Unterstützung für Rohingya Flüchtlinge in Bangladesch

Direkthilfe vor Ort in Flüchtlingslagern - Brunnenbohrungen, Medizin, Reis, Saris

Di 07.05.2019 - 09:59, geschrieben von Alexandra, veröffentlicht von Frank

Brunnenbohrungen, medizinische Direkthilfe, Verteilung von Reis und Saris

Ein Team des FriendCircle WorldHelp ist vom 16.4. bis zum 3.5. im Krisengebiet Bangladesch unterwegs.
Im größten Flüchtlingslager der Welt sind die Rohingyas, eine aus Myanmar vertriebene ethnische Bevölkerungsgruppe zu Hundertausenden unter miserablen Lebensumständen untergebracht. Der FriendCircle WorldHelp konzentriert sich, wie schon im Vorjahr, auf diejenigen Menschen, die nicht oder nur in geringem Maß von internationaler Hilfe profitieren.

Leider müssen wir, wie schon im Vorjahr feststellen, dass sich in den riesigen Camps teilweise Untergrund- Strukturen gebildet haben, die eine einfache direkte Hilfe erschweren. Es schließen sich Gruppen zu Banden zusammen und nutzen die Hilflosigkeit der Flüchtlinge aus. Einer unserer Mitarbeiter wurde nachts verschleppt und sein geringes Hab und Gut gestohlen. Die Aufgabe, die sich dem Team stellt, ist daher weitaus komplexer als in anderen Gebieten und erfordert ein vorsichtiges und umsichtiges Arbeiten.

Die medizinischen Hilfsgüter, die im Camp dringend benötigt werden, werden daher weit entfernt vom Camp eingekauft und an einen neutralen Raum vor Ort gebracht. Dort werden sie in Kleinrationen verpackt und unauffällig in die Hütten verteilt, wo die Medizin am dringendsten benötigt wird.
Da es keinerlei Stromversorgung in den Camps gibt, werden dringend Lichtquellen benötigt. 500 Solarlampen werden daher ebenfalls mit verteilt. Eine Kostbarkeit in einer Hütte, in welcher es ab 18.00 Uhr am Abend stockdunkel wird.
Zeitgleich wird mit den Bohrungen von Brunnen an verschiedenen Stellen begonnen, denn sauberes Wasser ist das, was am dringendsten benötigt wird.
Aufgrund der abgelegenen Lage und fehlender Elektrizität in den Lagern werden die Brunnen von Teams in Handarbeit gebohrt, eine langwierige und anstrengende Arbeit in der vorherrschenden Hitze...

In Cox Bazar besucht das Team eine slumartige Siedlung am Meer. Hier soll jede Familie einen Sack Reis bekommen. Zunächst werden Coupons verteilt und am übernächsten Tag soll am Morgen schließlich die Verteilung erfolgen. Leider tauchen hierzu junge aggressive Männer auf, die sich beschweren keinen Coupon bekommen zu haben, aber ebenso bedürftig seien. Die Verteilung muss an diesem Morgen aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen für alle Beteiligten abgebrochen werden.

Bei einem zweiten Versuch, die Reissäcke an die Bevölkerung auszugeben, wird uns auf unseriöse Weise von Personen, die davon erfuhren, „Hilfe“ für ein entsprechendes Entgelt von 500-600 Euro angeboten. Diese Art der „getarnten“ Korruption ist dem Team natürlich schon aus anderen Krisengebieten bekannt, sodass dankend abgelehnt wird!!
Nachdem das friends help friends- Team von diesen Personen im folgenden bedroht wird, bleibt uns nichts anderes übrig, als in ein Hotel mit Wachposten umzuziehen, um weiter die Sicherheit für das Team zu gewährleisten.

Obwohl die Situation schwierig ist, löst sie sich am Ende durch äußerst glückliche Umstände auf. Der Brunnenbohrfachmann, mit dem das Team mehrere Brunnen erfolgreich in den Rohingya Camps gebohrt hat, hat gute Verbindungen zu höheren polizeilichen und politischen Ebenen. Durch seine Mithilfe kann die dringend notwendige Verteilung an inzwischen 270 ärmste Familien korruptionsfrei durchgeführt werden!
Außerdem können für ca. 50 Frauen dringend benötigte Kleidungsstücke (landestypische Saris) verteilt werden. Patienten, die dringend versorgt werden müssen, wird die Behandlung und die Medikation im Hospital bezahlt. Darunter ein Mann, der tagszuvor von einem LKW angefahren wurde und eine Mutter von fünf Kindern, die droht, zu erblinden.

Und aus den Rohingya Camps gibt es sehr gute Nachrichten: fünf Brunnenbohrungen sind erfolgreich durchgeführt worden…

DANKE an ALLE Freundinnen und Freunde zu Hause für Eure vielen Spenden, die diese Arbeit erst möglich machen und für Eure liebevollen Gedanken und Gebete, die uns auf unseren Touren stets begleiten...

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Straßenszene in Cox Bazar, Bangladesch.
Es muss von Hand gebohrt werden, da es in den Lagern keine Elektrizität gibt.
Am Ende sind fünf von sechs Brunnen-Bohrungen erfolgreich!!
Kinder vor ihrem Dorf, einem Armenviertel in der Nähe von Cox Bazar.
Hier werden Solarlampen für 500 Hütten eingekauft.
Alois und Michael verteilen Süßigkeiten an die Kinder eines Slums.
Besprechung, wie und wann der Reis verteilt werden soll...
In der Hütte eines der Lager. Die Mutter zeigt eine der verteilten Solarlampen.

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