Jardim Gramacho

Hilfsaufenthalt

Kurzbericht zur Reise nach Brasilien im September 2014

Gemeinsam mit Julia Gama, der amtierenden Miss Brasilien, die Alexandra durch die Arbeit auf der Deponie „Jardim Gramacho“ kennengelernt hat, wurden ein, durch den FriendCircle WorldHelp finanzierter Kleinlaster mit Nahrungsmitteln und 40 Wasserfiltersystemen an die bedürftigsten Familien verteilt.
„Sie haben tatsächlich alles getan, was sie versprochen haben!“, weint die 40- jährige Mara ins Telefon, als sie einem Vertrauten gegenüber von der Unterstützung durch den FriendCircle WorldHelp berichtet. Tage zuvor hatte Mara die anderen Mitarbeiter und Alexandra noch beschimpft, als sie mit ihrer Kamera durch die Müllberge stapften.
„Verschwindet“, tobte sie, „ihr kommt nur, um Fotos zu machen und dann seid ihr wieder weg!“. Mara ist eine der vielen Mütter auf Jardim Gramacho, die derzeit für sich und ihre Kinder keine Zukunftsperspektive sehen. Seit die Müllhalde, ehemals eine der größten Deponien der Welt, 2012 geschlossen wurde, sind die meisten Menschen hier arbeitslos. „Früher haben wir als Ungelernte gut Geld verdient und konnten uns über Wasser halten, aber seit die Regierung die Müllberge an einen anderen Platz verlagert hat, kämpfen wir ums tägliche Überleben.“
Viele Kinder, 16 am Vormittag und 17 am Nachmittag, scharen sich um Mara, spielen mit leeren Plastiktüten und herumliegen- den Steinen. „Mir tun diese Kinder leid und daher kümmere ich mich um sie“, meint Mara. „Wo sind ihre Eltern?“, fragt Alexandra. „Sie versuchen hier und da etwas Geld zu verdienen, um an Essen zu kommen“, antwortet sie. „Und du machst das freiwillig? Wie kannst du die Kinder denn versorgen?“. Maria fängt zum wiederholten Mal an, zu weinen und erklärt, dass sie jedem Kind täglich fünf von den kleinen Keksen geben kann, welche sie Alexandra in der spärlich ausgestatteten Küche zeigt. „Ein Mittagessen gibt es nur freitags. Doch wir haben Glück: ein Handwerker hat dieses Haus für sich gebaut und ich darf die Kinder hier kostenlos betreuen.“
 Damit, dass Mara am nächsten Tag tatsächlich mit vier vollen Einkaufswägen aus einem Supermarkt kommen und dass alle Kinder in den nächsten drei bis vier Monaten jeden Tag ein warmes Mittagessen bekommen werden, hatte niemand gerechnet. Auch damit nicht, dass die einzige kleine Bäckerei am Ort vom FriendCircle WorldHelp komplett leergekauft und zudem ein vollbeladener Kleinlastwagen mit frischem Obst an die Kinder verteilt wird...

 

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  • Der Jardim Gramacho (deutsch: Garten Gramacho) wurde im Juni 2012 nach über 34 Betriebsjahren geschlossen und war eine der größten Mülldeponien der Welt. Die Bewohner lebten und arbeiteten dort unter schwersten Bedingungen gegen Entgelt.
  • Heute leben die Menschen dort im „Ausnahmezustand“. Etwa 3.000 von 4.000 Personen sind offiziell nicht registriert. Die Probleme sind vielfältig: keine Arbeit, kein sauberes Wasser, zu wenig Nahrung.

 

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