Gemeinnütziger Verein
zur Unterstützung von
Kindern und Notleidenden
auf der ganzen Welt
Suppenküche, Schulprojekte und Trinkwasserpumpen
Do 01.09.2016 - 20:30, geschrieben von Katrin und Alexandra, veröffentlicht von Frank
Handpumpen für drei Dörfer in Bihar
Für den nächsten Tag ist geplant, drei neue Leprakolonien zu besuchen. Eine Information erreichte das Team wonach zwar Wasser jedoch nicht genügend sauberes und trinkbares vorhanden sein soll. Eine sehr tiefe Bohrung wäre hier evtl. nicht notwendig, vielmehr sollte das Trinkwasser auf manuelle Weise aus der Tiefe erschlossen und dann mit Handpumpen versehen werden.
Das erste Dorf, das unser Team besucht ist Kumar Bagh. 35 Menschen, davon 18 Kinder leben dort. Bei der Begutachtung des Platzes, welcher für den Brunnen vorgesehen ist, stellt sich nebenbei heraus, dass die Kinder der Kolonie, aufgrund der starken Stigmatisierung und Ausgrenzung von der übrigen Gesellschaft, genau wie in Chakia und Chota Phool nicht zur Schule gehen. Nach einer kurzen Besprechung wird entschieden, dass zunächst unsere indischen Freunde in den nächstgelegenen staatlichen Schulen vorsprechen und um Schulplätze für diese Kinder werben sollen. Sowohl in Chota Phool als auch in Chakia war der FriendCircle WorldHelp erfolgreich, trotz einiger Widerstände der Bevölkerung, auch diesen Kindern leprabetroffener Eltern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Im nächsten Lepradorf „Janbatia“ leben 200 Menschen, davon 125 Kinder. Erstaunlicherweise befindet sich hier auf dem Grundstück der Leprakolonie eine staatliche Schule, die auch von Kindern von außerhalb besucht wird. Ein Grund zur Sorge weniger für unser Team und ein Zeichen, dass die Aufklärung über die Krankheit Lepra und die damit verbundene Integration lokal unterschiedlich fortgeschritten ist.
Auf dem Weg zum dritten Dorf werden in verschiedenen Geschäften Materialien für die Handpumpen der beiden ersten Dörfer eingekauft. Bhairo Ganj, der dritte Ort ist weiter, in der Wildnis, abgelegen. Die 36 Kinder des Dorfes besuchen die Klassen der staatlichen Schule im nahegelegenen Dorf. Unter den ca. 100 Menschen hier leben vorwiegend alte Menschen. Ein älterer Herr, der aufgrund der Lepra beide Unterschenkel verloren hat, tastet sich auf seinen Knien, an die er Plastiksandalen gebunden hat, vorwärts. Wie die anderen Bewohner faltet er respektvoll die Hände und bedankt sich herzlich für den Besuch unseres Teams. Die Menschen berichten, dass bisher noch nie jemand vorbeigekommen sei, um ihnen ein wenig Unterstützung anzubieten.
Bei näherer Betrachtung der Behausungen fällt auf, dass viele nicht fertiggestellt sind. Meist fehlen Fenster oder sogar Türen, die notdürftig mit alten Stoffen verhangen sind. „Nachts kommen oft Füchse und andere Tiere und stehlen uns das wenige Essen, das wir haben“, erklärt ein Bewohner. Außerdem fehle es auch hier an Trinkwasser. Katrin und Claudia versprechen, bei einem der nächsten Besuche in Bihar wiederzukommen, um dann die verschiedenen Probleme anzugehen. Dieses Mal wollen wir uns zunächst um das Trinkwasser kümmern. Die Menschen bedanken sich überglücklich, während Claudia zur Freude der Kinder noch einige der mitgebrachten Luftballons und Haarspangen für die Mädchen verteilt.
Anschließend besorgen Claudia und Katrin eine größere Menge Plastikrohre, da laut einer Untersuchung, in Bhairo Ganj das Wasser tiefer, etwa erst bei 200 Fuß zu finden ist.
Obwohl die Zeit drängt, lassen es sich die Menschen des Dorfes nicht nehmen, ein spätes Mittagessen für das Team zuzubereiten. Da wir wissen, dass es für leprabetroffene Menschen etwas besonders außergewöhnliches ist, wenn Menschen von außerhalb mit ihnen zusammensitzen und essen- was praktisch so gut wie nie vorkommt- sagen Claudia, Katrin und Venu gern zu.
In der Zwischenzeit sind die Brunnenbohr-Arbeiten im zweiten Dorf bereits weit fortgeschritten. Als Katrin und Claudia ankommen, rinnt bereits braune Brühe aus einem Erdloch. Je mehr die kräftigen, jungen Männer pumpen, desto sauberer wird nach und nach das Wasser- ein voller Erfolg!!
Beim nächsten Aufenthalt werden weitere Erfolge der diesmaligen Arbeit sichtbar sein. Für dieses Mal ist die Zeit unseres Teams in Bihar bereits zu Ende und nach einer langen Zugfahrt zurück nach Delhi werden Claudia und Katrin zusammen mit Sunny unter den Brücken Delhis die Kinder noch einmal mit der „Suppenküche“ überraschen...
Wir danken allen Freundinnen und Freunden zu Hause für Eure lieben Kommentare auf der Homepage und auf Facebook, für Euer Dabeisein und Euer Mitmachen! Nur zusammen können wir Großes bewirken!!!
DANKE.
Mo 29.08.2016 - 19:30, geschrieben von Katrin und Claudia, veröffentlicht von Frank
INDIEN – Bundesstaat Bihar: „Chota Phool“
Beim vorletzten Besuch in Chotal Phool baten die Lehrer der örtlichen Schule inständig um den Bau von weiteren Schulräumen, da die bisherigen Räume für die vielen Schüler bei weitem zu klein sind. Bei einem Treffen in der Schule ist neben den Lehrern auch der Dorfpräsident anwesend. Es sollen drei Räume für jeweils 30, also insgesamt 90 Kinder gebaut werden. Als Katrin und Claudia die Schule besuchen, finden sie die Kinder in den verschiedenen Räumen eng zusammen gepfercht entweder auf Holzbänken oder dem Boden sitzend vor.
Es wird eine Kalkulation der verschiedenen Kosten aufgestellt und der Präsident verspricht, dafür zu sorgen, dass keine Mehrkosten entstehen werden. Entweder er würde versuchen, die Kosten selbst zu tragen oder die Preise bei den Geschäften nochmals verhandeln. Alle Anwesenden sind mit dem geplanten Bau sehr zufrieden, auch in den erwartungsvollen Gesichtern der Schüler ist große Freude zu sehen. Als erfahrene Kinderpflegerin nimmt Claudia kurzerhand einen Luftballon, welchen sie dabei hat und ein Stück Stoff, aus dem sie einen Ball bastelt. Hellauf begeistert spielen die Kinder mit dem neuen Geschenk.
Um keine Zeit zu verlieren, fährt das Team gleich zum Baumarkt und es werden die wesentlichen Baumaterialien für den Beginn der Arbeiten eingekauft: Sand, Zement, Ziegelsteine, Eternitplatten für das Dach etc..
Wieder bei der Kolonie angekommen, findet eine erste Besprechung mit dem neuen Nachhilfelehrer statt. Die neue Lehrkraft macht einen kompetenten und durchsetzungsstarken Eindruck auf Katrin und Claudia. Dies ist auch notwendig, da sich beim letzten Mal herausstellte, dass einige Kinder die öffentliche Schule nicht regelmäßig besuchen. Wie auch beim letzten Mal überprüft Katrin die Anwesenheitslisten, die der Nachhilfelehrer akribisch führt.
Ohne Bildung haben diese Kinder, die aufgrund der Tatsache, dass sie leprabetroffene Eltern haben, ohnehin sehr benachteiligt sind, äußerst geringe Chancen dem Kreislauf der Armut zu entkommen. Dennoch ist es notwendig, zu zeigen, dass der FriendCircle WorldHelp bei einer Aufnahme in das Förderprogramm ein Mindestmaß an Engagement und Verständnis bzw. die Mitarbeit der Eltern und Kinder einfordert. Aufgrund der Fehlzeiten mussten daher mittlerweile fünf Kinder aus dem Programm genommen werden, da sich auch nach wiederholter Ermahnung nicht mehr Disziplin einstellte. Die Gründe für das Versäumen des Unterrichts sind vielfältig. Manche der Eltern können zum Beispiel, aufgrund dessen, dass sie selbst nie eine Schule besucht haben, den Wert des Unterrichts nicht zur Gänze verstehen und ermutigen die Kinder daher lieber weiter zum Betteln, weil sie glauben, dass dieses „Einkommen“ für die Familie im Moment wichtiger sei. Die Gabe langfristig, für die Zukunft zu denken, ist ihnen nicht beschieden.
Die Kinder, welche gute Fortschritte machen und regelmäßig den Unterricht besucht hatten, führen im Anschluss Beispiele ihres Gelernten vor. Sie lösen Aufgaben in Hindi, Englisch und Mathematik und tragen Gedichte vor. Mit lautem Beifall wird jeder Beitrag wertgeschätzt. Entsprechend stolz und glücklich zeigt sich das jeweilige Kind.
Für die guten Leistungen werden die Kinder zusätzlich zu den notwendigen Schulmaterialien und der obligatorischen Schuluniform diesmal mit einem weiteren Kleidungsstück belohnt. Kleider für die Mädchen, Hosen und Hemden für die Jungen. Der Schneider kommt eigens in die Kolonie, um Maß zu nehmen. Ein Junge aus der Gruppe der fünf Kinder, welche am Förderprogramm nicht mehr teilnehmen können, beobachtet alles sehr genau und verspricht, dass er ab jetzt die Schule regelmäßig besuchen wolle. Katrin und Claudia sagen dem, Jungen zu, dass er beim nächsten Besuch ebenfalls das Gleiche erhalten würde, wenn sich nach zwei Monaten zeigt, dass auch er regelmäßig zur Schule ginge.
Am nächsten Tag fährt das Team früh los, da die Bauarbeiten in der öffentlichen Schule bereits um sieben Uhr beginnen und vor jedem Bauarbeitsbeginn eine religiöse Zeremonie stattfindet. Ein örtlicher Journalist erfuhr von der Baumaßnahme des FriendCircle WorldHelp und kommt zu einem Interview, das am folgenden Tag in diversen Zeitungen erscheint. Nach kürzester Zeit sind die Bauarbeiten, zu unserem großen Erstaunen, bereits in vollem Gang. Am frühen Nachmittag ist auf einem Grundstück neben der Schule bereits die hintere Mauer des Gebäudes vollständig hochgezogen. Wir machen einige Fotos. Nächstes Mal, wenn wir wiederkommen, werden wir das komplette Ergebnis sehen. Wir freuen uns darauf!
Neben der Begutachtung des Baufortschritts in der Schule und dem Einkaufen der Kleidung, Schulmaterialien und Hygieneartikeln wie Zahnbürsten etc. für die Kinder der Leprakolonien werden außerdem eine Batterie für die gemeinschaftliche Beleuchtung, viele Vitamine und Entwurmungsmittel für Betroffene eingekauft. Eine ausgewogene Ernährung ist für viele arme Menschen in Indien unerschwinglich. Kein Wunder, dass Vitamin- und häufig auch Proteinmangel für viele das tägliche Los ist.
Als die Kinder der Kolonie ihre neuen Kleider erhalten, scheint es uns, als wäre es so wie „Weihnachten" für sie. Die Freude ist überschwänglich. Nach der Verteilung machen wir uns heute etwas früher auf den Rückweg zum Hotel, denn seit Tagen kämpft unser indischer Freund Venu mit starkem Fieber...
Mo 22.08.2016 - 19:30, geschrieben von Alexandra, veröffentlicht von Frank
Katrin und Claudia unterwegs in Indien - Delhi, Bundesstaat Bihar, Delhi
Seit dem 17.08. sind Katrin und Claudia für den FriendCircle WorldHelp in Indien unterwegs. Nach dem Auftakt mit der Suppenküche sind die beiden zusammen mit Venu 20 Stunden mit dem Zug nach Motihari (Bundesstaat Bihar) unterwegs. Dort werden die drei voraussichtlich vier Dörfer von leprabetroffenen Menschen besuchen.
Hier auf den ersten Fotos seht ihr Claudia, Sunny und Katrin beim Verteilen von Mahlzeiten bei der „Suppenküche“ in Delhi...
Kommentare(2)
Viel Mut, Glück und Erfolg vor Ort wünscht dem neuen Team von Herzen Susann. Ihr seid alle sehr genial! Danke für Eure unermüdliche Tatkraft! Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht!
Hallo ihr zwei,
hoffe es ging mit der langen Zugfahrt halbwegs gut.
Also liebe Claudia, als ob du nie was anderes gemacht hättest ,-), sieht man überhaupt nicht, dass dies Neuland für dich ist.
Alles Gute und die nötige Kraft wünsche ich euch von
ganzem Herzen.
Drücke euch fest und ganz liebe Grüße!!!
Susannne