Unterstützung

Leprabetroffene in Orissa, Suppenküche, Metallwerkstatt und Nomadenvolk in Nepal

Fortsetzung der Direkthilfe in Indien und Nepal

Di 19.09.2017 - 20:40, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank

Kindersterblichkeit und Unterernährung- Nepals letztes Nomadenvolk

In den letzten Tagen der Tour in Nepal muss sich unsere Freundin Silvia bereits wieder verabschieden und nach Deutschland zurückfliegen. 
Um die verbleibende Zeit gut zu nutzen, entscheiden sich Katrin und Mingmar nach längerem Überlegen mit dem Bus von Kathmandu aus in den 700 km weit entfernten Ort Dailekh zu fahren, um dort eines der letzten Nomadenvölker Nepals, der „Raute“ besuchen.

Dailekh, ein Ort im Westen Nepals, gilt als besonders unterentwickelt. Zum einen liegt dies daran, dass es dort kaum Tourismus gibt, zum anderen sind die angrenzenden Gebiete von Indien und China nicht besonders gut entwickelt, was sich wiederum auf die Situation im Inland auswirkt, dessen wirtschaftliche Lage vom Handel mit den umliegenden Nachbarn abhängig ist.

Mingmar, der hauptberuflich Sherpa (Bergführer) ist, entdeckte den Nomadenstamm auf einer seiner Trekkingtouren. Dadurch erfuhrt er, dass die Menschen derzeit unter großer Nahrungsknappheit leiden und dringend Reis benötigen.
Seit vielen Generationen lebt dieses Volk hauptsächlich von der Affenjagd, doch durch zunehmende Abforstung der Wälder und die Ausbreitung von Dörfern gelingt es immer weniger, den ursprünglichen Lebensstil zu bewahren. Unterernährung und eine hohe Kindersterblichkeit sind die Folge.

…die anderthalbtägige Busfahrt in den unterentwickelten Westen innerhalb der Monsunzeit ist eine Herausforderung für sich. Ursprünglich asphaltierte Straßen weisen breite Spalten und Risse auf und zusätzliche Erdrutsche verschmälern regelmäßig die Wege. 
Ein erstes Hindernis ergibt sich durch einen Stau auf einer, auch von vielen nach Indien fahrenden Lastwagen, befahrenen Straße. Links vom Bus befindet sich der Berg, rechts der Abhang mit Fluss unten. Am Vortag gab es einen Erdrutsch, der zwar mittlerweile notdürftig abgetragen ist, doch staut sich der Verkehr immer noch. 

Man fühlt sich wie eingesperrt zwischen den klapprigen, verstaubten Fahrzeugen. Fast alle Straßen sind nach dem Erdbeben vor drei Jahren schlechter geworden. Häufig ergeben sich durch die vom Beben verursachten Löcher im Berg bei Starkregen in der Monsunzeit vermehrt Erdrutsche.
Unablässig weht der Staub durchs geöffnete Fenster. Ließe man es jedoch zu, würde es im Inneren des Fahrzeugs zu stickig werden. 
Die musikalische Untermalung ist gewöhnungsbedürftig: damit der Fahrer des Busses, der auf der ganzen Fahrt kein einziges Mal ausgewechselt wird, nicht einschlafen kann, tönt regelmäßig laute nepalesische Musik für alle durch den Bus, natürlich auch in der Nacht.

Als Katrin und Mingmar am nächsten Tag gegen 16 Uhr in Dailekh erschöpft ankommen, stellen sie fest, dass der Jeep, den Mingmar bereits gebucht hatte, aufgrund der Verspätung des Busses schon anderweitig vergeben ist. Die Suche nach einem neuen Taxi scheint eine eigene Herausforderung zu werden. Doch sie haben Glück: 5000 Rupien (etwa 45 €) für zwei Stunden Fahrt, um einiges billiger als die „Forderungen“ zuvor. Die weitere Fahrt durch teilweise 70 cm tiefe Schlaglöcher auf matschigen Böden verlangt dem Fahrer und seinen Begleitern einiges ab. 

Als unsere Freunde den Platz am vereinbarten Treffpunkt endlich erreichen, beginnt es bereits zu dämmern. Der Reishändler, der sie weiter in Richtung ihres Zieles führen wollte, ist nicht zu sehen. Der Jeepfahrer wird ungeduldig und bittet unsere Freunde auszusteigen und ihn noch vor der Dunkelheit über die nicht ungefährlichen Straßen wieder nach Hause zurückfahren zu lassen. 

Unter dem Dach eines Kiosks sitzend fragt sich Katrin nun zum ersten Mal, ob sie ihr Ziel diesmal wirklich erreichen würden. Es beginnt leicht zu regnen und eine Familie setzt sich im Dunkeln zu ihnen. Ein Gefühl der inneren Zufriedenheit macht sich bemerkbar. Es gibt keinen Strom und offensichtlich haben die Menschen hier kaum das Nötigste und doch wirkt alles so friedlich. 

Mit dem Gepäck auf dem Rücken (Zelt, Isomatte, Schlafsack etc. ) steigt einer der Männer zusammen mit unseren beiden Freunden höher, wo ein letztes Auto bereit steht, das sie wiederum ein weiteres Stück höher in die Nähe ihres Zieles bringt:
...wenn man schon ganz weit gefahren und gelaufen ist und denkt, weiter abgelegen ist kaum mehr möglich, dann geht es immer noch weiter und höher… und das erstaunliche ist: überall leben Menschen…
Mitten in der Dunkelheit erreichen Katrin und Mingmar schließlich ein kleines Dorf, wo sie die Möglichkeit bekommen, in einem winzigen Zimmerchen ihr Nachtlager aufzuschlagen. Ein Glück, dass die mitgebrachten Zelte im Regen nicht mehr aufgebaut werden müssen. 

Etwas erholt lernen unsere Freunde am nächsten Morgen eine französischen Sprachforscherin kennen, die seit Jahren bereits hier lebt. Die Begegnung erweist sich für die anstehende Arbeit als besonders hilfreich, da die Wissenschaftlerin eben genau das Volk und dessen Sprache erforscht, welches das Ziel der Reise ist. So erfahren unsere Freunde einiges über die Lebensweise dieser Menschen. 
Dass der FriendCircle WorldHelp mit Grundnahrungsmitteln bei der jetzigen Nahrungsknappheit unterstützen möchte, erachtet die erfahrene Wissenschaftlerin als sehr wertvoll. 

Trotz vieler Herausforderungen im täglichen Leben, möchten die "Bewohner der Wälder“ ihren Lebensstil nicht aufgeben, obwohl ihnen die Regierung mehrfach kleine Wohnungen mit ebenso kleinem Garten angeboten hat. Einige wenige hatten das verlockende Angebot in der Vergangenheit angenommen, sind aber durch die, für sie völlig fremde Art zu leben, gescheitert. Durch den Verlust ihrer bisherigen Aufgabe- der des nomadischen Lebensstils- und dem damit einhergehenden Wegfall ihrer Identität begannen die Männer Alkohol zu trinken. 

Katrin und Mingmar hoffen insgeheim, dass dies den letzten Ureinwohnern nicht passieren wird. Sind es doch die Wesen der Erde, die auf ihre eigene Art und Weise nur zu gut wissen, wie die Natur geschützt und bewahrt werden kann, weil sie in ihr und von ihr leben. In einem Reiseführer können sie später erfahren, dass dieser Stamm der Raute der letzte Nepals ist.

Um vier Uhr morgens stehen unsere Freunde auf, um im Dunkeln mit Stirnlampen ausgerüstet, den Rest des Berges zu erklimmen, der zu den dort lebenden Bewohnern und zur Ausgabestelle der Reisspende, einem kleinen Laden, führt.
Als im Nebel die ersten Zelte der Nomaden gesichtet werden können, ist dies ein spannender Moment- ein Treffen mit einem Volk, welches noch, wie die frühen Jäger und Sammler in und mit der Natur lebt.

Beim kleinen Laden auf der Höhe des Berges angekommen, warten schon etwa 60 Kinder und ältere Menschen. Ein Teil des etwa 150 Personen großen Stammes, hauptsächlich die jungen Erwachsenen, sind vor ein paar Tagen in weiter entfernt gelegene Wälder gezogen, um sich auf Nahrungssuche für das Dorf zu begeben. Der Nomadenhäuptling tritt dankbar zu Mingmar und Katrin. In den vergangenen Monaten lief er öfter ins Dorf, um sich dort ein Handy auszuleihen und Mingmar dann zu erklären, wie dringend sie Reis bräuchten.
Als Mingmar Katrin’s Wertschätzung gegenüber der Erhaltung dieser ursprünglichen Lebensweise und den Menschen selbst gegenüber ausdrückt, bedankt sich der Häuptling nochmals für alle und bittet, dass unsere Freunde sie nicht vergessen sollen.
Vorsichtig wird der kostbare Reis in Tücher gefüllt, die dann als eine Art Beutel auf den Rücken gehievt werden. Auch die Kinder dürfen Bündel tragen.
Leider bleibt nicht viel Zeit, um die Begegnung mit diesen Menschen noch intensiver erleben zu können, denn das Datum von Katrin’s Rückflug nach Deutschland naht.

Auch der Rückweg gestaltet sich spannend. Mit dem Jeep durch hohe Schlammlöcher, dann mit dem Kleinbus – der richtige ist schon wieder weg - nach Surkhet. Gerade noch rechtzeitig, um den Nachtbus nach Kathmandu zu erwischen. Und, wie bei fast allen Touren des FriendCircle WorldHelp: eine Panne muss sein. Am nächsten Nachmittag, ca. zwei Stunden vor Kathmandu, bleibt der Bus stehen. Alle Versuche, ihn wieder zum Fahren zu bekommen, sind ohne Erfolg. 
Doch ebenfalls wie immer hat unser Team Glück im Unglück: der freundliche Fahrer organisiert Ersatzplätze für alle in anderen Bussen.
Am Abend des vierten Tages seit der Abreise kommen Katrin und Mingmar völlig erschöpft in Kathmandu an. Was ihnen bleibt, ist die Freude und die innere Zufriedenheit, dass einige Menschen weniger auf diesem Planeten gerade an Hunger leiden. Und noch eines: Die Wertschätzung und die Dankbarkeit gegenüber einem Ort, wo sie die Nacht in einem warmen Bett verbringen können. 

 

Fr 15.09.2017 - 17:40, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank

Großer Erfolg für junge Menschen in Nepal - Metall- und Schneiderwerkstatt

In Kathmandu angekommen trifft Katrin auf Silvia, eine Freundin, die bereits vor einigen Jahren zusammen mit Katrin für den FriendCircle WorldHelp in Indien unterwegs war.
Zunächst steht der Besuch der, im April diesen Jahres fertig gebauten Werkstatt für junge, benachteiligte Menschen in einem Bergdorf an. Etwa anderthalb Stunden Richtung Dhulikhel, im Osten Nepals auf einem steilen Bergplateau steht das einfache Steinhaus, bestehend aus zwei Räumen; rechts die Metallwerkstatt für junge Männer und links die Schneiderei für die Frauen.

…im rechten Raum sitzen auf einem Podest vier Männer, die Kupfergegenstände bearbeiten.
Auf Fragen unserer Freunde hin, erklären die fleißigen jungen Leute, dass die Kelche z.B. bei religiösen Zeremonien verwendet werden und daher auf dem Markt gut verkauft werden können. Figuren, die ebenfalls bearbeitet werden, können bereits gegossen erworben werden, um ihnen dann mittels Hammer und Nagel schöne Muster einzugravieren. 
Wenn die Bewohner die Produkte dann auf dem Markt verkaufen, wird ein Teil des Gewinnes an die Arbeiter ausgezahlt. Der andere Teil füllt eine Gemeinschaftskasse, um davon erneut Material kaufen zu können. Katrin, Silvia und Mingmar sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt der Werkstatt. Ist es doch ein angestrebtes Ziel der Arbeit des FriendCircle WorldHelp die Menschen auf Dauer unabhängig von weiterer Hilfe und Unterstützung zu machen.

Im Nebenraum befinden sich vier Nähmaschinen. Eine Schneiderin zeigt unseren Freunden Fotos von Kleidern, die sie bereits verkaufen konnten. „Einen Großteil der Stoffe haben wir schon verarbeitet“, berichtet die junge Frau und erklärt weiter, was es für Frauen in Nepal bedeutet, wenn sie zum Lebensunterhalt der Familie beitragen können.

„Wir sind in unserer Dorfgemeinschaft mehr anerkannt, doch auch unsere eigenen Ehemänner begegnen uns mit mehr Respekt. Wir sind so dankbar, denn diese Arbeit verbessert unser Leben in großem Maße."
Nach einer gemeinsamen Beratung entscheiden sich Silvia, Mingmar und Katrin den fleißigen Frauen nochmals Unterstützung zu geben, indem neue Stoffe für die traditionellen Oberteile und Hosen in einem Stoffgeschäft ausgesucht werden. Auch einige Meter Jeansstoff wird auf Wunsch eingekauft, da diese Hosen auch in Nepal begehrt und auf dem Markt gut zu verkaufen sind. Möglicherweise ist der Gewinn nicht sonderlich groß, weil es diese Hosen auch im üblichen Handel günstig zu kaufen gibt, doch die jungen Frauen sind voller Enthusiasmus, diesen Versuch zu wagen und sich möglicherweise darüberhinaus einen erweiterten Kundenstamm aufzubauen.
Wie immer wird in den jeweiligen Geschäften kräftig verhandelt und die Arbeitsweise des FriendCirlce WorldHelp dargelegt, so dass jedesmal etwas vom kostbaren Spendengeld eingespart werden kann.
DANKE an ALLE, die mitgeholfen haben, dass dieses Projekt für die betroffenen Menschen ein großer Erfolg wurde. Diese Bewohner hatten nach dem schweren Erdbeben 2014 keinerlei Hilfe bekommen und ihre Situation war nahezu ausweglos. Als Analphabeten und zur Kaste der Dalits (=Unberührbare) gehörend, wollte beim ersten Besuch des FriendCircle WorldHelp im August 2016 kaum ein Landsman mit ihnen auch nur einen Tee trinken...
Heute können sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und ein menschenwürdigeres Leben führen.
 
Fotos:
Mit Hammer und Nagel werden Muster in die Kupferplatten eingearbeitet.
Subash- 25 Jahre alt- bringt den anderen Männern das Handwerk bei.
Mit Begeisterung und großem Fleiß arbeiten die jungen Männer an den Kupferteilen.
Mingmar und Silvia begutachten die künstlerischen Werke.
Hier werden Kupferkelche hergestellt.
Die fleißigen, jungen Frauen beweisen ihre Fähigkeiten.
Silvia prüft die Qualität der Stoffe, welche der FriendCircle WorldHelp erneut zur Verfügung stellt.
 
Eine bessere Zukunft für ein ganzes Dorf- DANKE ALLEN, die mitgehofen haben, dies möglich zu machen..
 

So 10.09.2017 - 08:50, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank

Hilfe nach heftigen Regenfällen

Weiter geht es ca. neun Stunden mit dem Nachtzug von Bhubaneshwar nach Balangir, ebenfalls im Bundesstaat Orissa.
Kalari ist der Name des Dorfes, das Katrin, Venu und Umesh als nächstes besuchen. Wie in den anderen Dörfern auch, sind die Lehmhütten der Menschen teilweise in erbärmlichem Zustand, vielfach einfach notdürftig mit Plastikplanen bedeckt. Die heftigen Regenfälle waren dafür verantwortlich, dass Behausungen buchstäblich in sich zusammengebrochen sind.
Um die Kosten für eine Verbesserung möglichst niedrig zu halten werden für die betroffenen Familien eiserne Eckstreben und Ethernitplatten als Dächer besorgt. Auf diese Weise ist es den Menschen möglich, mit einfachen Mitteln- Lehm oder Ziegelsteinen- die Wände selbst wieder hochzuziehen. Es wird Material für 18 Häuser eingekauft. 
 
ENTWEDER ZU VIEL ODER ZU WENIG WASSER
Hatibari, ein Dorf mit ca. 160 Einwohnern, in der Nähe von Sambalpur, ist das nächste Ziel der Reise. Ein ruhiger und friedlicher Ort, wo Elefanten leben sollen, von Wäldern und Feldern umgeben. 
Als unsere indischen Freunde und Katrin in das Dorf kommen, werden sie sehr herzlich empfangen- mit gepflückten Blumen. 
Auf die Frage, was das vordringliche Problem der Dorfbewohner sei, erfahren sie, dass sie zwar einiges an Ackerland bewirtschaften können, jedoch aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen, trotz Fleiß, die Ernte zumeist sehr mikrig ausfällt, so dass Hunger als Folge nicht ausbleibt.
Der heftige Monsunregen lässt einerseits das Gemüse nicht richtig gedeihen, andererseits bringt er für einen fruchtbringenden Reisanbau, welcher in Indien ein Grundnahrungsmittel ist, zu wenig Wasser bzw. regnet es über einen zu kurzen Zeitraum. Die Auswirkungen sind Armut und Hoffnungslosigkeit. 
In diesem Fall kann ein Brunnen und ein dazugehörges Bewässerungssystem, welches das Wasser zu den Feldern zu bringt, enorm viel bewirken. 
Die Brunnenbohrung kann aus technischen Gründen jedoch erst bei der nächsten Tour in diesen Bundesstaat erfolgen, denn nur in der trockenen Jahreszeit kann risikofrei gebohrt werden.
Für dieses Mal haben die Menschen wieder Hoffnung bekommen, einen neuen Antrieb, mit Vertrauen in die Zukunft zu schauen.
 
NAHRUNG IST DAS, WORAUF ES ANKOMMT
Nachdem alle anstehenden Arbeiten an verschiedenen Orten zu Ende gebracht sind, geht es für unsere Freunde mit dem Nachtzug 22 Stunden weiter zurück nach Delhi. 
Rohtak heißt der nächste Ort, den zu erreichen es weitere 200 Kilometer mit dem Taxi zurückzulegen gilt. Man könnte sagen: „eine Ochsentour“, doch unsere Freunde nehmen die Entbehrungen gerne in Kauf. Ist es doch letztlich nicht das, was wir besitzen oder das, was wir nehmen, was uns glücklich macht, sondern das, was wir zum Wohl anderer zu tun...
 
60 Bewohner, zumeist ältere Menschen und sehr viele davon behindert mit „verkrüppelten“ Gliedmaßen kümmern sich so gut es geht umeinander. 
Viele von ihnen können nur noch in seltenen Fällen zum Betteln gehen, weil auch das schon zu anstrengend für sie ist. Unter den einfachen Pritschen, auf welchen sie nachts liegen, sind Gefäße zu sehen, in welchen alte Brötchen aufgetürmt sind, die in Wasser eingebrockt werden, wenn die Nahrung knapp wird. 
Bei einem Händler in der Nähe geben Katrin und Venu eine Großbestellung mit Grundnahrungsmitteln auf.
Die Dankbarkeit der Menschen ist überwältigend. „Es ist ein so großes und wertvolles Geschenk, was wir bekommen haben“, sagt einer der Anwesenden. "Bitte sendet alle unsere Liebe in euer Land und zu euren Freunden."

Fotos:
In allen Dörfern freuen sich die Kinder, wenn Katrin Süßes mitbringt.
Zum Dank faltet eine Frau ihre Hände. Die Lepra hat ihr alle Finger genommen.
Grundnahrungsmittel- das Wichtigste für die Menschen in Rohtak.

 

Sa 01.09.2017 - 13:08, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank

Weiterfahrt nach Orissa und Besuch von neuen Leprakolonien

Am nächsten Tag treffen sich Katrin und Venu, um mit dem Zug über 1800 km in ca. 24- Stunden Richtung Südosten, in den Bundesstaat Orissa zurückzulegen. In der Nähe der Hauptstadt Bhubaneshwar werden sie Lepradörfer besuchen, die der FriendCircle WorldHelp bisher noch nicht aufgesucht hat.

Nach der Ankunft am Bahnhof geht es vier Stunden weiter mit dem Taxi. "Maa Tarini" (auf deutsch: „die Mutter, die dich rettet“) heißt das erste Ziel in der Nähe der Stadt Bhadrak. 
15 Familien mit circa 30 Kindern leben hier neben einem Fluss in einer kleinen Siedlung aus Lehmhütten. 
Die Behausungen sehen vergleichtsweise ordentlich aus, doch ist es notwendig, die Strohdächer jedes Jahr oder spätestens alle zwei Jahre zu erneuern, damit die Menschen in der Regenzeit nicht unter den undichten Dächern zu leiden haben. Dies kostet jedoch für jede Familie etwa 6000 Rupien, welche sie durch Betteln mühsam erarbeiten müssen. Ein Betrag, der ihnen dann wieder zum täglichen Einkauf von Nahrung fehlt. Der Wunsch der Menschen nach Dachplatten ist allzu verständlich und überdies aus unserer Sicht bescheiden. Als Katrin die 12 Dachplatten pro Haus zusagt, sind die Bewohner des Dorfes überglücklich.
Auch die kleine Schule im Dorf, welche von einem Lehrer, der täglich von außerhalb kommt, um die Kinder zu unterrichten, soll- zur Freude aller- neue Dächer erhalten.
Gesagt, getan! Kaum ist der Beschluss gefasst, sitzen alle Freunde auch schon wieder im Auto, um zum Baugeschäft zu fahren. Als Venu und Katrin dem Besitzer des Ladens von der Arbeit des FriendCircle WorldHelp berichten, ist der Mann so gerührt, dass er für das Material einen besonders großzügigen Rabatt gewährt.
 
Da am nächsten Tag der „Tag der Unabhängigkeit Indiens“ (Befreiung aus der Kolonialherrschaft von Großbritannien) gefeiert wird, beeilen sich unsere Freunde, um alle zusätzlich benötigten Materialien wie Bedeckungen der Dachfirstkanten, Haken, etc. in verschiedenen anderen kleinen Geschäften zu besorgen. 
 
In einem weiteren Dorf stellen Katrin und Venu fest, dass die Leute in ihren Hütten kaum Licht haben, da nur ein kleines Fenster pro Hütte vorhanden ist. Die Möglichkeit Strom, mittels einfacher Glühbirnen zu installieren, ist gegeben. Lediglich Draht muss eingekauft werden, um die Menschen in ihren einfachsten Behausungen mit mehr Helligkeit im Alltag zu unterstützen. Da es in Indien abends generell sehr bald dunkel wird, sind die Menschen gezwungen, schon um ca. 19.00 Uhr abends ihr normales Alltagsleben zu beenden. Umso mehr wird es eine große Verbesserung sein, auch abends mehr Licht in den dunklen Hütten zu haben.
 
Fotos:
Katrin und Venu besuchen neue Lepradörfer im Osten Indiens.
So sehen einzelne Hütten dort aus. Baumaterial darf nichts kosten, da die Menschen sehr arm sind und ihr Geld für Nahrungsmittel benötigen.
Katrin besucht die Menschen in ihren Hütten.
Alle wünschen sich Dachplatten, um in der Regenzeit vor der Nässe besser geschützt zu sein.
Mit allereinfachsten Verhältnissen müssen die Menschen zurechtkommen.
Hier wird bereits das Stroh von den Hütten genommen, um danach die neuen Dachplatten anzubringen.
Ein Teil der Dachplatten ist bereits geliefert.
Wenn es Arbeit im Dorf gibt helfen alle mit. Auch jene mit starken Behinderungen.
 

So 27.08.2017 - 12:20, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank

Ankunft in Indien und Suppenküche in Delhi

Seit dem 8. August ist Katrin in Indien unterwegs, um die Projekte des FriendCircle WorldHelp vor allem in Leprakolonien im Osten Indiens weiterzubetreuen. August ist einer der heißesten Monate und die langen Autofahrten sind sehr anstrengend. 
Obgleich es viel zu tun gibt, lässt es sich Katrin nicht nehmen, die wenigen freien Stunden, die an den beiden Tagen vor der Abfahrt in den Bundesstaat Orissa zur Verfügung stehen, auszunutzen, um Straßenkinder zu besuchen, welche unter den Brücken Delhis leben.
Die Freude ist groß, als sie zusammen mit indischen Freunden die wohlbekannten Kindergesichter wiederentdeckt. Passend zum Unabhängigkeitstag versuchen die Kinder kleine indische Flaggen an die vorbeifahrenden Autos zu verkaufen.
An drei verschiedenen Tagen während der Tour verköstigte Katrin bei der "Suppenküche" jeweils ca. 60 Menschen, insgesamt 180. 
Immer wieder setzen sich auch andere alte oder kranke Menschen dazu, die um Essen bitten und wie immer darf jeder so viel essen, bis er ganz satt ist.
Als Highlight gibt es noch einen frisch gepressten Fruchtsaft, dessen Zubereitungszeit etwas länger braucht. Doch alle warten brav und geduldig auf der Mauer, bis sie an der Reihe sind.

In der Galerie findet ihr einige Fotos von den Aktionen.

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Es gibt Fladenbrot mit verschiedenen Gemüsen und Joghurt.
Jeder darf so viel essen, bis er richtig satt ist.
Katrin und Venu besuchen neue Lepradörfer im Osten Indiens.
So sehen einzelne Hütten dort aus. Baumaterial darf nichts kosten, da die Menschen sehr arm sind und ihr Geld für Nahrungsmittel benötigen.
Alle wünschen sich Dachplatten, um in der Regenzeit vor der Nässe besser geschützt zu sein.
Hier wird bereits das Stroh von den Hütten genommen, um danach die neuen Dachplatten anzubringen.
Ein Teil der Dachplatten ist bereits geliefert.
Mit Begeisterung und großem Fleiß arbeiten die jungen Männer an den Kupferteilen.
Hier werden Kupferkelche hergestellt.
Reis und Bätter, Früchte und Samen aus dem Wald sind neben der Affenjagd die Hauptnahrungsmittel des Nomadenvolkes.

Kommentare(1)

Liebe Katrin, du bist ne Wucht. Ich wünsche die viel Erfolg und Spaß bei deinen Aufgaben. Komm gesund wieder
bis bald Ingrid

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