Gemeinnütziger Verein
zur Unterstützung von
Kindern und Notleidenden
auf der ganzen Welt
Unterstützung für Flüchtlinge in Kurdistan
Fr 15.11.2019 - 12:20, geschrieben von Alexandra, Jürgen & Michael
++ Geschichten, die NICHT das „Leben" erzählt… ++
Tourbericht Kurdistan Teil 3 - Abschluss:
Die nächsten Tage werden vor allem Witwen in den Zelten der Flüchtlings-Camps besucht. Auch Treffen außerhalb der Lager werden arrangiert.
Viele schlimme Einzelschicksale begegnen dem Team und immer wird individuell entschieden, welche Unterstützung der jeweiligen Familie am meisten hilft.
Kostenzuschuss für Nahrung oder Kleidung für die Kinder. Bezahlen von Medikamenten-Rechnungen.
Oder Begleichen von Schulden, die Witwen mit Kindern sehr oft machen müssen. Dann lassen wir die Ladenbesitzer kommen mit ihren langen Listen von Nahrungsmitteln, welche die Mütter haben „anschreiben“ lassen. Ihnen und auch den Nachbarn, werden die Beträge sofort ausgezahlt. Die Erleichterung steht den Menschen ins Gesicht geschrieben.
In den erst vor einigen Wochen entstandenen Lagern, wohin - durch die türkische Offensive - Menschen aus Syrien fliehen mussten, werden ebenfalls Familien in Zelten aufgesucht.
Viele erzählen uns, dass der Krieg in Syrien weitergeht, obwohl dies in den Medien anders dargestellt wird.
Sie berichten über ihre Angst, die sie um Familienangehörige haben, denen die Flucht aus der syrischen Heimat noch nicht gelungen ist…
Zwei kleine Jungen, im Alter von etwa acht und zehn Jahren, sitzen im Lager auf niedrigen Betonsteinen. Vor ihnen aufgebaut eine Art Tisch, ebenfalls aus Steinen gemacht, mit einem alten Brett darauf. Winzige Papp-Becher türmen sich auf der Ablage, ein großes Glas Instant- Pulverkaffee, eine Thermoskanne mit heißem Wasser und eine durchsichtige Dose mit runden Keksen.
Wir fragen, ob sie Brüder sind. „Nein, Freunde“, ist die Antwort. „Was macht ihr?“ „Wir versuchen, Kaffee zu verkaufen und mit dem Geld unsere Familien zu unterstützen."
Vor einer halben Stunde waren wir schon einmal an den beiden vorbeigelaufen. Es schien, als würde ihnen kaum jemand Beachtung schenken.
Nach einer kurzen Team-Besprechung nehmen wir einen der Jungen an die Hand und fahren mit ihm auf einen nahe gelegenen Markt.
Zwei Klapp-Tische, drei Stühle und große Tüten mit Keksen, Kaffee, Tee, Milchpulver etc. werden eingekauft.
Wieder im Lager angekommen, bauen die Kinder ihren „Stand“ sogleich mit großer Begeisterung und Enthusiasmus auf.
Den wohl ersten Kaffee des Tages kaufen wir selbst und genießen ihn neben den stolzen Jungs. Eine Menschentraube versammelt sich um den Stand, denn alle wollen wissen, was vor sich geht.
Noch ein Kaffee und noch einer wird verkauft, während andere Menschen uns von ihren Schicksalen berichten.
Mit einigen von ihnen bleibt unser Team weiterhin in Kontakt...
Am Morgen des letzten Tages kommt Jomaa, unser Freund zu uns ins Zimmer.
„Wir werden heute eine junge Frau besuchen, die vor zwei Tagen aus der Gefangenschaft des IS fliehen konnte.“
Nun sollten wir also am Ende unserer Reise noch jemanden treffen, der dem grausamen Martyrium gerade erst entronnen war.
In all den Zelten und Betonzimmern, in welchen wir in den letzten beiden Wochen saßen trafen wir Frauen und Mütter, die uns mit ihren großen Augen anblickten.
Ihre starke Ausstrahlung machte uns vielfach sprachlos. Wenn wir vorsichtig fragten, war die Antwort immer die gleiche: „Wir leben für die Kinder, die uns geblieben sind.“
Als wir bei der kleinen Behausung ankommen, sitzen in einem Zimmer viele Menschen. Verwandte und Freunde, welche gekommen sind, um die junge Frau zu besuchen.
Wir werden in ein zweites Zimmer gebeten, in welchem dünne Matratzen auf dem kalten Betonboden liegen. Wir nehmen Platz.
Als Mariuan (Name geändert) ins Zimmer kommt setzt sie sich uns mit gesenktem Kopf und rundem Rücken gegenüber.
Selbst die Vorstellung dessen, was in dem Mädchen vorgeht, lässt unseren Atem stocken.
Nala, die Nachbarin, welche selbst vor zwei Jahren zusammen mit ihren drei Kindern dem Zugriff des IS entfliehen konnte, kommt, um bei dem Gespräch mit dabei zu sein und zu unterstützen.
Wir dürfen Mariuan Fragen stellen. Wo sie gewohnt hat, wohin der IS sie verschleppt hat, wie lange sie an welchem Ort war, bevor sie wieder in ein anderes Lager und von dort in ein weiteres verlegt wurde. Mit sehr leiser, zarter Stimme antwortet sie.
Sie spricht über den Haushalt, die „Familie“, in welcher sie einige Jahre alle Arten von Arbeit erledigen musste.
Über die Menschen dort sagt Mariuan nichts. „Sie hat Angst", meint unser Freund. "Sie kann nichts Schlechtes über die Familie dort sagen. Ihre Angst ist zu groß.“
Dass Mariuan zweimal schwanger wurde und ihr ihre kleinen Babies, Söhne, gleich nach der Geburt weggenommen wurden, erfahren wir noch von ihr.
Schon eine halbe Stunde sitzen wir in der Runde. Eine Frau des Hauses bringt Früchte auf Tellern und Messer dazu, mit welchen wir das Obst teilen und essen.
Während des gesamten Aufenthalts in Kurdistan war für unser Team die positive Energie, die Liebe und die Herzlichkeit der Menschen präsent.
Die meisten Geschichten, die wir erfahren hatten, waren so schrecklich, dass man sich selbst mit größter Phantasie kaum Schlimmeres ausdenken kann.
Und dennoch: die Stärke der Menschen ist das, was uns am meisten in Erinnerung bleibt.
Eine Stärke, die bewusst macht, zu was Menschen fähig sein können, obwohl sie "durch die Hölle" gingen.
Wir beschließen, mit unseren neuen Freundinnen einkaufen zu gehen. Nala soll Mariuan helfen, ganz normale Dinge für den Alltag auszusuchen, die sie jetzt brauchen kann.
Auch neue Kleider werden wir kaufen. Und Schuhe…
DANKE ALLEN unseren Freundinnen und Freunden für die vielen Spenden, für die Verkaufsstände, die ihr ausrichtet und für alles andere…!! Ohne euch wäre nichts von dieser Arbeit möglich!!
DANKE an dieser Stelle auch unseren neuen Freundinnen Marianne Amon, Anne Norona und Katharina Dönhoff...
Starke Frauen, die sich seit Jahren unermüdlich für das Schicksal von Kriegsflüchtlingen einsetzen und die uns den Einstieg in die Arbeit in Kurdistan entscheidend erleichtert haben!!
So 03.11.2019 - 10:20, geschrieben von Alexandra, Jürgen & Michael
++ Tourbericht Kurdistan Teil 2 ++
Fünfter Tag und sechster Tag:
Auch heute werden wieder viele Familien besucht, auch solche, die außerhalb der offiziellen Lager leben. Wir entscheiden je nach Fall, kaufen Medizin ein, Nahrungsmittel oder geben ihnen 100€ bis 300€, um das Nötigste für die nächsten 3 Monate zu besorgen.
Eine Mutter lebt in einem Camp, das so stark bewacht wird, dass wir nicht selbst hinein können. Unser Übersetzer-Freund Baderkhan holt sie daher zu unserem Auto.
Sie erzählt uns ihre Geschichte:
2014 ist sie mit ihrer Familie vor dem IS vom Berg Sinjar geflohen. Die Route ist kurvig. Nach der dritten langen Kurve wurden sie von den IS- Kämpfern eingeholt und die ganze Familie- Vater, Mutter und 9 Kinder- gefangen genommen.
Nach kurzer Zeit in einem Lager wurden sie voneinander getrennt: der Vater separat, die Mutter mit den vier kleinen Kindern separat. Die fünf größeren Kinder wurden in „Umerziehungs-Lager“ gebracht. Seitdem hörte sie nie mehr etwas von ihnen.
Immer wieder wurde die Mutter mit den Kleinen in andere irakische und syrische Lager verlegt. Nach zwei Jahren konnte sie mit den vier kleinen Kindern gegen Geld, das von Schleusern organisiert wurde, vom IS freigekauft werden. Die fünf großen Kinder werden immer noch vermisst. Der Vater ebenfalls.
Wir kaufen eine große Nahrungsmittel-Ration für sie ein, die einige Monate reichen wird. Der Junge darf für sich und seine Geschwister Kuscheltiere aussuchen...
Wenn ältere Kinder vom IS verschleppt werden, werden sie einem „Umerziehungs-Programm“ unterzogen. Jungen werden an Waffen ausgebildet, müssen bei Enthauptungen zusehen. Ihnen wird gelehrt, dass sie im Zweifel auch Mitglieder ihrer eigenen Familie töten müssen.
Wir besuchen eine Schule mit 120 Kindern, die jahrelang in IS-Gefangenschaft zubringen mussten. 10-jährige Mädchen wurden sexuell missbraucht, mussten den Soldaten auf vielfältigste Weise dienen...
Als wir die Kinder treffen, sind sie sehr höflich und lächeln uns liebevoll an. Wir wissen, dass wir in dieser Schule am richtigen Ort sind.
Der Lehrer berichtet, dass es wichtig ist, diesen Kindern ihre Würde zurückzugeben. Sie lernen spielerisch mit kulturellen Programmen, wieder in ein Leben ohne ständige Angst zurück zu finden. Manchmal fällt eines der Kinder in Ohnmacht- wenn die Erinnerungen zu stark sind.
Die Kinder brauchen viel liebevolle Aufmerksamkeit, Menschen, die ihnen zuhören und ihnen zeigen, dass sie so wie sie sind, gewünscht und gut sind. Sie brauchen Vorbilder, die vorleben, dass Gewalt nicht zum Leben gehört sondern nur Leid und Trennung schaffen kann.
Am nächsten Tag werden wir die Essenspakete für die Kinder bezahlen und sie für die Verteilung abholen. Sie werden sie nach Hause bringen, zu denen aus ihrer Familie, die noch am Leben sind... Auf den Fotos seht ihr einen Teil der Nahrungsmittel, die wir für die Schulkinder gekauft haben.
Heute wurden außerdem etliche Schuhgeschäfte aufgesucht. Der günstigste Preis für Kinderschuhe wird ausgemacht. Ca. sieben Euro soll ein Paar Schuhe in guter Qualität kosten. Die Liste der Schuhgrößen für die 120 Jungen und Mädchen ist bereits erstellt. Morgen werden wir die Bestellung aufgeben.
Am Abend kaufen wir mit einigen Frauen, die in den Camps gerade einen Nähkurs machen dürfen, Nähmaschinen ein. Sie sind sehr glücklich.
Es ist ein Stück Unabhängigkeit, das den Frauen zurückgegeben wird.
Als wir zum Abendessen gehen wollen, sehen uns zwei Kinder mit großen Augen an. Die Besitzer eines Ladens erklären uns, dass die beiden taubstumm sind.
Mit Gesten deuten wir an und fragen, ob sie etwas essen möchten. Sie nicken eifrig...
Im Restaurant essen möchten sie lieber nicht. Als das Essen für sie fertig verpackt ist, nehmen sie die Tüte mit den belegten Fladenbroten und die Getränkedosen und verabschieden sich lächelnd...
Fr 01.11.2019 - 13:20, geschrieben von Frank, Alexandra, Jürgen & Michael
++ Tourbericht Teil 1 ++
In der Nacht der Zeitumstellung sind Michael, Jürgen und Alexandra morgens um 02:00 Uhr von Bamberg abgereist mit dem Ziel „Autonome Region Kurdistan – Nordirak“.
Es beginnt eine Reise in ein Gebiet dessen Anrainerstaaten leider bis heute nicht zur Ruhe kommen. Insgesamt 18 Stunden wird die Anreise dauern und das Team erst spät in der Nacht sein Ziel erreichen.
Mit den folgenden Zeilen und Fotos möchten wir Euch mitnehmen auf eine besondere Reise zu besonderen Menschen. Trotzdem sie in ihrem Leben so viel Leid erfahren mussten, haben sie unser Team mit unglaublicher Warmherzigkeit empfangen und schauen jeden Tag aufs Neue nach vorn:
Am Nachmittag landet das Flugzeug aus München nach Zwischenstopp in Wien in Erbil.
Alexandra, Michael und Jürgen betreten nach dem Aussteigen den Boden Kurdistans, ein Gebiet des Irak. Die Einreise ist für Deutsche unkompliziert und nach dem Abholen des Gepäcks geht es mit einem Shuttle-Bus zum Treffpunkt.
Das Team wird schon von Baderkhan erwartet. Er ist die erste Kontaktperson vor Ort welche Anne vermittelt hatte und wird in den folgenden Tagen die Gruppe führen und begleiten. Nach einer herzlichen Begrüßung mit dem neuen bisher unbekannten Freund geht es drei Stunden weiter mit dem Auto nach Dohuk. In der Nacht erreichen sie das vorab gebuchte Hotel. Auch dort werden sie überaus freundlich vom Personal empfangen und alle sind bemüht es den Gästen Recht zu machen.
Von Dohuk aus werden die Freunde in den nächsten Tagen zu den verschiedenen Projekten fahren...
„Die Autonome Region Kurdistan ist ein autonomes Gebiet des Irak. Die Region besitzt ein eigenständiges Parlament mit Sitz in Erbil. Das Gebiet der Autonomen Region Kurdistan liegt im Norden des Irak und besteht aus den Gouvernements Sulaimaniyya, Erbil, Dahuk und Halabdscha. Es grenzt an drei Staaten: im Westen an Syrien, im Norden an die Türkei und im Osten an den Iran. Die nördlichste Stadt der Region ist Zaxo, die östlichste ist Halabdscha und die westlichste Dohuk.
Die Landschaft in Kurdistan ist grösstenteils gebirgig. Im Nordosten befindet sich das Zāgros-Gebirge mit dem Cheekha Dar (3.611 m), dem höchsten Berg des Irak. Die Flüsse fließen zumeist von Nord nach Süd und teilweise von Ost nach West. Die wichtigsten Flüsse sind der Große Zab und der Kleine Zab. Der Große Zab entspringt in der südöstlichen Türkei, der Kleine Zab im nordwestlichen Iran. Beide Flüsse münden in den Tigris.
Die autonome Region Kurdistan ist seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges und dem Vormarsch der Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien und Irak auch Heimat von über zwei Millionen Flüchtlingen. Allein im Flüchtlingscamp Kawergosk in der Provinz Erbil sind in 2.000 Zelten rund 10.000 Menschen untergebracht.“
Vgl. Wikipedia
Erster Tag:
Direkt nach dem Frühstück fährt das Team mit Baderkhan los.
In den folgenden Stunden besucht das Team viele provisorische Zeltunterkünfte. Neben dem persönlichen Gespräch und Kennenlernen geht es darum die Lebensumstände zu sehen und zu analysieren wie mit Direkthilfe unterstützt werden kann.
Auch in verfallenen Dörfern, welche leer standen, sind Flüchtlinge untergebracht und so die Menschen über große Flächen verteilt.
Es ist schwer zu Begreifen was diese Menschen erlebt haben müssen. Baderkhan übersetzt, was die, in der Hauptsache, Frauen erzählen. Ihre Männer und Jungs sind zum größten Teil nicht mehr am Leben ...
Zwischen den ernsten Gesprächen mit den Erwachsenen werden immer wieder die „kleinen flauschigen Botschafter“ aus der Heimat an die Kinder verteilt – Kuscheltiere.
Das Team spürt die Tiefe Dankbarkeit und auch die mitgebrachte Kinderkleidung, warme Mützen, Kugelschreiber usw. werden voll Freude angenommen.
Ein kleiner Lichtblick in einer so schwierigen Lebenssituation.
Spät Abends kocht eine Familie in ihrem Zelt für das Team. Ein tolles Abendessen nach einem langen Tag. Natürlich bekommen sie die Auslagen und einen Zuschuss für die nächsten Tage erstattet.
In der Nacht geht es mit einem Plan zurück ins Hotel. Ab morgen wird eingekauft und die besonders Bedürftigen sollen einen Vorrat an Nahrungsmitteln, Waschpulver, Seife, Öl, usw. für ein bis zwei Monate bekommen...
Immer wieder kommen die nächsten Tage Fotos, Textschnipsel und kurze Sprachnachrichten auf den verschiedensten Wegen ins „Back-office“ in der Heimat. Die modernen Kommunikationsmittel erleichtern das Kontakt halten und das Team vor Ort kann von vielen Aktionen und Begegnungen berichten:
Erster Tag, Jürgen schreibt:
Hallo aus Kurdistan, Alexandra, Michael und ich sind in Mission des FriendCircle WorldHelp unterwegs im Nordirak, u.a. bei den Jesiden. Seit dem Völkermord 2014 sind viele Jesiden mit ihren Familien geflüchtet und leben nun in Lagern und behelfsmäßigen Zelten in Familiengruppen verstreut über das Land. In fast allen Familien wurden Männer getötet, Frauen missbraucht und verschleppt. Die Hoffnung währt immer noch, dass die vermissten Töchter, Mütter, Söhne etc. irgendwann zurückkehren. Wir versuchen das Leid der Menschen zu lindern und unterstützen sie mit Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidung usw.
Auf unserer Webseite und bei Facebook Seite findet ihr in Kürze auch Neuigkeiten aus dem Irak.
Liebe Grüße von uns allen
Erster Tag, das Team berichtet:
„... Für 12 Familien mit ca. 50 Personen wird ein Vorrat an Nahrung gekauft. Auch Seife und Waschpulver.“
„Aufteilung der Rationen an mittlerweile 16 Familien.“
„Hier werden im Dunkeln noch Oliven für alle aufgeteilt.“
„In den meisten Familien fehlen die Väter und großen Söhne, da sie getötet worden sind. Die Frauen hoffen, dass sie eines Tages doch noch wieder nach Hause kommen.“
„Die Frauen bereiten uns in ihrer Hütte ein Abendessen zu (alle Mägen knurren, da es seit dem Frühstück nicht mehr gegeben hat ;-) )
Zweiter Tag, das Team berichtet:
„Hier werden Arztberichte und Diagnosen besprochen.“
„Ständig laufen uns Kinder nach...“
„Ein Pinguin für das Mädchen, das vorher noch sehr geweint hat. Sie winkt uns noch lange nach ...“
Dritter Tag, Jürgen berichtet:
„Heute haben wir für ein Studierzimmer in einem der vielen Lager der Jesiden im Nordirak Baumaterial eingekauft und Planen. Für Studenten in einem anderem Flüchtlingslager haben wir einen Drucker mit Zubehör gekauft. Michael hat sich ein paar Patienten angeschaut und sie beraten. Wir haben später noch Medikamente für sie eingekauft. Die Bevölkerung ist sehr freundlich und aufgeschlossen uns gegenüber.
Liebe Grüße aus Dohuk im Nordirak“
Dritter Tag, Alexandra schreibt:
„... Wir kaufen gerade Obst für Schulkinder ein. Links im Bild ist Baderkhan, unser Übersetzer...
Besichtigung einer Schule in einem Dorf der Jesiden.“
„Zum Mittagessen sind wir heute bei der Familie unseres Übersetzer-Freundes eingeladen. Unser Guide mit seiner Familie.“
„Gehen gerade die Liste durch mit den Familien, die am bedürftigsten sind.“
Vierter Tag, Alexandra schreibt:
„...Es werden weitere Lebensmittelrationen gekauft. Die Rechnung muss übersetzt und die einzelnen Posten geprüft werden.“
„Die Austeilung beginnt. Der Andrang ist groß, Nicht alle bekommen etwas. Nur diejenigen die wirklich kaum etwas haben, sind auf der Liste berücksichtigt.“
„Das Mädchen hat seit 2 Jahren eine wiederkehrende Tuberkulose. Der Vater ist von der IS umgebracht worden. Die Mutter lebt mit 5 Kindern im Flüchtlingscamp. Das Mädchen hört außerdem seit 10 Jahren auf dem rechten Ohr nichts. Sie ist jetzt 12 Jahre alt. Die Mutter hat etliches an Schulden gemacht und auch beim Lebensmittelladen anschreiben lassen...
Wir lassen alle Schuldner kommen... und begleichen die Schulden.
Ca. 500€ begleichen wir. Michael verordnet außerdem Proteine, Vitamine etc.
Die Kinder freuen sich sehr!!! über die Kuscheltiere.
Die Nachbarn und kleinen Läden waren sehr froh, ihr Geld wieder zu bekommen und die Mutter kann heute Nacht wohl gut schlafen...“
Fünfter Tag, Alexandra schreibt:
„Heute besuchen wir eine Schule für Kinder, die vom IS freikommen konnten.
Sie wurden alle einer Gehirnwäsche unterzogen. Die Jungen wurden vom IS trainiert Waffen zu nutzen, sogar gegen ihre eigen Familie. Mädchen wurden zum Konvertieren gezwungen und körperlich missbraucht.
Als sie zurückkamen sprachen viele nicht mehr ihre Muttersprache kurdisch, sondern arabisch oder englisch. Viele von ihnen haben ihren Namen vergessen.
Sie bekommen am Nachmittag hier Unterricht, um in ein „geregeltes“ Leben wieder langsam zurückfinden zu können. Wenn die Kinder psychologische Sitzungen mit den Lehrern haben, kollabieren manche, weil die Erinnerungen an die schlimmen Erfahrungen wieder lebendig werden.
Friends help friends kauft Schuhe und Nahrung für die 120 Schulkinder.“
Kommentare(4)
Guten Morgen, ich bin sehr stolz auf euch und gleichzeitig auch berührt, wie ihr in so kurzer Zeit schon so viel Gutes erreicht habt. Passt auf euch auf, ich denke jeden Tag an euch.
Gruß
Patin
Hat gestern wohl nicht geklappt mit dem Versenden meiner Mitteilung? Ihr seid ein tolles Team. Eure Arbeit gefällt mir sehr.Liebe Grüße, Magdalene
Liebe Patin,
vielen Dank für deine lieben Gedanken und Worte.
Die brauchen wir und sie helfen uns sehr…
liebe Grüße
Alexandra, Michael, Jürgen…
Liebe Magdalene,
es war eine sehr nette Begegnung und ein schönes Gespräch mit dir. Vielleicht treffen wir uns ja nochmal zufällig am Flughafen ,
liebe Grüße nach Freiburg,
Jürgen, Michael, Alexandra
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