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Krisenhilfe im Erdbebengebiet

Türkei März 2023

Am 1. März sind Michael, Andreas und Farhad von München über Izmir nach Diyarbakir im Osten der Türkei gereist. Gemeinsam mit Abdu und Kale hat das Team dort eine Woche in den zerstörten Städten und Dörfern verbracht. Viele Menschen haben ihre Heimat verlassen und Zuflucht bei Freunden oder Familienmitgliedern an anderen Orten gesucht. Manche Familien leben im Moment getrennt, weil die Väter vor Ort versuchen, die Behausungen instand zu setzen und ihre Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht haben. Diejenigen, die noch vor Ort in den zerstörten Siedlungen ausharren, leben in Zelten oder notdürftig errichteten Hütten.

Die Erlebnisse sind sehr intensiv, sind doch viele der Menschen, welche die Freunde treffen traumatisiert und verzweifelt.

Michael berichtet:

Das Dorf Aksu, welches direkt am Anfang besucht wird, wurde fast völlig zerstört von dem massiven Erdbeben am 6.2. um 4.17 Uhr zerstört. Die Menschen sind im Schlaf überrascht worden. Elf sind dabei verschüttet worden und gestorben. Das Dorf und die Zufahrtsstraße war zudem bis vor zwei Wochen auch noch unter einer dicken Schneedecke und telefonische Hilfe konnte nicht angefordert werden, sodass die Menschen alleine zurechtkommen mussten.
Von etwa 100 Familien sind 40 weg. Viele Frauen sind mit den Kindern vorübergehend bei Verwandten. Die Männer sind überwiegend noch da. Ismail, der Bürgermeister des Dorfes erzählt, dass er zu Beginn des neunzig-sekündigen Bebens im Schlaf mit dem Kopf fast bis an die Decke des Raumes katapultiert wurde.
Es sind einfache Menschen, die Tabak anbauen, was sie jetzt auch nicht mehr können. Sie haben Albträume und Depressionen, sind froh dass jemand da ist, der mit ihnen redet, ihr Leid teilt…

Es gibt keine Geschäfte, sodass man manchmal den Eindruck hat, durch Geisterstädte zu fahren. Um die Menschen in entfernteren Gebieten zu erreichen, die mit am schwersten betroffen sind, fährt unser Team täglich etwa vier Stunden einfach (ca. acht Stunden insgesamt) mit Auto und Truck.

Da die Preise in den wenigen noch geöffneten Geschäften in die Höhe geschossen sind, ist Essen kaum noch bezahlbar. Die mit dem Truck mitgebrachten Nahrungsmittel, Hygieneartikel und auch Kleidungsstücke werden daher dringend benötigt. Unser Team verteilt jeden Tag bis tief in die Nacht und wir treffen hunderte Menschen.
Herzliche und tiefgreifende Begegnungen, welche sich tief in die Erinnerung einbrennen...

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Das Team vor dem Abflug in Müchen. Es fehlt Abdu, welcher bereits voraus gereist war.
In Diyarbakir, auf dem Weg nach Adyaman.
Mohammed Zeyd (10) und Musa (7) sammeln verwertbaren Müll in den Straßen von Diyarbakir. Der Vater ist leider verstorben und die Mutter ist krank und kann nicht arbeiten.
Ismail, der Bürgermeister des Dorfes erzählt, dass er zu Beginn des neunzig-sekündigen Bebens im Schlaf mit dem Kopf fast bis an die Decke des Raumes katapultiert wurde.
Mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln unterwegs nach Adiyman.
Ilhans Haus ist komplett zerstört. Sein schwer behinderter Sohn wird in Antalya für zwei Wochen notbetreut. Ilhan‘s Tränen und ausufernde Freude nachdem er Hilfe von unserem Team erhalten hat, zeigen seine Not. Ihm bleiben zwei Blechhütten und ein Notzelt.
Abdu (ein Freund aus Deutschland, der bereits voraus gereist war) und Andreas verteilen die mitgebrachten Pakete mit dringend benötigten Produkten.
Bis in die Nacht werden den, durch das Erdbeben obdachlos gewordenen Menschen die Hilfsgüter gebracht.
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Die ohnehin ärmliche Dorfbevölkerung hat neben Schäden an ihren Häusern jetzt auch die Möglichkeit verloren, ihre Waren zu verkaufen.

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