Gemeinnütziger Verein
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Katastrophenhilfe in Deutschland
Soforthilfe in Offingen im Juni 2024
Ende Mai und Anfang Juni kam es in vielen Teilen Süddeutschlands zu Hochwasser aufgrund der anhaltenden starken Niederschläge. In manchen Bereichen eskalierte die Lage dann Anfang Juni, wie zum Beispiel im Landkreis Günzburg. Die sich kumulierenden Wassermassen brachten z.T. neue Hochwasserhöchststände und der Katastrophenfall musste ausgerufen werden. In der Marktgemeinde Offingen überstieg der Pegel der kleinen Mindel aufgrund des zeitgleichen Donauhochwassers alle bisherigen Höchststände bei weitem. Die flussnah gelegenen Häuser des Ortes wurden zum Teil bis weit in das Erdgeschoss überschwemmt.
Innerhalb Minuten wurden Keller geflutet, PKW und vieles andere von den reißenden Fluten mitgerissen. Zwei Menschen sind zu Tode gekommen, davon ein junger Feuerwehrmann im Einsatz...
Mitte Juni noch stehen die Menschen unter Schock. Im Rahmen der Unterstützungsleistung aus anderen Regionen Bayerns konnten Angehörige der "friends" mit bei den ersten Aufräumarbeiten helfen. Nach der Rückkehr in die Heimat schilderten Johann und Tobias ihre Erlebnisse, worauf nun Claudia und Bernhard für den FriendCircle WorldHelp e.V. nach Offingen gereist sind.
Claudia und Bernhard berichten zum Besuch im Katastrophengebiet im Regierungsbezirk Schwaben, Bayern:
"Manche hat es besonders schwer getroffen, da sie zum Beispiel zur Miete wohnen und ihr Einkommen unter normalen Umständen gerade reicht, sie keine Versicherung haben, alleinerziehend sind, Angehörige pflegen und alleinstehend sind o.ä.. Viele Einzelschicksale, die nun mit neuen Sorgen in die Zukunft schauen. Nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister wurden zwei Tage vor Ort Betroffene besucht und mit Soforthilfe unbürokratisch unterstützt.
Bei der Ankunft liegt in den Straßen immer noch der Geruch der ausgelaufenen Öltanks in in der Luft. Wir nahmen uns viel Zeit um den Menschen zuzuhören. Die Schäden sind vielfältig und von gigantischem Ausmaß. Manche Häuser sind unbewohnbar, bei manchen wurde "nur der Keller überflutet". Aber alles was mit der Flut in Berührung kam ist durch das Wasser, Öl- und Schlammgemisch unbrauchbar und verbreitet einen unangenehmen Geruch. Autos wurden weggeschwemmt, andere durch das Hochwasser zum Totalschaden und stehen abgemeldet am Straßenrand. Müllcontainer wurden mitgerissen. Ein Mann erzählte, dass Altkleidercontainer in Bäumen feststeckten. Tagelang gab es dann keinen Strom und nur kaltes Wasser, dass jetzt immer noch abgekocht werden muss. Toilettenspülungen funktionierten nicht mehr. Alle im Keller oder Untergeschoß gelagerten Lebensmittelvorräte sind zerstört. Wichtige Familien-Erinnerungen und Dokumente gingen für immer verloren. So zeigte eine Frau auf eine große robuste Holzkiste mit Deckel die nun am Straßenrand auf ihrem Sperrmüllhaufen lag. Diese hatte ihre Großmutter zusammen mit ihrer Mutter als einziges auf der Flucht nach dem Krieg als Hab und Gut gertettet. Beim erzählen kam große Traurigkeit in ihr hoch.
Das vollständige Ausräumen der Keller, bzw. der Wohnung ist für die Betroffenen ein schwerer und auch emotionaler Kraftakt. Geliebte Gegenstände, Fotos, Vorräte müssen entsorgt werden. Gerettete Dokumente, Fotos etc. werden getrocknet. Überall wird gearbeitet. Bautrockner sind in großer Menge im Einsatz, um die Häuser schnell wieder trocken zu bekommen. An vielen Stellen wird der Putz abgeklopft, Häuser komplett entkernt. Um die Schäden einzugrenzen ist schnelles Handeln angesagt. Manche Häuser müssen sogar abgerissen werden.
Auch die Tierwelt ist schwer getroffen. Ein Kind erzählt, dass ihre Katze vom Tierarzt eingeschläfert werden musste.
Die Menschen waren sehr dankbar für die Hilfe und drückten es mit großer Freude aus. Die Gespräche und die tiefgreifenden Begegnungen werden noch lange nachwirken..."
Quelle Foto Startseite: Gemeinde Offingen
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