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Suppenküche, Schulprojekte, Sanitäranlagen
Di 05.04.2016 - 21:10, Bericht von Katrin und Ludmila, hochgeladen von Frank
Bericht von der Reise - Rückkehr in die Heimat
Inzwischen sind Katrin und Ludmila gut nach Deutschland zurückgekehrt. Nachfolgend findet Ihr den Reisebericht:
Indien – Hyderabad, Bihar, Suppenküche
Am 21. März 2016 fliegen wir (Katrin und Ludmila) für den FriendCircle WorldHelp nach Indien, um auf unserer Reise Projektarbeiten in Hyderabad, Bihar und Delhi durchzuführen.
Nach der Ankunft in Hyderabad im Süden Indiens treffen wir Meena, die für die Projekte vor Ort zuständig ist und fahren dann in die Stadt Warangal. Von hier geht es mit dem Taxi zu dem ländlich gelegenen Lepradorf Deena Karuna. Durch die Spenden unserer Freunde zuhause soll ein dringend benötigter Waschplatz gebaut werden. Hierzu werden Rohre besorgt und an den vorhandenen Brunnen angeschlossen. Diese befüllen einen großen geschlossenen Wassertank, in den widerum mehrere Wasserhähne installiert werden. Natürlich wird der Platz sauber betoniert, damit die Menschen nicht im Schlamm ihre Wäsche waschen müssen. Der Platz dient auch der körperlichen Hygiene, die in Indien üblicherweise im Freien stattfindet. Ein weiterer großer Vorteil für die an Gliedmaßen verstümmelten leprabetroffenen Dorfbewohner ist es, das der Wassertank das Wasser viel näher an ihre Häuser bringt und damit den beschwerlichen Gang zum Brunnen deutlich verkürzt.
Zunächst werden die notwendigen Materialien kalkuliert und ein Kostenvoranschlag gemacht. Der Einkauf der notwendigen Baumaterialien geschieht am nächsten Morgen. Nachdem wir im Baugeschäft unsere Arbeitsweise erklärt haben, bekommen wir erfreulicherweise einen deutlichen Preisnachlass. Anschließend wird noch die benötigte Menge Sand und Kieselsteine gekauft, sodass der Beginn der Baumaßnahme direkt vor unseren Augen beginnen kann.
Auf dem Weg zum Auto besuchen wir noch einen älteren, sehr dünnen, kranken und schwachen alleinstehenden Mann, der vor seiner Hütte sitzt. Er fiel uns durch seinen erbärmlichen Zustand schon vorher auf. Uns wird erklärt, dass der Mann alleine nicht in der Lage ist, für sein Essen zu sorgen. Wir unterhalten uns mit Hilfe unserer Übersetzer mit ihm und geben ihm eine Spende für Essen. Der Mann ist überglücklich und bedankt sich viele Male.
Am nächsten Tag geht es in ein noch weiter entfernt auf dem Land gelegenes Dorf, Jammigunta. Dort erhielten die Bewohner letztes Jahr einen neuen Brunnen für Trinkwasser. Leider hat tief unter der Erde Sand die Wasserzufuhr verschüttet, so dass der Brunnen blockiert ist. Wir lassen uns den Brunnen, der abgedeckt wurde, zeigen sowie den abmontierten und in der Kirche aufbewahrten Motor. Diesen kann man wiederverwenden, und wir beauftragen jemanden mit der fachgerechten Säuberung, um Rost und ähnlichem vorzubeugen.
Ein Fachmann kommt und erklärt uns die Möglichkeiten einer „Reparatur“ des Brunnens: Zum einen müsste man etwas tiefer bohren, um den Sand, der den Brunnen blockiert, zu umgehen. Zum anderen müsste nun mit einer anderen hydraulischen Technik gebohrt werden. Wir lassen einen Kostenvoranschlag machen. Da es keine andere qualitativ gute Trinkwasserquelle gibt, ist dieser Brunnen eine enorme Verbesserung der Lebensbedingungen der armen Lepradorfbewohner. Bei der nächsten Reise werden wir die Reparatur beauftragen.
Bihar
Am nächsten Morgen, von Meena haben wir uns bereits verabschiedet, geht es mit dem Zug in den ca. 2000 km entfernt gelegenen Bundesstaat Bihar. Dies bedeutet 33 Stunden im nichtklimatisierten Zugabteil. Unklimatisierte Zugfahrten sind ein interessantes „Indien-Abenteuer“, da man mit vielen Leuten in Kontakt kommt. Allerdings wird man auch staubiger, weil die Zugfenster und -türen stets offen sind. Nicht zuletzt fängt in Indien gerade der Sommer an und in Hyderabad ist es 40 Grad heiß.
Von Patna aus fahren wir noch ca. fünf Stunden nach Motihari, um Hotelzimmer in Nähe der Projekte zu buchen. Da wir nach der langen Zugfahrt erst um 19 Uhr ankommen, bedeutet die darauf folgende stundenlange Fahrt zum Hotel auf den schlechten Straßen eines der ärmsten Bundesstaaten Indiens schon eine gewisse Herausforderung für unsere Nerven. Um ein Uhr nachts fallen wir müde in unsere Betten. Uns fallen wieder einmal sehr deutlich die Extreme in Indien auf: Während wir uns in Hyderabad auf den guten Straßen der Software-Metropole fast wie daheim fühlen, sind die holprigen, mit Baustellen versehenen, verstopften Straßen Bihars jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis, besonders wenn man müde ist und uns das Schütteln des Autos vom Schlafen abhält...
Am nächsten Tag fahren wir in das Lepradorf Chakia, wo wir seit einigen Jahren Nachhilfeunterricht und Schulmaterial für die Kinder zur Verfügung stellen. Schon auf dem Hinweg kaufen wir Hefte und Schreibutensilien sowie Hygienematerial wie Seifen und Zahnpasta für die ca. 20 Kinder ein. Schließlich ist eine Bedingung für den Schulbesuch das saubere und ordentliche Erscheinen der Kinder. Da sie auch wieder ein Set Schuluniform benötigen, kaufen wir die entsprechenden blauen Stoffe und bestellen einen Schneider ins Dorf.
Im Dorf angekommen versammeln sich die Kinder vor uns sitzend. Eins nach dem anderen kommt vor, gibt uns die Hand und stellt sich auf Englisch vor – die kleineren auf Hindi. Wie immer prüfen wir ihre Kenntnisse in den wichtigsten Fächern Hindi, Englisch und Mathematik. Besonderes schön ist es, wenn uns ein paar der Kinder ein Lied vorsingen oder ein Gedicht vortragen. Wir sehen, dass sie gut lernen, Fortschritte machen und die Weiterführung des Projektes gut investiertes Geld ist. Auch dem Lehrer drücken wir unsere Zufriedenheit aus. Nun bekommt noch jedes der Kinder eine Stofftasche und wir verteilen eine Ration der Hygieneartikel. Wer sein derzeitiges Heft bereits vollgeschrieben hat, bekommt ein neues, und einen neuen Stift. Einige zeigen ihren bis auf drei cm heruntergespitzten Bleistift – ein Beweis für ihren Fleiß - und bekommen einen neuen. Schon fast traurig verabschieden wir uns von den vertrauten Gesichtern.
Am nächsten Tag besuchen wir das Lepradorf Chota Phool. Auch dort unterstützt der FriendCircle WorldHelp seit Jahren die Kinder eines Lepradorfes, die dadurch zur Schule gehen können. Als wir zum ersten Mal hierher kamen, war es diesen Kindern nicht erlaubt, die öffentliche Schule zu besuchen. Wochenlange Verhandlungen mit Schulen und Lehrkräften gingen dieser Besuchserlaubnis voraus. Auch einigen Eltern war bis dahin nicht klar, dass Bildung für ihre Kinder eine notwendige Maßnahme ist, um dauerhaft der Armut und dem Betteln zu entkommen. Sie haben selbst nie eine Schule besucht und müssen ihr Leben mit Betteln aufrechterhalten. Dementsprechend beraten sie auch ihre Kinder und schicken sie an „Festtagen“, an welchen die indische Bevölkerung besonders spendenfreudig ist, ebenfalls zum Betteln. Regelmäßig muss einem Teil der Erwachsenen daher erklärt werden, dass die Kinder in der Schule nicht fehlen sollen, wenn sie den Anschluss behalten wollen.
Wir besuchen die staatliche Schule, um uns anhand der Aussagen der Schulleitung, der Lehrer und der Anwesenheitslisten ein Bild von der aktuellen Situation zu verschaffen. Etwa die Hälfte der 37 Kinder lernen prima und erscheinen regelmäßig beim Unterricht. Nach einem ausführlichen Gespräch mit den Eltern, kommen die Kinder an die Reihe. Sie haben ihre Hefte dabei und die Fleißigen unter ihnen zeigen uns ihre Aufgabenhefte. Es ist eine Freude zu sehen, wie die guten Kinder lernen und stolz auf das Gelernte sind. Wir loben sie und sie strahlen über das ganze Gesicht. Nachdem die notwendigen Schulmaterialien für die nächsten Monate ausgeteilt sind, verabschieden wir uns.
Suppenküche
Am nächsten Morgen geht es mit dem Zug zurück nach Delhi. Der Großteil unserer Projekt-Reise ist leider schon zu Ende. Am nächsten Tag gibt es noch unsere „Suppenküche“, bei der wir Familien, die unter Brücken auf der Straße leben, ein warmes Essen, Saft und Kekse austeilen werden. Es ist immer eine Freude, die Kinder und Mütter, die wir bereits kennen, zu sehen – ein sehr vertrautes Gefühl.
Ein Kind nach dem anderen setzt sich auf ein Mäuerchen und erhält sein Mahl. Häufig besteht die „Arbeit“ der Kinder im Rosenverkaufen auf der Straße. Diesmal sind es bunte Luftballons, für die sie hoffen, Käufer zu finden, um ein paar Rupien am Tag zu verdienen. Am Ende kaufen wir noch Medikamente für eine Frau, die uns von der schweren Verletzung ihres Mannes erzählt.
Am 3. April treten wir den Heimflug von Delhi nach einer wieder einmal erfolgreichen und bereichernden Reise an. Danke an ALLE Freundinnen und Freunde zu Hause für Eure tolle und wertvolle Unterstützung!!
Katrin und Ludmila
Mi 30.03.2016 - 22:30, Bericht von Katrin und Ludmila, hochgeladen von Frank
Erste Stationen besucht - neue Fotos online
In den letzten Tagen haben Katrin und Ludmila gemeinsam mit Venu die Kolonien im Süden und Osten besucht. Im Fotoalbum findet ihr Bilder die per Handy gesendet wurden. Bisher hat alles auf der Reise gut geklappt und zum Ende der Woche werden die beiden zurück nach Deutschland reisen. Vor dem Rückflug wird in Delhi noch die Suppenküche durchgeführt.
Wir werden berichten
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Frank
Di 22.03.2016 - 20:00, Bericht von Katrin und Ludmila, hochgeladen von Frank
Ankunft in Indien
Am Montag, den 21.03. sind Katrin und Ludmila von Frankfurt nach Delhi geflogen. Vor dem Abflug haben wir noch das anliegende Foto erhalten. Mit im Reisegepäck sind natürlich, wie immer, viele Strickmützen unserer Strickfreundinnen. Diese werden vor Ort bis zur nächsten Verteilung vor dem Winter eingelagert...
In den nächsten zwölf Tagen werden die beiden ein straffes Programm für den FriendCircle WorldHelp abarbeiten. Zum Auftakt steht wieder die Suppenküche auf dem Programm. Dann geht es von Delhi in die Nähe von Hyderabad. Zuerst wird dort die Kolonie mit Leprabetroffenen besucht, in welcher im November der Brunnen gebohrt wurde. In einer zweiten Kolonie in der Nähe soll anschließend ein befestigter Waschplatz gebaut werden. Die dritte Station der Reise werden die Schulprojekte im Bundesstaat Bihar sein.
Aufgrund der großen Entfernungen werden Katrin, Ludmila und unser indischer Freund Venu einen Inlandsflug und zwei sehr lange Zugfahrten absolvieren, ein besonderes Erlebnis in Indien.
Wir wünschen den beiden eine gute Reise, viel Erfolg und freuen uns schon jetzt auf weitere Fotos und Nachrichten :-)
Alexandra, Michael, Frank and friends
Kommentare(3)
Liebe FriendCircle-Freunde,
gern schließe ich mich den Wünschen von Alexandra, Michael und Frank an. Zugleich drücke ich den Aktiven in Indien die Daumen. Möge das Meiste glatt und ohne große Zwischenfälle klappen. Viel Mut, Kraft und Gesundheit für Euch! Alles, alles Liebe aus Münster/NRW. Wir denken an Euch!
Herzlichst, Susann
Wir wünschen Euch eine gute Reise Ihr zwei Lieben.
Wir freuen uns auf eure Berichte :)
Liebe Katrin und Ludmila,
ihr habt eine tolle Arbeit geleistet.
Schön dass ihr gesund und munter wieder da seid.
Die Bilder sind toll und die Freude die ihr bei der Arbeit hattet springt einem förmlich ins Herz.
Herzlichen Dank für eueren tollen Einsatz, Ingrid
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