Indien und Nepal

Besuch der Schulprojekte in Nordindien und Direkthilfe nach dem Erdbeben in Nepal

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Do 10.09.2015 - 10:00, Bericht von Katrin, hochgeladen von Frank

Abschlussbericht - Lapelang  

Dächer bieten Erdbebenopfern Schutz vor Regen
Solarzellen schenken den Bewohnern Strom und Licht

Zurück in Kathmandu müssen wir eine Pause von der Arbeit einlegen, da am Tag nach unserer Rückkehr Samstag ist, der hier, wie bei uns am Sonntag, arbeitsfrei ist, und danach ist noch zwei Tage Streik angekündigt. Streik bedeutet in Nepal Generalstreik. Wenn eine Partei nicht zufrieden mit irgendwelchen politischen Ergebnissen ist, läuft gar nichts mehr: Es fahren keine Busse, Privatautos dürfen auch nicht passieren und viele Geschäfte sind ebenfalls geschlossen. Da in Nepal gerade eine Verfassungsänderung ausgearbeitet wird, bei der die verschiedenen Regionen neu aufgeteilt werden, (eigentlich um Benachteiligungen verschiedener benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu verbessern), gibt es genug Anlass zu Streik, denn die Parteien können sich nicht einigen.
Nach zwei Tagen ist es endlich so weit, dass wir weiter arbeiten und die Stahldachplatten für das abgelegene Dorf besorgt werden können. In einem Stahlgeschäft informieren wir uns über die Preise, können jedoch keinen befriedigenden Rabatt verhandeln. In Nepal sind die Preise meist nicht so überhöht wie in Indien. Dennoch sollte aufgrund der Menge von Dachplatten für 55 Familien ein Mengenrabatt drin sein! Im ersten Geschäft erfahren wir, dass die Preise der herstellenden Firma nach dem Erdbeben, als alle Menschen Dachplatten brauchten, vom Staat gesenkt wurde, und nebenbei auch die Mitarbeiterlöhne gesenkt wurden, so dass wenig Raum für Rabatt übrig sei, lediglich 1 Prozent. Sämtliche Versuche, einen besseren Preis auszuhandeln, schlagen fehl, und wir vermuten schon, dass die Gewinnmarge wohl wirklich nicht so groß ist.
Dennoch wollen wir nicht aufgeben und glauben, dass der gewünschte Preis möglich ist und suchen daher nach einem anderen Geschäft für Baumaterialien. In einem, etwas größeren, Geschäft, haben wir Glück und uns kann 2 % auf die Platten der gewünschten Qualität gewährt werden. Wir vereinbaren den Kauf von 55 Bündeln, zu je 8 Stück, für je umgerechnet etwa 24 € pro Bündel Dachplatten, welches eine Familie erhält, um das Dach ihrer Hütte zu decken. Außerdem wird der Lieferwagen für den Transport organisiert. Sobald dieser da ist, können die Platten, sowie die zuvor schon erworbenen Solarzellen, aufgeladen werden. Allerdings werden wir noch eine halbe Stunde aufgehalten, da Stromausfall herrscht und der Drucker unsere Rechnung nicht ausdrucken kann, die für die Abrechnung zu Hause jedoch unbedingt notwendig ist...
In der Zwischenzeit planen wir um: Da für den nächsten Tag in Kathmandu bereits wieder Streik geplant ist, werden wir, anstatt am nächsten Morgen, bereits an diesem Abend losfahren. So wollen wir die Streikposten umgehen. Um 19 Uhr geht’s los, die bekannte Strecke von 170 km über Sunkhani, wo im Juni das Medizinische Camp des FriendCircle WorldHelp stattfand, bis nach Lapelang. Vom ersten Besuch in dem abgelegenen Dorf wissen wir schon, dass dieses per Fahrzeug nicht zu erreichen ist. Dies ist ein Grund dafür, dass die Bevölkerung nach dem Erdbeben weniger Hilfsgüter erhalten hat, als gut erreichbare Dörfer. Mühselige zwei Stunden Fußmarsch über Berge müssen hinter sich gebracht werden, um die Menschen zu erreichen. Die Information darüber, dass die Bewohner hier noch bedürftiger sind als anderswo, erhielt unser Führer Mingmar von einem unserer Patienten, der von Michael im Juni behandelt wurde und in Lapelang wohnt.

Eigentlich hatten wir geplant, unterwegs in einem Hotel zu übernachten, doch als wir dort ankommen, ist es schon zu spät. Somit fahren wir die Nacht über weiter und halten nur in Charikot an, um wenigstens eine Stunde zu schlafen. Zugegeben- auf dem Lastwagen ist das etwas schwierig. Nach dem letzten Stück Fahrt trinken wir, zur Erfrischung am Wegrand, einen kleinen Chai. Der Fahrer und seine Begleiter laden die Dächer ab und machen sich wieder auf den Rückweg. Es ist neun Uhr früh und wir müssen noch zwei Stunden auf die Dorfbewohner warten, die den Berg herunter kommen werden, um die Dächer abzuholen. In der Zwischenzeit ruhen wir uns aus und frühstücken. Es gibt Nudelsuppe aus dem Päckchen.
Bald kommen die ersten Bewohner und wir treffen auch den Mann, bei dem wir beim letzten Besuch übernachten durften. Es ist der Bürgermeister des Ortes und hatte beim letzten Besuch bereits alle von unserem Kommen informiert, so dass sich die Leute bei ihm versammeln konnten. Dabei wurde klar, dass die Leute die Dächer sehr, sehr dringend benötigen, um ihre behelfsmäßigen Behausungen vor Wind und Wetter zu sichern, vor allem jetzt, vor dem bevorstehenden Winter. Bisher sind die Hütten meist mit Plastikplanen bedeckt, die jedoch selbst dem Monsunregen nur schwer stand halten. Bis die Menschen das Geld zusammengespart haben, um sich wieder richtige Stein- oder Holzhäuser zu leisten, wird es sicher noch Jahre dauern.
Als alle 55 Familien eingetroffen sind, erfahren wir, dass die Betroffenen einer „niederen Kaste“, genannt „Thami“, angehören. In Nepal gibt es sehr viele verschiedene Bevölkerungsgruppen, die zugleich auch eine Einteilung in Kasten beinhaltet, ähnlich wie in Indien. Oft ist es unüblich, solchen Menschen zu helfen. Umso mehr drücken die Familien ihre große Freude über die lebensnotwendigen Mitbringsel aus. Wir sind alle tief berührt über die dankbaren Worte und Gesten und möchten sie, an dieser Stelle, bewusst an alle Freundinnen und Freunde zu Hause weitergeben. Erst durch Eure Hilfe und Unterstützung sind solche Aktionen hier möglich. Die Beschenkten drückten u.a. aus, dass sie diese Unterstützung ihr ganzes Leben schätzen und niemals vergessen würden.

Nun beginnt die Verteilung der Dächer. Der Bürgermeister hat eine Liste, aus der hervorgeht, wer bereits von einer anderen Spendenaktion Dächer erhalten hat und wer nicht. Es soll sicher gestellt werden, dass alle am Ende dasselbe bekommen. Jede Familie erhält dementsprechend ein oder ein halbes Bündel Dachplatten. Die bunt - hauptsächlich in Rottönen - bekleideten Frauen, setzen sich auf ihre Platten und warten das Ende der Verteilung ab, während die Männer das Mitgebrachte verteilen. Schließlich werden die Dachplatten zusammengerollt, geschnürt und die Dorfbewohner tragen sie auf ihrem Rücken den Berg hoch. Manche Güter werden zu einem anderen Punkt an der Straße transportiert, von wo der Weg, über die Hügel, zu den am höchsten gelegenen, Häusern noch kürzer ist.
Während der Verteilung kommt ein junger Mann auf uns zu und erzählt, dass es in Lapelang, welches in verschiedene Dorfbereiche aufgeteilt ist, noch einen weiteren Bereich gibt, in dem 50 Familien auch noch großen Bedarf an Dächern hätten. Diese sind ebenfalls benachteiligt, da sie aus einer unteren Kaste sind. Wir versprechen, diese Information weiterzugeben, um zu Hause zu überlegen, ob eine weitere Unterstützung mit Dächern bei einer unserer nächsten Reisen möglich ist. Um in Kontakt bleiben zu können, tauschen wir Telefonnummern aus.
Die Verteilung der Solarzellen wird auch noch ausgiebig diskutiert, doch bald ist klar, dass eine am unteren Ende des Berges an einem Haus befestigt wird und die andere am oberen Ende des Berges. Auf diese Weise können alle Bewohner ihre kleinen Lampen und Telefone aufladen, um mit ihren, weit entfernt wohnenden, Verwandten, Kontakt zu halten.
Auch wir laufen nun, den bekannten Weg, zuerst auf einer Schotterpiste, dann über einen riesigen Erdrutsch und später über Trampelpfade hoch und runter. Dieses Mal haben wir Glück mit dem Wetter und es regnet nicht. Wir sind alle sehr müde, weil wir vergangene Nacht im Transporter kaum geschlafen haben und fallen erschöpft in einer Gast- Hütte in den Schlaf. Am nächsten Tag ist Katrin  etwas krank, vielleicht vom Wasser, mit dem wir unterwegs, an Quellen, unsere Flaschen auffüllen. Während Mingmar, früh am Morgen, die Solarzelle anschließt, kann Katrin noch etwas schlafen.

Nachdem wir uns mit einem nepalesischen Frühstück stärken konnten, brechen wir auf, um dem verschlungenen Trampelpfad weiter nach oben zu folgen, zu einer Hütte oben am Berg, wo wir die zweite Solarzelle anschließen werden. Da Katrin noch nicht so fit ist, laufen zunächst alle etwas langsamer, aber schon bald fühlt sich Katrin wieder gut. Die Leute, die wir treffen, sind alle sehr nett und offen und die Landschaft wunderschön. Das viele Grün und die friedliche Ruhe sind erholsam.
Unterwegs sehen wir viele Hütten, die nur mit Plastikplanen bedeckt sind und noch ordentliche Dächer brauchen. Manchmal sind die Plastikplanen mit Ästen bedeckt, um das Plastik zu schützen. Einige Leute haben unsere Dächer gelagert, um sie in den nächsten Tagen zu verbauen. Andere haben ihre Hütten schon mit unseren Dächern verbessert. Überall bleiben wir stehen und meine Begleiter halten einen kleinen Plausch auf Nepalesisch. Alle freuen sich sehr über die unerwartete Unterstützung. Eine alte Frau, die alleine lebt, sagt: „Mein Segen wirkt immer. Immer werdet ihr gesegnet sein.“ Gerade die alten Leute hier sind sehr beeindruckend. Sie haben ein, aus unserer Sicht entbehrungsreiches Leben, doch so nahe an der Natur, wirken sie alle sehr zufrieden.
Bald sind wir in der Hütte angekommen, in der die zweite Solarzelle installiert werden soll, um den Bewohnern am oberen Teil des Berges die Versorgung  mit Strom zu ermöglichen. Eine passende Stelle für die Batterie und die Solarzelle wird gesucht und beides wird angeschlossen. Wie an der vorigen Stelle schon sind die anwesenden Kinder höchst fasziniert von den Elektroarbeiten und beobachten Mingmar aufmerksam. Unser Freund hat zum Glück die erforderlichen Fähigkeiten, um alles säuberlich zu installieren. Auch in der Hütte dieser Familie gibt es nun ein Licht, das auch nach Einbruch der Dunkelheit gegen 19 Uhr noch verschiedene Arbeiten, z.B. die Hausaufgaben der Kinder, ermöglicht.
Da es nun schon zu spät ist, um Richtung Bus aufzubrechen, schlagen wir in dem alten, beim Erdbeben zum Teil zerstörten, Haus in einem „ungefährdeten“ Zimmer unser Nachtlager auf. In der Nacht giest es wie aus Kübeln, was uns jedoch nicht stört. Regnet es nachts, ist die Wahrscheinlichkeit normalerweise groß, dass es tagsüber wieder schön ist.
Früh am Morgen brechen wir, nach einem stärkenden Tee und Nudelsuppe auf, um über die Kuppe des Berges zur nächstgelegenen Bushaltestelle zu gelangen. Tatsächlich ist von hier aus dieser Weg zur Straße der kürzere. Die Wanderung führt steil durch den Wald, auf Trampelpfaden, nach oben und dann, auf der anderen Seite, genau so steil und verschlungen wieder nach unten. Da nützt das Fitness-Studio zu Hause nichts und man behält einen schönen Muskelkater in Erinnerung :-)
An der Straße angekommen, warten wir auf den nächsten Bus. Wir haben Glück und können in einem Jeep mitfahren, der ebenfalls, routinemäßig, die Leute nach Kathmandu transportiert, was geringfügig teurer aber viel komfortabler ist. Nach sechs Stunden sind wir wieder in Kathmandu und erholen uns von der Reise.
Wir haben das befriedigende Gefühl, die Verluste der Menschen, aufgrund des Erdbebens, etwas erträglicher gemacht zu haben. Nebenbei wirkt die Begegnung mit den gastfreundlichen Menschen noch lange nach. Dankbar für die vielen bereichernden Erfahrungen und Begegnungen denke ich an ein nepalesiches Sprichwort: „Nicht du veränderst Nepal, sondern Nepal verändert dich."
Katrin, September 2015

 

Di 01.09.2015 - 10:00, veröffentlicht von Frank

Bericht aus Nepal

Liebe Freundinnen und Freunde,

in Kathmandu habe ich Mingmar (unseren Bergführer von der ersten Reise nach Nepal) und Bishal (einen weiteren Helfer) getroffen und wir sind mit dem öffentlichen Bus nach Lapelang gefahren, etwa 7 Std., das liegt hinter Sunkhani. In Charikot haben wir kurz Raj (ebenfalls ein Helfer vom letzten Mal) getroffen, in der Bank, in der er jetzt arbeitet.
Da der Bus nicht bis Lapelang fährt, (das ist sehr abgelegen oben in den Hügeln), mussten wir noch 2,5 Stunden laufen.
Es war ein rechtes Abenteuer. Geregnet hat es und am Schluss gab’s Blutegel an den Füßen. In Lapelang konnten wir bei einer Familie schlafen. Am nächsten Morgen trafen über 20 Bewohner des Dorfes bei uns ein und wir konnten über ihre Situation sprechen. Zum Teil haben sie Dächer erhalten, aber nicht alle. Viele Menschen sind aus unteren „Kasten“, also generell benachteiligt. Wir rechneten aus, dass wir für 55 Familien Wellblechdächer kaufen können. Sie waren sehr glücklich und wir haben dann noch ein paar Fotos von unbedachten, improvisierten Häusern gemacht. Leider hat es wieder wie aus Eimern geregnet und wir mussten das Fotografieren dann abbrechen. Bei der Lieferung der Dächer würden wir ohnehin nochmal hochkommen.
Der Regen hat uns die letzten Tage schwer erwischt. Später sind wir die Berge wieder nach unten gelaufen (mit Zelten etc. 20 kg und meinem Gepäck von 15 kg... ).
Beim nächsten Mal werden wir das Meiste in Kathmandu lassen. Abends besuchten wir noch Sunkhani, wo im Mai das medizinische Camp statt gefunden hatte. Wir übernachteten bei Bekannten von Bishal in einer sehr engen Hütte. Das ist schon irre, wie die Leute wohnen: improvisiert, kaum Platz, aber dennoch zufrieden. Vor dem Erdbeben hatten die meisten auch nicht viel größere Wohnungen. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Kathmandu. Das Warten auf den Bus dauerte diesmal, wegen Erdrutschen, länger.
Erd- und Steinlawinen sind grad ziemlich heftig wegen dem vielen Regen und den Löchern in der Erde, die vom Erdbeben herrühren. Heute ruhen wir uns aus. Es ist ohnehin Samstag und die Läden haben zu.
Morgen werden wir die Dächer besorgen. Dann werden wir einen Transporter mieten und übermorgen wieder hochfahren. Die Leute werden die Dächer selbst abholen. Unglaublich, wie man diese Dächer 2 Stunden den Berg hochtragen kann! Allerdings haben wir später gesehen, dass Fahrzeuge durchaus etwas näher ans Dorf fahren können. Wir hatten wohl den falschen Bus...
Die Frau einer Familie, in welcher wir zuerst übernachteten, leidet unter einer Hautwucherung und da die Familie sehr arm ist, willigten wir ein, die Operation zu bezahlen. Sie befindet sich nun auch in Kathmandu, wo sie in einer Klinik behandelt wird.
In Sunkhani (dem Ort des medizinischen Camps, welches der FriendCircle WorldHelp im Mai 2015 durchführte) freuten sich die Leute riesig, uns wieder zu sehen. Wir besuchten die Hütte, in welcher Tee verkauft wird. Wir wurden eingeladen.
Eine alte Frau sagte: „Seit ihr da wart und Michael alle behandelt hat, musste niemand mehr zum Arzt. Eure Medizin hat alle gesund gemacht!“

 

Di 25.08.2015 - 09:30, veröffentlicht von Frank

Bericht von Ronja - Weiterreise nach Hyderabad - zurück nach Delhi und Suppenküche

Hetauda, Nepal

Ronja im Heim besucht
Nach den Besuchen der Schulkinder in Chakia und Chota Phool besuchen wir Ronja, unseren „Findling“, die wir beim letzten Aufenthalt in Nepal in der felsigen Einöde auflasen, in ihrem neuen Zuhause. Nachdem unser Freund Ramavarai zunächst ein kleines Kinderheim auf indischer Seite gefunden hatte, wo Ronja einige Tage bleiben konnte, befand die indische Polizei, nach Meldung von Ronjas Schicksal, dass das Mädchen wieder nach Nepal zurückkehren müsse, auch wenn Ronja augenscheinlich wohl eher indischer als nepalesischer Abstammung ist.
Ende gut alles gut: Heute ist Ronjas neues Zuhause ein Heim in Hetauda in Nepal. Als Thomas und Katrin die Organisation besuchten, hatten sie den festen Eindruck, dass es Ronja gut geht, obwohl sie immer noch kaum spricht. Sie hat sogar einige Kilo zugenommen und aß sogleich die, von ihnen mitgebrachten Chips. Über die gute Wendung des Schicksals von Ronja sind wir alle sehr glücklich...

Hyderabad

Rohrleitungen verteilen Brunnenwasser auf die Felder mehrerer Familien
Verputz schützt Häuser vor Feuchtigkeit und Zerfall

Nachdem die Besuche in den Dörfern bei Bhubaneswar abgeschlossen sind, folgt eine weitere Fahrt mit dem Nachtzug nach Hyderabad. Wieder kommen wir früh am Morgen an und ruhen uns erst mal im Hotel aus. Nun geht es auch schon los, zusammen mit unserer Freundin Meena, mit dem Taxi zu der etwa 3 Stunden entfernt gelegenen Kleinstadt Kamareddy. Hier liegt in der Nähe, abseits auf dem Land gelegen, das Leparadorf Vandrikal, in welchem letztes Jahr ein Brunnen zur Bewässerung der Felder gebohrt wurde und welcher seither reichlich Wasser liefert.
Der Plan für diesen Aufenthalt sieht vor, einerseits einen Brunnen zur Trinkwasserversorgung zu bohren und zusätzlich den Besitzern der anliegenden Felder des oben genannten Brunnens Kunststoffrohre zur Wasserverteilung zur Verfügung zu stellen. Wie manche sich vielleicht erinnern, haben wir beim letzten Aufenthalt im April versucht, einen zweiten Feldbewässerungsbrunnen zu bohren, was jedoch aufgrund des niedrigen Grundwasserstandes nicht möglich war.
Nun gab es aber gerade jetzt, nachdem die Leute so lange auf Wasser gewartet hatten, starke Regenfälle (die nebenbei die Temperatur sehr abkühlten und so für uns etwas erträglicher machten). Was sich einerseits als Segen erwies, war nun für die Leute nicht günstig, denn aufgrund des durchfeuchteten Bodens konnte der Hydrologe, der die günstigste Stelle für die Brunnenbohrung herausfinden kann, auch diesmal, keine Messungen durchführen.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass das Verlegen von Rohren, vom Brunnen zu verschiedenen Feldparzellen, begonnen werden konnte. Wir treffen uns mit einigen Bewohnern des Dorfes vor einem Geschäft für Baumaterialien. Um uns vor dem Monsunregen zu schützen werden rasch ein paar Schirme gekauft, damit wir auf der Rückfahrt nicht stundenlang, mit nassen Kleidern, im Taxi sitzen müssen. Mit Venu und Meena werden die Anzahl und die Qualität der Kunststoffrohre besprochen. Der Preis wird verhandelt und wir können eine rasche Einigung erzielen.
Wir bezahlen Rohre samt Zubehör und lassen uns die Quittung überreichen. Üblicherweise schreiben die Leute hier in Telugu, der Regionalsprache, die mit Hindi wenig zu tun hat, doch wird uns auf unser Bitten hin die Rechnung auch in Englisch ausgehändigt, was es für das deutsche Finanzamt doch einfacher macht, auch wenn die verschiedenen indischen Schriften wunderschön aussehen.
Da die Straßen zum Dorf schlecht befahrbar sind, wird ausgemacht, dass die Rohre geliefert werden, sobald es etwas trockener ist. Auch aufgrund des Regenwetters können die Bauern nicht sofort mit dem Verlegen anfangen, so dass wir den Beginn der Arbeiten dieses Mal nicht sofort dokumentieren können. Doch Meena verspricht, uns Fotos zukommen zu lassen. Wir sind erleichtert, den  mühseligen, verschlammten und unbefestigten Weg zum Dorf nicht noch einmal auf uns nehmen zu müssen und wir begeben uns auf den Heimweg.
Am nächsten Tag ist es notwendig, sehr früh aufzustehen, denn die zu besuchende Kolonie „Jammi Gunta“ befindet sich ebenfalls ca. 240 km entfernt und wir können sie in etwa 3 Stunden erreichen. Die Zufahrt zu dem sehr weit abgelegenen Dorf ist, da der Weg nicht befestigt ist, vom Regen völlig verschlammt, so dass das unser Auto nicht weiterfahren kann. Einer der Bewohner holt uns mit dem Traktor ab und wir gelangen auf dem holprigen Gefährt, an Baumwollfeldern vorbei, entlang zu dem Dorf.
Auch hier würde ein Trinkwasser-Brunnen dringend benötigt. Doch auch hier scheitert die Umsetzung an den Wetterverhältnissen: wegen des feuchten Bodens kann der Hydrologe nicht messen, an welcher Stelle die Wasserwahrscheinlichkeit hoch genug ist, um die kostspielige Bohrung durchzuführen.
Daher setzen wir uns mit einer weiteren Bitte der Bewohner auseinander. Alle sind im Halbrund um ein paar Plastikstühle herum versammelt und der Präsident des Dorfes trägt uns ihren Wunsch vor. Die Leute hatten zuvor kleine Hütten, haben jedoch mit Unterstützung der Regierung vor sieben Jahren neue Häuschen bekommen. Diese sehen hübsch aus, sind jedoch nicht verputzt und somit nicht genügend abgedichtet. Eigentlich müssten die Wände innen und außen verputzt werden, um richtigen Schutz vor Nässe und Zerfall zu gewährleisten.
Da dies jedoch sehr teuer ist und sie diese Maßnahme von ihrem wenigen erbettelten Geld nicht durchführen können, bitten sie uns, ihnen den Verputz der Innenwände zu ermöglichen. Dies würde nicht nur die Feuchtigkeit draußen halten und für Hygiene sorgen, da nun keine Insekten mehr in die Häuser kommen könnten, sondern der Verputz der Decke trägt außerdem dazu bei, dass diese nicht nach und nach herunter bröselt. Wir begutachten die Situation und sehen, dass sich durch die Regenfälle bereits feuchte Stellen gebildet haben und dass außerdem tatsächlich innen schon der Sand von der Decke rieselt.
Aufgrund des zur Verfügung stehenden Budgets ist klar, dass bei diesem Besuch die Materialien für die Hälfte der Häuschen gekauft werden kann. Mit einem Losverfahren, bei dem zwei Kinder die „Lotto-Fee“ sein dürfen, wird entschieden, welche Häuschen zuerst den Verputz bekommen sollen. Zu unserem Wohlwollen sehen wir, dass unter den zuerst Begünstigten viele alte, sehr von Lepra gezeichnete, Menschen sind.
Den, für die Verputzarbeiten benötigten Sand, können wir nicht im Geschäft kaufen, sondern wird von Arbeitern am Fluss abgebaut. Nachdem noch einige Kleinigkeiten besprochen wurden, begeben wir uns wieder auf den Traktor, um zu einem Zementhändler zu fahren, nachdem uns die Bewohner mit viel Dank und „Namaste“-Grüßen verabschiedeten.
Beim Zementhändler können wir einen guten Preis aushandeln und besprechen, dass der Zement, sobald die Regenfälle aufgehört haben, zur Kolonie geliefert wird. Meena wird die Bauarbeiten, die beginnen, sobald es trocken ist, begleiten und uns Fotos davon schicken. Nun machen wir uns auf den Heimweg und spät abends fallen wir müde, aber zufrieden, in unsere Betten.

Delhi

Suppenküche für ca. 40 arme Kinder und einige notleidende Menschen
Nach unserer Ankunft in der Hauptstadt freuen wir uns, für einige der vielen bedürftigen Menschen, die unter Delhis Brücken leben, unsere beliebte „Suppenküche“ durchführen zu können. Viele der Menschen sind aus armen Gegenden Rajasthans, wo sie keine Einnahmequellen haben. Sie leben daher die meisten Monate des Jahres in Delhi auf der Straße.
Mit dem Taxi fahren wir zu der bekannten Stelle und rufen die Kinder, die zur Sicherung des Lebensunterhalts ihrer Familien, auf den Straßen Rosen verkaufen. Schnell kommen viele Kinder angelaufen, so viele wie kaum sonst. Normalerweise sind mehr Erwachsene dabei, aber heute ist Katrin auf einmal, von zunächst etwa 20 Kindern, umringt.
Wir gehen zu einer offenen Straßenküche, die Parathas (mit Kartoffeln und Gemüse gefüllte Pfannkuchen) herstellt. Daneben befindet sich ein Kiosk mit Getränken und Keksen. Die Kinder, zu denen sich nun auch noch ein paar Elternteile gesellen, setzen sich in einer Reihe auf ein Mäuerchen und warten geduldig. Zunächst teilen wir ein Fläschchen Saft aus, was für sie eine Besonderheit darstellt und durch die Vitamine durchaus auch von Nutzen ist. Freudig trinken sie den Mango- und Apfelsaft aus, manche haben Tetrapacks bekommen und lassen die leeren Päckchen, nach dem Austrinken, lachend unter ihren Füßchen „knallen“.
Während die Kinder nach und nach ihr Essen vor sich, auf den Boden, gestellt bekommen, fotografiert Thomas die Kinder, die sichtlich Freude haben.
Nachdem wir die Teller mit dem Essen ausgeteilt haben, bekommt jeder der Anwesenden noch eine Packung Kekse. Erfreut und winkend verabschieden sich die Kinder und Eltern von uns. Ein Mädchen schenkt Katrin noch eine kleine Tüte mit drei roten Rosen...

 

Fr 21.08.2015 - 10:30, veröffentlicht von Frank

Bericht von Bhubaneswar - „Dorf Bapuji“ und Kolonie „Ram Krishna“

Neue Dächer ersetzen die alten undichten Dachplatten
Unterstützung einer vaterlosen Familie

Aussetzung des Nachmittagsunterrichts

Von Patna aus brechen Thomas, Katrin und Venu am 8.8. mit dem Nachtzug nach Bhubaneshwar, Richtung Süden, auf. Die Strecke von ca. 1000 km wird in knapp einem Tag zurückgelegt. Morgens, nach der Ankunft trinken wir erstmal einen heißen Tee am Bahnhof, um wach zu werden. Genau in diesem Moment passiert es, dass sich eine Aluminiumdachplatte über uns löst und mit großem Karacho zu Boden fällt. Die Platte fiel einige Zentimeter neben Katrin herunter, doch nicht einmal der Becher in ihrer Hand hatte Staub abbekommen. Was für ein Glück! Die Sicherheitsbestimmungen hier müssten vielleicht noch einmal überarbeitet werden smiley
Am nächsten Tag besuchen wir die Leprakolonie „Bapuji“ (gemeint ist damit „Mahatma Gandhi“) in Jatni, einer Kleinstadt, ca. eine Stunde von Bhubaneswar gelegen. Hier hatte der FriendCircle WorldHelp letztes Jahr im September mit neuen Bedachungen der Hütten begonnen. Die etwa 20 Jahre alten Dächer sind undicht, was in der Regenzeit ein großes Problem darstellt und mit der Zeit die gesamten Häuschen zerstören würde. Neue Dächer können sich die Bewohner der Kolonie, die vom Betteln leben, nicht leisten.
Daher kaufen wir bei einem Händler für Zementwellplatten die letzte Charge von Platten für 5 Häuser für ca. 30.000 indische Rupien, umgerechnet 450 €. Die Platten werden sogleich zur Kolonie geliefert und dort ausgeladen. Mit dem Bau wird begonnen, sobald die Regenzeit vorbei ist. Bis dahin werden die Platten in einem Gemeinschaftsraum gelagert. Wir überzeugen uns davon, dass die bisher neu überdachten Häuser einen guten Eindruck machen. Die Bewohner sind sehr glücklich über die fertigen Dächer.
Weiterhin gewährt der FriendCircle WorldHelp dem Jungen „Krishna“ und seiner vaterlosen Familie seit Jahren fortlaufend eine monatliche Unterstützung, damit der Junge in die Schule gehen kann, anstatt für den Familienunterhalt arbeiten zu müssen.

Anschließend fahren wir noch in das Lepradorf „Ram Krishna“ in Bhubaneswar, in dem der FriendCircle WorldHelp letztes Jahr Toiletten gebaut hat. Auch hier waren die Dächer, die sich bei der letztjährigen Begutachtung noch als tauglich erwiesen, mittlerweile in einem desolaten Zustand. Die Löcher wurden durch Plastikplanen notdürftig überdeckt. Wir betrachteten die Situation und dokumentierten die Schäden auf Fotos. Ein, von Lepra stark gezeichneter, Mann zeigte uns, wie im hinteren Teil seiner Hütte sogar das ganze Dach marode war. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es von selbst herunterfällt.
Im Gespräch mit den Bewohnern schlägt Venu, unser indischer Freund, vor, dass wir die Reparatur der Dächer von den bedürftigsten und am Meisten auf Hilfe angewiesenen Personen zuerst machen sollten, um die Kosten zu senken. Dies betrifft in diesem Fall die Witwen und alten Menschen. Die anderen Bewohner zeigten sich solidarisch und waren mit dieser Lösung einverstanden, was uns sehr freute. Mit der Arbeit könnte beim nächsten Besuch bzw. vor der nächsten Regenzeit begonnen werden.

 

Di 18.08.2015 - 16:30, veröffentlicht von Frank

Bericht von den Kolonien Chakia und Chota Phool in Nordindien

Kolonie Chakia:
Schulmaterial, Hygieneartikel und neue Schuhe ermöglichen Kindern den Schulbesuch
Überprüfung des Schulerfolgs und des Nachhilfeunterrichts

Nachdem Thomas und Katrin in Delhi angekommen sind, nutzen sie den ersten Tag, um Geld zu wechseln und für Thomas eine Simkarte und Kleidung zu besorgen. Am nächsten Tag geht es mit dem Nachtzug nach Motihari in Bihar. Die zu besuchenden Lepradörfer sind relativ nahe gelegen und es ist nicht weit nach Nepal, wo wir Ronja, das beim letzten Mal in Nepal gefundene Mädchen, besuchen wollen.
Als erste Station unserer Reise besuchen wir die Leprakolonie Chakia im gleichnamigen Ort. Hier bezahlt der FriendCircle WorldHelp seit einigen Jahren den Nachhilfeunterricht für die rund 24 Kinder. Zuvor waren diese aufgrund des Stigmas ihrer leprabetroffenen Eltern vom Schulbesuch ausgeschlossen und erst durch das Auftreten der Freunde konnten die Lehrer davon überzeugt werden, dass die Kinder nicht von der Krankheit betroffen sind. Seither sorgt FriendCircle WorldHelp regelmäßig dafür, dass die Kinder Schulmaterial und Hygieneartikel erhalten, damit ihnen ein ordentliches Erscheinen in der Schule ermöglicht wird, was eine Voraussetzung für den Besuch der Schule ist. Zusätzlich gibt ein Nachhilfelehrer nachmittags Unterricht, um das Verpasste nachzuholen und die Schüler zusätzlich zu fördern.
Auf dem Weg zum Dorf machen Katrin und Thomas mit ihren indischen Begleitern bei einem Schreibwarenladen halt und beauftragen eine Lieferung der benötigten Hefte und des Schreibmaterials für die nächsten vier Monate. Anschließend tätigen wir noch den entsprechenden Einkauf von Hygieneprodukten wie Seifen, Zahnbürsten usw. Für die Eltern, die aufgrund der leprabedingten Behinderung, mangelnder Bildung und des Stigmas hauptsächlich vom Betteln leben, ist der Erwerb dieser, für uns selbstverständlichen Dinge, schwierig bis unmöglich. So ermöglichen wir mit dieser Unterstützung, dass den Kindern die Integration in die Gesellschaft besser gelingt und sie für die Zukunft eine bessere Perspektive erhalten.
Im Dorf angekommen, sind die Kinder und der junge Nachhilfelehrer bereits im Gemeinschaftsraum versammelt. Mit Hilfe von Venu, unserem indischen Freund, überprüfen wir ihre Fortschritte. Es herrscht eine gewisse Prüfungsatmosphäre.
Die Schüler, die nicht an der Reihe sind, sitzen über ihren Heften und wiederholen das Gelernte oder schreiben Buchstaben oder Zahlen in ihre Hefte. Die Kindergartenkinder in der ersten Reihe nutzen dafür kleine Schiefertafeln. Jeweils ein Schüler kommt nach vorne und wird in Englisch oder Mathe abgefragt, manche sagen ein Gedicht auf oder singen ein Lied. Wir sind mit dem Lernstand zufrieden und sehen, dass sie sich Mühe geben und regelmäßig die Schule besuchen. Wir loben sie und teilen ihnen noch jeweils ein kleines Mäppchen, um die Stifte aufzubewahren, und eine Stofftasche für den Transport der Schulsachen aus.
Zum Abschluss gehen wir mit den Schülern in ein Schuhgeschäft, um ihnen ein Paar Schuhe zu kaufen, da es in den Schulen nicht gerne gesehen wird, wenn die Kinder barfuß kommen. Sie freuen sich sehr über das seltene Geschenk und tragen stolz die Schuhschachtel nach Hause.

 

Kolonie Chota Phool:
Vordächer vor den kleinen Räumen schaffen einen zusätzlichen Raum
Überprüfung des Erfolgs des Schul- und Nachhilfeunterrichts

Am nächsten Tag besuchen wir das Lepradorf Chota Phool („Kleine Blume“) in der Nähe der Stadt Areraj. Wie am Vortag kaufen wir auf dem Hinweg Schulmaterialien und Hygieneartikel für die 37 Kinder der Kolonie ein. Beim zweiten Geschäft wundern wir uns, da der Laden leer ist und renoviert wird. Wie wir erfahren, gab es ein Feuer, bei dem das Geschäft ausbrannte, doch der Inhaber hat die Waren während der Renovierung bei sich zu Hause gelagert.
In der Kolonie erhielten die Bewohner bei den letzten beiden Besuchen Vordächer für die Überdachung des Vorplatzes ihrer U-förmig, um einen Innenhof herum angeordneten, Betonhäuschen. Nun können sie auch in der Monsunzeit draußen sitzen und kochen und haben sozusagen einen weiteren Raum, zusätzlich zu ihrer kleinen dunklen, Wohnung. Wir fotografieren die so neu entstandenen Räume und ihre Bewohner, um den Erfolg zu dokumentieren.
Nun versammeln die Kinder sich, auf einer Plane sitzend, um uns ihre Fortschritte zu präsentieren. Dabei lernen wir die neue Lehrerin kennen, die Tochter der bisherigen Nachhilfelehrerin Sanju. Diese hat in der Stadt eine andere Arbeit aufgenommen, bei der sie mehr verdient, den Nachhilfeunterricht jedoch an ihre Tochter Payal weitergegeben, die auch einen adäquaten und kompetenten Eindruck macht.
Wir sind mit den Fortschritten der meisten Schüler zufrieden, bei einigen jedoch stellt sich heraus, dass sie den Nachmittagsunterricht nicht regelmäßig besuchen. Pro Nachmittag fehlen vielleicht 2-3 Schüler. Um zu vermeiden, dass dies auf die anderen Schüler einen ansteckenden Effekt hat, reagieren wir konsequent. Unter großer Diskussion zwischen Venu, dem Regionalmanager Ramavarai, der Lehrerin und einiger der anwesenden Eltern äußern wir zunächst einmal unseren Unmut darüber, dass die betreffenden Eltern unsere Bemühungen nicht genügend unterstützen und die Kinder regelmäßig zum Unterricht schicken. Da die meisten der Eltern ebenfalls nie die Schule besucht hatten, fehlt manchen von ihnen das richtige Verständnis darüber, wie wichtig der regelmäßige Schulbesuch der Kinder für ihre Zukunft ist. Wir teilen ihnen mit, dass wir daher unsere Unterstützung zurückfahren werden, sollten in Zukunft nicht alle Schüler am Nachmittagsunterricht teilnehmen. Auch die angedachte Unterstützung mit Kleidung verschieben wir auf das nächste Mal.
Die Eltern sind betroffen und wir haben den Eindruck, dass wir mit dieser Art des Vorgehens das Gewünschte erreichen, nämlich dass die Eltern das Ihrige dazu tun, um die Arbeit Früchte tragen zu lassen. Es sollte nicht der Eindruck erweckt werden, dass unsere Unterstützung selbstverständlich ist, sondern dass wir einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Spenden erwarten.
Sehr erfreut sind wir über den Umstand, dass die beim letzten Mal festgestellte Unterernährung einiger Kinder sich wesentlich gebessert hat. Dies zeigt den Erfolg, der vom FriendCircle WorldHelp zur Verfügung gestellten, Entwurmungsmittel und Vitamine.

Weitere Berichte folgen...
 

Sa 01.08.2015 - 21:35, verfasst von Frank

Katrin und Thomas unterwegs nach Indien und Nepal

Guten Abend,

seit heute sind Katrin und Thomas für den FriendCircle WorldHelp unterwegs. Die Reise führt zuerst nach Delhi, Indien. Von dort geht es nach ein paar Tagen mit Suppenküche in Delhi weiter zu den Kolonien Chakia und Chota Phool. Dort leben leprabetroffene Menschen und die Kinder der Familien werden vom FriendCircle WorldHelp für den Schulbesuch unterstützt. Von dort geht es dann weiter nach Birgunj in Nepal, da der Ort direkt in der Nähe der Kolonien liegt. Dort möchten Thomas und Katrin das kleine Mädchen "Ronja", welches bei der Reise nach Nepal in einer Steinwüste vorgefunden wurde, im Kinderheim besuchen. Die Reise geht dann planmäßig weiter Richtung Süden nach Bhubaneshwar zu einer weiteren Kolonie Leprabetroffener. Mit einem Inlandsflug geht es weiter nach Südindien in den Bundesstaat Telagana zu weiteren Dörfern. Hier steht wieder das Wasser und mögliche Brunnebohrungen im Vordergrund, wie schon z.B. beim letzten Besuch in der Kolonie nähe Kamareddy. Während Thomas anschließend nach Hause zurückkehrt, wird Katrin noch nach Nepal reisen und die Orte von der Reise im Mai wieder besuchen. Mit im Gepäck sind wieder einige Zelte, Isomatten und Schlafsäcke, die bereits im Mai von vielen hilfsbereiten Bambergern gespendet wurden. Anfang September wird dann auch Katrin nach Hause zurückkommen.
Wir freuen uns über Besuche hier im Tagebuch, wo wieder Berichte und Fotos erscheinen werden.

Frank

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Kolonie Chakia. In Indien ein normales Klassenzimmer. Die Schüler sitzen auf dem Boden, die Hefte oder Tafeln werden auf die Beine gelegt.
Es ist toll die Fortschritte der Kinder zu sehen. Früher ging in dieser Kolonie kein einziges Kind in die Schule...
Bei jedem Besuch wird notwendiges Schulmaterial oder Kleidung gekauft.
Die Schulkinder der Kolonie Chakia im Schulhaus welches der FriendCircle WorldHelp vor drei Jahren erbaut hat.
Einkauf mit Kindern aus der Kolonie Chakia
Die Vordächer an den Hütten in der Kolonie Chota Phool wurden auch durch den FriendCircle WorldHelp finanziert. In der Regenzeit bleibt so das Innere der Hütten trocken und die Bewohner können den Platz davor nutzen.
Kolonie Chota Phool
Es ist schön zu sehen, mit welcher Freude die Kinder lernen.
Verteilung von kleinen Geschenken an die Bewohner.
Zurück im Dorf wird das Material abgeladen.

Kommentare(3)

Liebe Katrin, lieber Thomas,

für eure Hilfs-Tour nach Indien und Nepal wünsche ich euch alles Gute, viel Kraft und Ausdauer und dass ihr wieder allen Herausforderungen gewachsen seid. Gottes Segen! Toll, dass ihr all die Strapazen auf euch nehmt um anderen zu helfen.

Klasse! Schon wieder Indien und Nepal! Mein Respekt!
Katrin allein in Nepal - das stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Ich freue mich, daß Ihr Eure so wichtige Arbeit unentwegt fortsetzt und mittlerweile Erfolge verbucht!
Macht gern weiter so. Ihr seid Vorbild für alle Menschen: Jeder kann jetzt hier vor Ort auf seine ureigene Weise die Flüchtlinge unterstützen. Thomas und Katrin drücke ich die Daumen und Euch allen wünsche ich viel Freude - trotz der zahlreichen schweren Schicksale. Herzlichst, Susann

Super, tolle Berichte und sehr gute Arbeit geleistet. Da weiß man, dass das Geld gut und sicher an die wirklich Bedürftigen ankommt.

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