli: Heute erzählen wir euch die Geschichte von Arshad und seiner Familie. Arshad ist ein sechsjähriger Junge, dessen Leben sich überwiegend auf der Straße und in einer einfachen, offenen Behausung abspielt. Wir treffen ihn in der Nähe des Hotels.
Alexandra hat sich am Geldautomaten den Mittelfinger eingezwickt und verletzt. Aus einem Taschentuch und Klebeband von Sebastians Filmequipment wird ein Verband gebastelt, da durch den Staub sonst eine Blutvergiftung entstehen könnte. Weiter geht's ...
In Delhi angekommen kümmern wir uns um die blinden Familien, welchen wir beim letzten Aufenthalt schon einige Pressmaschinen für Papierteller und das dazugehörige Rohmaterial gekauft hatten. Besprechung mit den blinden Familien.
Mittels Gesprächen wird uns klar, dass es die Ängste gekoppelt mit der Mittellosigkeit der Erwachsenen sind, warum hier in Chakia noch nie jemand zur Schule gegangen ist. Wir sprechen am nächsten Tag mit der Lehrerin.
Die Hoffnung stirbt zuletzt! Trotz vieler Sorgen sind die Menschen sehr glücklich, als wir zu ihnen kommen...